Spieletest für das Spiel: WORTSPIELEREI
Hersteller: Prolog                    
Preis: 13 Euro
empf.Alter: 6-               
Anzahl Spieler: 1-
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor: Klaus Kreowski
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2011
Kategorie: Spielesammlung
Bewertungsbild Wortspielerei-Pressefoto

Ausstattung: 106 Karten
Aufmachung: Jede Karte zeigt einen Buchstaben des Alphabets oder ein Fragezeichen. Dabei wurde bei der Zusammensetzung darauf geachtet, daß man möglichst viele sinnvolle Worte mit den Buchstaben bilden kann und hat sich dabei an der Häufigkeit der Buchstaben im deutschen Sprachgebrauch orientiert.
Ziel: Die Spielesammlung umfaßt sechs unterschiedliche Spielvariationen.
Das Hauptspiel trägt den Titel „Aha“. Jeder Spieler erhält zunächst fünf Handkarten. Dann einigt man sich auf den Startspieler, der einen beliebigen seiner Buchstaben offen in die Tischmitte legt und dann eine neue Karte vom Stapel nachzieht.
Reihum folgen die Mitspieler und legen entweder einen Buchstaben vorne oder hinten an die Auslage an, wodurch nach und nach eine längere Zeichenfolge entsteht. Dabei sollte man immer im Hinterkopf haben, daß man mit den Buchstaben auch ein passendes Wort bilden kann. Alternativ kann man einmal pro Spielrunde auch „Schieben“ und legt dann eine seiner Handkarten verdeckt vor sich ab. Auch danach ergänzt man seine Kartenhand.
Glaubt ein Spieler nicht, daß mit der Auslage ein Begriff genannt werden kann, zweifelt er dies an. Der vorhergehende Spieler ist nun gefragt und soll einen passenden Begriff nennen, in dem alle Buchstaben in der festgelegten Reihenfolge auftauchen. Kann er dies nicht, erhält er alle ausliegenden Buchstaben und muß diese bei sich stapeln. Ist er dagegen erfolgreich, muß der Zweifelnde die Buchstabenreihe nehmen.
Nach der Auswertung beginnt der Verlierer der Runde mit dem Ausspielen einer neuen Karte.
Ein Fragezeichen in der Auslage ist ein Joker, der jeden beliebigen Buchstaben annehmen kann.
Spielende: Ist der Buchstabenstapel durchgespielt, werden nur noch die Handkarten ausgelegt. Danach zählt jeder die vor ihm angesammelten Karten. Jede Karte ist einen Minuspunkt wert.
Ziel: Das zweite heißt „Was ist das?“. Hierbei erhält der aktive Spieler die Fragezeichen-Karten und denkt sich ein beliebiges Wort aus. Die passenden Buchstaben sucht er aus dem Stapel heraus und legt sie verdeckt in der richtigen Reihenfolge auf dem Tisch aus.
Reihum sind die Mitspieler nun am Zug und nennen immer einen Buchstaben. Ist dieser im Begriff vorhanden, deckt der Spieler diese Karten auf. Außerdem kann der ratende Spieler auch einen Lösungsvorschlag unterbreiten. Nach jedem Aufdecken ist der Ratende weiterhin an der Reihe.
Wurde jedoch ein Buchstabe genannt, der nicht im Wort vorkommt, wechselt das Raterecht an den nachfolgenden Mitspieler. Der Wortbildende legt außerdem eine seiner Fragezeichenkarten ab.
Nachdem das letzte Fragezeichen ausgelegt wurde, hat jeder noch reihum einen Rateversuch.
Punkte bekommt ein Ratender, wenn er die richtige Lösung sagen kann. Die Anzahl der Punkte ist dabei abhängig davon, ob dies vor dem Ablegen des letzten Fragezeichens geschehen ist oder nicht. Der Schöpfer des Wortes erhält Punkte, wenn er alle Fragezeichen abwerfen konnte und einen Bonus, wenn selbst danach keiner auf die richtige Lösung kam.
Spielende: Nachdem sich jeder einmal ein Wort ausgedacht hat, gewinnt, wer die höchste Gesamtpunktzahl besitzt.
Ziel: „Wortspielerei“ ist der dritte Titel. Dieses Spiel kann auch von einem Spieler alleine gespielt werden. Man benötigt einen Timer und Papier, sowie einige Stifte.
Zunächst werden die Buchstaben nach Vokalen und Konsonanten getrennt und dann separat gemischt. Man einigt sich, wie viele Konsonanten und Vokale in jeder Runde offen ausliegen sollen. Nachdem man die entsprechende Anzahl aufgedeckt hat, wird die Rundendauer festgelegt und alle notieren sich während dieser Zeit möglichst viele Wörter, die man mit Hilfe der ausliegenden Buchstaben bilden kann. Es ist dabei nicht nötig, sämtliche Buchstaben immer zu verwenden, allerdings kann ein einzelner Buchstabe in einem Wort auch immer nur einmal benutzt werden.
