Autor: Reiner Knizia Verlag: GMT Games Alter: ab 10 Spieler: 2 - 5 Spieldauer: ca. 30 Min. Erschienen: 2000
GMT-Games ist eigentlich eher bekannt dafür, dass sie CoSims produzieren. Auf den Essener Spieletage 2000 stellten sie jedoch zwei Kartenspiele vor, die beide von Reiner Knizia stammen. Eines dieser Spiele ist „Ivanhoe", ein Kartenspiel, bei dem die Spieler mehrere aufeinanderfolgende Turniere zu Pferde, mit Schwertern, mit Äxten, mit Morgensternen oder auch ganz ohne Waffen austragen. Zum Spiel gehören 110 Karten, die gemischt werden und von denen jeder Spieler 8 Karten verdeckt erhält. Außerdem gehören noch 25 Siegpunktscheiben in fünf Farben zum Spiel, die jedoch erst einmal in die Tischmitte kommen. Wenn ein Spieler an der Reihe ist, zieht er zuerst einmal eine Karte vom verdeckten Stapel und kann dann, wenn er möchte, beliebig viele Karten offen vor sich ablegen oder sich vom Turnier zurückziehen. Der Startspieler muss immer mindestens eine Farbkarte ausspielen, denn er bestimmt die Turnierfarbe. Die anderen Spieler müssen nun reihum dieselben Farbkarten und/oder weiße Unterstützungskarten und/oder Aktionskarten ausspielen, um am Turnier teilzunehmen. Möchte oder kann man dies nicht, muss man sich vom Turnier zurückziehen und kann erst wieder bei einem neuen Turnier mitstreiten. Bei den Unterstützungskarten gibt es die Knappen (Werte 2 u. 3) und die Jungfrauen (Wert 6). Von den Knappen darf ein Spieler beliebig viele Karten in einem Turnier spielen, von der Jungfrau allerdings nur eine Karte. Wichtig ist, dass ein Spieler am Ende seines Zuges die höchste Summe an Kartenwerten am Tisch ausliegen haben muss, um weiter am Turnier teilzunehmen. Eine Ausnahme ist das grüne Turnier, hier zählen alle Karten einen Punkt, unabhängig von ihrem Wert! Wenn man dann nach einer Runde wieder an der Reihe ist, zieht man wieder eine Karte und versucht wieder den Höchstwert zu erreichen. Schafft man dies nicht, muss man sich vom Turnier zurückziehen und alle bisher gespielten Karten wandern auf den Ablagestapel. Hat man bei einem Rückzug bereits die Jungfrau gespielt, muss man einen bereits gewonnenen Punktechip abgeben. Die Auswirkungen der Aktionskarten sind recht vielfältig: so ist ein Farbwechsel des Turniers möglich, es können gegnerische Karten entfernt oder gestohlen wer
den. Alle diese Aktionskarten sind sehr hilfreich für den Spieler und können sehr spielentscheidend wirken. Sobald nur noch ein Spieler bei einem Turnier übrig ist, hat er das Turnier gewonnen und erhält zur Belohnung einen Siegpunktchip in der Turnierfarbe und ist gleichzeitig Startspieler der neuen Runde, d. h. er bestimmt die neue Turnierfarbe. Sollte ein Spieler die entsprechende Farbe schon besitzen, erhält er keinen Chip. War es ein lila Turnier, darf er sich einen Farbchip aussuchen. Der Spieler, der als erster 5 verschiedene Turnierchips besitzt, gewinnt das Spiel (bei vier oder fünf Spielern reichen 4 Chips). Ivanhoe ist im Prinzip nicht ganz neu; das Spielprinzip stammt von einem etwas älteren Spiel von Knizia, und zwar von „Attacke". Bei Attacke gibt es allerdings keine Ereigniskarten und gerade diese Karten geben dem Spiel den entscheidenden Pfiff. Ivanhoe ist ein wirklich gelungenes Kartenspiel und wird sicherlich des öfteren noch bei uns auf den Spieltisch kommen. Dadurch dass Ivanhoe bei GMT-Games erschienen ist, ist es etwas schwerer zu bekommen. Man kann es z.B. im Internet beim Verlag oder über Import-Läden beziehen.