Bei Cosmic Encounter übernimmt jeder Spieler die Rolle eines außerirdischen Volkes, um dessen Expansion zu fördern. Cosmic Encounter ist kein neues Spiel, es ist vielmehr schon eher ein Klassiker. Es wurde bereits schon mehrmals von verschiedenen Verlagen produziert und die Auflagen unterschieden sich immer etwas voneinander, so auch die neueste Auflage von Avalon Hill (Hasbro).
Zu Spielbeginn wird das „schwarze Loch" in die Tischmitte gelegt und jeder Spieler legt daran ein Planetensystem seiner Spielerfarbe an. Jeder Spieler erhält ein Trägerschiff und 20 Raumschiffe seiner Farbe, von denen er jeweils 4 auf jeden Planeten seines Planetensystems verteilt. Die Artifakt- und Begegnungskarten werden gemischt und jeder Spieler erhält verdeckt 7 Karten. Anschließend wird jedem Spieler eine Völkerkarte zugelost, welches er im Spiel verkörpert. Alle Völkerkarten haben eine Sondereigenschaft, die das Spielgeschehen sehr stark beeinflussen können. Der Startspieler beginnt, anschließend sind die Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe. Wenn ein Spieler an der Reihe ist, läuft eine Begegnung in folgenden 10 Phasen ab:
Der Spieler darf eines seiner Raumschiffe aus dem schwarzen Loch auf eine seiner Kolonien absetzen. Eine Kolonie ist ein Planet, auf dem der Spieler mindestens ein Raumschiff besitzt.
Anschließend dreht er eine Schicksalsscheibe um und führt eine Begegnung im Planetensystem durch, dessen Farbe er aufgedeckt hat. Wurde die eigene Farbe aufgedeckt, darf man so lange Schicksalsscheiben aufdecken, bis eine andere Farbe erscheint oder man versucht eine Kolonie eines Spielers in dem eigenen Planetensystem zu zerstören.
Nun muss der aktive Spieler ein bis vier Raumschiffe von seinen Kolonien entfernen und auf dem Mutterschiff platzieren.
Anschließend wird das Mutterschiff auf einen Planeten des Systems gerichtet, von dem die Schicksalsscheibe aufgedeckt wurde.
Nun kann der aktive Spieler andere Spieler einladen, ihn bei diesem Angriff zu unterstützen.
Der angegriffene Spieler kann nun ebenfalls Spieler bitten, ihm bei der Verteidigung zu helfen.
Die Mitspieler müssen sich nun entscheiden, ob und welchen Spieler sie unterstützen wollen. Die Spieler, die den Angreifer unterstützen, dürfen 1 bis 4 Raumschiffe von ihren Kolonien auf das Mutterschiff des Angreifers stellen. Die Spieler, die dem Verteidiger helfen wollen, dürfen 1 bis 4 Raumschiffe auf ihr Trägerschiff setzen und dieses wiederum an den angegriffenen Planeten stellen.
Die beiden Spieler (Angreifer und Verteidiger) spielen nun Begegnungskarten aus,
die Begegnungskarten werden aufgedeckt und
das Ergebnis der Begegnung wird ermittelt. Die Spieler addieren die Zahl auf ihrer Begegnungskarte mit der Anzahl ihrer Raumschiffe und der Raumschiffe ihrer Verbündeten zusammen. Die Partei, die das höhere Ergebnis erzielt, gewinnt. Folgende Konstellationen kann es nun geben: - Der Angreifer gewinnt. In diesem Fall wandern alle Raumschiffe des Verteidigers vom angegriffenen Planeten und dessen Verbündete ins schwarze Loch. Die Raumschiffe des Angreifers und dessen Verbündeter werden auf dem eroberten Planeten abgesetzt. - Der Verteidiger gewinnt. Die Schiffe des Angreifers und dessen Verbündeter wandern ins schwarze Loch. Der Verteidiger bleibt mit seinen Raumschiffen auf dem Planeten und seine Verbündeten erhalten eine Belohnung: für jedes Raumschiff, das ein Verbündeter zur Verfügung gestellt hat, erhält er entweder ein Raumschiff aus dem schwarzen Loch zurück oder er erhält eine Begegnungskarte. Die Raumschiffe der Verbündeten gehen wieder in ihre Kolonien zurück. - Beide Spieler spielen Verhandlungskarten aus. In diesem Fall ziehen sich die Verbündeten beider Spieler direkt auf ihre Kolonien zurück und die beiden Spieler müssen versuchen sich innerhalb einer Minute über einem Tausch zu einigen. Der Tausch besteht aus Handkarten oder Kolonien. - Spielt jedoch ein Spieler eine Handelskarte und der andere Spieler eine Angriffskarte aus, hat der Spieler mit der Handelskarte sofort verloren und erleidet alle Auswirkungen einer verlorenen Begegnung. Der unterlegene Spieler darf sich jedoch aus der Hand des Gegners so viele Handkarten ziehen, wie er Raumschiffe ins schwarze Loch verliert.
Hat der am Zug befindliche Spieler seine Begegnung gewonnen, darf er noch eine weitere Begegnung durchführen, anschließend ist sein Zug jedoch zu Ende und der nächste Spieler ist an der Reihe. Sobald ein Spieler fünf Kolonien außerhalb seines Heimatsystemes gebildet hat, ist das Spiel zu Ende und dieser Spieler hat gewonnen.
Zunächst einmal freut es mich, wenn alte Spiele wieder neu aufgelegt werden. So war ich auch auf die neue Ausgabe von Cosmic Encounter sehr gespannt, obwohl ich es schon als ein sehr großes Manko empfand, dass es nur zu viert gespielt werden kann und nicht wie früher zu sechst. Zu viert muss man immer dieselben Verbündeten einladen, was vor allem im fortgeschrittenen Spiel schwierig ist, da man ja keinem Spieler einen Vorteil gönnen möchte. Die Verhandlungen kommen halt erst in voller Besetzung (6 Spieler) zum Tragen. Aber vielleicht kommt ja noch eine Erweiterung heraus. Auch wurde bei den Völkerkarten gespart, hier sind einfach zu wenig Karten vorhanden. Ein Fehler ist wohl auch im Material zu finden. Bei den 12 Schicksalsscheiben gibt es jeweils 3 gelbe und 3 rote Scheiben, von blau sind 4 Scheiben vorhanden und grün ist mit 2 Scheiben vertreten, dadurch ist natürlich der blaue Spieler benachteiligt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies beabsichtigt ist und hoffe, dass dieser Fehler in einer eventuellen neuen Auflage beseitigt wird. Cosmic Encounter hat nichts von seinem Reiz verloren. Die neue Ausgabe ist sehr reichhaltig mit Material bestückt, die Raumschiffe sind ganz nett geworden, was sich natürlich auch im Preis niederschlägt. Allerdings kann ich die Auflage von Hasbro nur empfehlen, wenn hier noch eine Erweiterung für sechs Spieler erscheint und es auch noch weitere Völkerkarten gibt. Ansonsten sollte man lieber nach einer älteren Auflage auf dem Flohmarkt Ausschau halten.