Spielende: Nach Ablauf der Zeit vergleicht man die Wörter untereinander. Die Spielrunde gewinnt, wer die meisten richtigen Begriffe aufgeschrieben hat.
Ziel: Bei „Mehr davon“ geht es um das Finden von Wörtern zu einem festgelegten Oberbegriff. Hier werden alle Karten zunächst als gemischter Stapel in die Mitte der Spielfläche gelegt. Der Startspieler nennt dann einen Oberbegriff und deckt die oberste Karte auf. Anschließend muß er ein passendes Wort nennen, welches mit diesem Buchstaben beginnt.
Die anderen Spieler folgen immer reihum, decken eine neue Karte auf und nennen einen entsprechenden Begriff. Kein Wort darf doppelt genannt werden.
Fällt einem Spieler nach einigen Sekunden nichts ein, erhält er die Buchstabenkarte als Minuspunkt. Danach sucht sich dieser Spieler einen neuen Bereich aus und beginnt die nächste Spielrunde.
Spielende: Sobald der Kartenstapel durchgespielt wurde, endet die Partie. Der Spieler mit den wenigsten Minuspunkten gewinnt.
Ziel: Das fünfte Spiel der Sammlung hat den Namen „Beschreibung“. Auch hier wird der gesamte Kartenstapel gemischt und in der Tischmitte plaziert.
Der Startspieler deckt die oberste Karte auf und nennt dann einen Gegenstand, der mit diesem Buchstaben beginnt. Der nächste Spieler legt dann eine neue Karte auf den Ablagestapel und nennt ein passendes Attribut, was zu diesem Gegenstand paßt und den Gegenstand selbst. So geht es im Uhrzeigersinn weiter, wobei jeder immer ein neues passendes Attribut finden soll und die gesamten Eigenschaften in der richtigen Reihenfolge benennen muß.
Fällt einem Spieler nichts neues ein oder verhaspelt er sich, muß er eine Karte zur Strafe bei sich ablegen. Dann beginnt dieser Spieler den neuen Durchgang mit einem anderen Gegenstand.
Spielende: Wenn der Kartenstapel leer ist, endet die Partie. Sieger wird, wer die wenigsten Karten ansammeln konnte.
Ziel: Das letzte Spiel heißt „Lass doch mal die Oma ran“. Dabei müssen die Spieler gemeinsam einen Satz ohne Komma bilden.
Am Anfang werden die Karten wieder gemischt. Jeder bekommt drei Stück auf die Hand. Der aktive Spieler legt eine Karte offen in die Mitte des Tisches und beginnt damit den Satz, in dem er ein Wort nennt. Anschließend wird eine neue Karte nachgezogen.
Die nachfolgenden Spieler versuchen ihrerseits, Buchstabenkarten abzuwerfen und dabei Begriffe zu nennen, die logisch im Sinne der Sprache sind und den Satz regelgerecht fortführen.
Sobald ein Spieler passen muß, endet die laufende Runde. Alle anderen Spieler dürfen sich eine Buchstabenkarte aus der Mitte nehmen und als Pluspunkt behalten. Der restliche Ablage-Kartenstapel kommt in die Schachtel zurück. Danach beginnt der Verlierer einen neuen Durchgang.
Spielende: Wenn der Nachziehstapel leer ist und niemand mehr eine Handkarte besitzt, ist das Spiel vorbei. Es gewinnt der Spieler mit den meisten gesammelten Karten.
Kommentar: Der Verlag „Prolog“ ist spezialisiert auf Sprachförderung und hat nur wenige Spiele im Programm. Das vorliegende Kartenspiel „Wortspielerei“ ist dabei eine wirkliche Perle, die auch abseits der Sprachförderung für Kinder im Bereich der Erwachsenen-Unterhaltung sehr gut ankommt.
Dabei kommt die Kreativität mit Wörtern meistens während der einzelnen Partien. Selten ist nach einem Spiel Schluß, oft sind Revanchen gefragt. Alle sechs Spielvarianten sind durchweg gelungen. Am Schwierigsten erscheint dabei meistens „Beschreibung“, weil den Mitspielern hier oft schon nach kurzer Zeit die passenden Attribute ausgehen.
Die Highlights sind unbestritten „Aha“ und „Lass doch mal die Oma ran“. Gerade bei „Aha“ werden die grauen Zellen und ein Pokerface ordentlich gefordert. Die Lacher sind groß, wenn man anschließend fragt, wer denn nun aus dem Wortsalat da noch was gültiges herausfinden kann und niemand antwortet, weil keiner mehr einen Plan hatte.
Die Optik ist nüchtern, weil Grafiken oder verschnörkelte Buchstaben nur von den Wortschöpfungen ablenken würden. Bei der Verpackung handelt es sich um eine stabile Kunststoff-Schachtel, wie sie auch bei größeren Quartetten oder Romme-Spielen Verwendung findet.
Fazit: Eine geniale Wortspiel-Sammlung.
Wertung: Mit soliden 5 Punkten ist „Wortspielerei“ ein wahrer Schatz für kommunikationsfreudige Runden.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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