Der Titel „flowerpower" lässt einen zunächst an die 70er Jahre denken, an die Blumenkinder und Schlaghosen, aber hiermit hat das neue Legespiel von Kosmos überhaupt nichts zu tun, denn bei „flowerpower" werden Blumenbeete möglichst Sortenrein gepflanzt.
Zum Spiel gehören 100 Legekärtchen (s. o.), die auf einem Spielplan möglichst zusammenhängend abgelegt werden. Der Spielplan besteht aus drei Bereichen: den mittleren, grünen Bereich, hier dürfen beide Spieler ihre Kärtchen ablegen (evtl. auch punkten) und dann hat jeder Spieler noch seinen eigenen Bereich, wo nur er selber Blumen anpflanzen darf und entsprechende Punkte kassieren kann.
Zu Spielbeginn werden alle Kärtchen in den Stoffbeutel gelegt und jeder Spieler erhält einen Blütenkopf, der bei Spielende als Punktezähler dient und während des Spieles zum Nachschauen auf der Rückseite eine Punktetabelle hat.
Wer am Zug ist, legt ein Blumenkärtchen auf eine freie Stelle des Spielplanes ab, hierbei müssen natürlich ein paar wenige Regeln beachtet werden. Das Kärtchen darf nur im eigenen oder im grünen Bereich gelegt werden, es kann auch jeweils zur Hälfte im eigenen und zur Hälfte im grünen Bereich liegen. Ein Blumenkärtchen wird aber nie bei dem Gegner abgelegt, außer man dreht es rum, dann ist es sozusagen Wildkraut und man kann es als Störkärtchen beim Gegner verwenden. Dies darf man aber nur dreimal!
Sobald Blumen der gleichen Sorte senkrecht oder waagerecht aneinander grenzen, sind es Blumenfelder geworden und bringen bei Spielende Punkte ein. Jeder Spieler ist natürlich bestrebt, möglichst viele Blumenfelder in
seinem Bereich zu bilden und mit den Störkärtchen den Gegner etwas zu ärgern.
Je größer ein Blumenfeld ist, desto mehr Punkte bringt es ein.

  • Felder mit 0 - 2 gleichen Blumen zählen 0 Punkte
  • Felder mit 3 - 5 gleichen Blumen zählen 1 Punkt
  • Felder mit 6 - 9 gleichen Blumen zählen 2 Punkte
  • Und Felder 10+ gleiche Blumen zählen 4 Punkte
Für den grünen (neutralen) Bereich gelten besondere Regeln für die Punktevergabe. Im grünen Bereich werden nämlich nur die Blumenfelder berücksichtigt, die sich auch in den eigenen Bereich erstrecken. Sollte sich ein Blumenfeld so wohl im eigenen wie auch im gegnerischen Bereich ausgebreitet haben, erhält nur der Spieler Punkte für dieses Blumenfeld, in dessen Bereich sich mehr Blumen von diesem Blumenfeld befinden.
Das Spiel ist zu Ende, sobald kein Spieler mehr ein Kärtchen legen kann. Es kann durchaus vorkommen, dass ein Spieler kein Kärtchen mehr legen kann, der andere Spieler aber schon, dann legt er solange alleine weiter Kärtchen ab, bis auch er keins mehr legen kann. Zum Schluss werden dann die einzelnen Blumenfelder gezählt und man rückt auf der Zählleiste entsprechend vor. Nach dem zehnten Blumenfeld steht dann der Sieger fest.
Sollte es einen Gleichstand geben (gar nicht so selten), gewinnt der Spieler mit dem größten Blumenfeld.
„flowerpower" kann man auch als Solospiel spielen, hier werden dann die Blumenfelder mit sich selber multipliziert und man versucht halt immer wieder ein besseres Ergebnis zu erzielen.

„flowerpower" ist ein sehr ruhiges Legespiel und sicherlich nicht jedermanns Sache. Aber ich finde es herrlich entspannend, einfach ein Kärtchen zu ziehen und mal schauen, wo man es platzieren kann und zu sehen, wie sich langsam der Spielplan füllt. Die Regel ist sehr kurz und leicht verständlich, so dass ein schneller Einstieg möglich ist. Die Schachtelgrafik finde ich nicht ganz so gelungen, aber die Legekärtchen sind hübsch geworden.
Leider gibt es bei den Legekärtchen einen kleinen Druckfehler, und zwar ist von der Nelke kein Doppelkärtchen vorhanden, dafür ist das Storchschnabel-Fantasieblumen-Kärtchen dreimal da (ansonsten sind alle Blumenkombinationen immer nur zweimal da). So habe ich mein drittes Storchschnabel-Fantasieblumen-Kärtchen zum Nelken-Doppelkärtchen umgestaltet. Aber in der 2. Auflage von flowerpower wird dieser Druckfehler beseitigt.
„flowerpower" passt wieder einmal hervorragend in die Reihe der Zwei-Personen-Spiele von Kosmos und ich hoffe, dass diese Reihe noch lange fortbesteht.


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