Autor: Günter Cornett Verlag: Noris Spiele Alter: ab 10 Spieler: 2 - 5 Spieldauer: ca. 45 Min. Erschienen: 2000 Empf. Preis: ca. 45,-
Einige Spieler werden sicherlich „Le Jardin" kennen, das in einer kleinen Auflage bei dem Kleinverlag Bambusspiele von Günter Cornett erschienen ist. Um dieses Spiel nun auch einer breiteren Masse vorstellen zu können, wurde aus „Le Jardin" - „Der Garten des Sonnenkönigs" und wird von Noris produziert. Der Spielmechanismus wurde eins zu eins übernommen und auch am Material hat sich nicht viel geändert. Der Spielplan besteht aus 24 Feldern und enthält 10 Projekte, die von den Spielern im Laufe des Spieles fast alle verwirklicht werden (z.B. die Statue auf Feld A u. B a. Abb. u.). Die 58 Glassteine werden zu Spielbeginn auf die hierfür vorgesehen Felder des Spielplanes verteilt. Jeder Spieler erhält nun noch 15 Spielsteine und ein Schale in seiner Spielerfarbe, sowie 30 Louisdor als Startkapital. Nun muss noch der Startspieler die große und die kleine Figur auf eines der Felder des Spielplanes setzen und es kann losgehen. Mit der großen Figur wird festgelegt, welches Feld versteigert wird. Es wird reihum geboten; der erste Spieler legt mit Hilfe der kleinen Figur fest, wie viel er bereit ist, zu bieten. Wobei jedes Feld, um das die kleine Figur weiter gezogen wird, einem Louisdor entspricht. Der nächste Spieler setzt die kleine Figur nun um so viele Felder weiter, wie er erhöhen möchte. Wenn ein Spieler wieder an der Reihe ist und sein Gebot ist immer noch das Höchstgebot, erhält er den Zuschlag, für das Feld in dem die große Figur steht. Er entrichtet sein Gebot und platziert nun einen seiner Spielsteine in das Feld und nimmt sich den Glasstein, der am weitesten links in dem Feld liegt. Anschließend kommt die große Figur in das Feld, in dem die kleine Figur steht. Wenn in diesem Feld noch kein Spielstein eines Spielers liegt, kommt es hier zu einer neuen Versteigerung. Ist das Feld schon von einem Spielstein belegt, wird das nächstfolgende freie Feld versteigert. Wird das letzte Feld eines Projektes versteigert (z.B. Statue), kommt es zu einer Wertung. Jeder Spieler, der ein Feld dieses Projektes besitzt, nimmt sich einen weiteren Glasstein aus seinem entsprechenden Feld. Nun erhält jeder Spieler für alle seine vor sich liegenden Glassteine Geld von der Bank. Für jeden gelben Stein gibt es 1 Louisdor, für jeden roten Stein gibt es 2 Louisdor und für jeden blauen Stein gibt es 3 Louisdor.
Im Laufe der Versteigerung kann das Geld schon einmal knapp werden. Wenn man schon Glassteine vor sich liegen hat, darf man diese beleihen. Man erhält die Hälfte des Wertes seiner Glassteine, die man in die Schale legt, an Louisdor von der Bank. Kommt es nun zu einer Wertung, erhält man für die Glassteine, die in der Schale liegen, nichts. Nach der Wertung nimmt man diese Glassteine wieder aus der Schale und legt sie vor sich ab. Sind nur noch zwei Felder des Spielplanes nicht versteigert, ist das Spiel sofort zu Ende und der Spieler mit dem meisten Geld gewinnt.
In unseren Spielrunden, die eher aus Vielspielern besteht, ist der Garten des Sonnenkönigs gut angekommen. Allerdings neigen natürlich einige Spieler dazu, bei der Versteigerung eine längere Rechenaktion einzulegen, was dann für die anderen Spieler, die eher aus dem Bauch heraus spielen, etwas nervend werden kann. Der Spielplan wirkt anfangs noch etwas unübersichtlich, aber mit der Zeit erkennt man sehr schnell die einzelnen Projekte. Vor allem sollte man sich auf Felder konzentrieren, die gleich an mehreren Projekten beteiligt sind. Alles in allem ist der Garten des Sonnenkönigs ein gelungenes Spiel und ich hoffe, dass Noris hiermit wieder an alte Zeiten anknüpft und wieder verstärkt anspruchsvollere Spiele herausbringen wird.