Spieletest für das Spiel: WINGS OF WAR – WATCH YOUR BACK
Hersteller: Mad Mans Magic            
Preis: 20 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2005      
noch erhältlich: Ja
Autor: Andrea Angiolino, Pier Giorgio Paglia
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: September 2007
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Wings of War Watch your Back-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Mad Mans Magic recht herzlich!

Ausstattung: 5 Spielbretter, 2 Lineale, 1 Schadensdeck (B), 4 Flugdecks (E, F, G, H), 25 Flugzeugkarten, 2 Landschaftskarten, 36 Spielmarken
Aufmachung: Jedes Spielbrett ist für einen Flugzeugtyp gedacht. Auf dem Tableau befinden sich Ablageflächen für Karten aus dem Schadensdeck, dem Flugdeck des Flugzeuges, dem restlichen Flugkartenstapel und für die Spielmarken.
Mit Hilfe der Lineale kann man feststellen, ob sich zwei Flugzeuge in Feuerreichweite zueinander befinden und wie viele Schadenskarten ein Spieler bei Treffern ziehen muß.
In dieser Spielschachtel befindet sich das Schadensdeck mit dem Kennbuchstaben B. Zwanzig der Flugzeugkarten lassen sich mit diesem Schadensdeck spielen, während die verbliebenen Flugzeuge auf ein Schadensdeck einer anderen Grundbox angewiesen sind. Auf den Schadenskarten befinden sich Zahlenwerte von 0-4 und viele Karte haben noch besondere Symbole, die bei Varianten zum Einsatz kommen.
Es gibt vier verschiedene Flugdecks, mit denen man die unterschiedlichen Flugzeuge steuern kann. Mit einer Grundbox ist es allerdings nicht möglich, zwei identische Flugzeugtypen zu bewegen. Auf den Flugkarten sind verschiedene Flugmanöver mit Hilfe eines Pfeils aufgezeichnet, der unterschiedlich lang sein kann. Bei Kurven gibt es außerdem unterschiedliche Radien, die abhängig vom verwendeten Flugdeck sind.
Jedes Flugzeug hat drei Spielwerte, mit denen angegeben wird, welches Flugdeck zu benutzen ist, welche Art von Schadenskarten man ziehen muß und wie viele Trefferpunkte man benötigt, um das Flugzeug zum Absturz zu bringen. Außerdem zeigt jedes Flugzeug einen Bereich an, in dem seine Waffen abgefeuert werden können.
Die Landschaftskarten werden bei bestimmten Szenarien benötigt, wo ein Spieler versuchen muß, das Gelände mit seinem Flugzeug anzufliegen. Die Spielmarken werden bei besonderen Flugmanövern gebraucht, um diese den Mitspielern anzuzeigen oder sie besitzen Besonderheiten, die bei bestimmten Missionen und bei besonderen Treffern zum Tragen kommen. Sie sind beidseitig bedruckt.
Ziel: Jeder Spieler versucht, seine Mission zu erfüllen.
Zu Beginn des Spiels suchen sich die Spieler jeweils ein Spielbrett aus und nehmen sich eine der dazu passenden Flugzeugkarten. Das Schadensdeck wird gründlich gemischt und an den Rand der Spielfläche gestellt. Im Grundspiel haben die meisten Symbole auf den Schadenskarten keine Bedeutung. Daneben legt man die Spielmarken und die Lineale ab.
Die Spieler setzen sich so hin, daß sie einen gewissen Abstand voneinander haben. Jeder bekommt das zu seinem Flugzeugtyp gehörende Flugdeck und legt seine Flugzeugkarte offen vor sich aus. Das dazugehörige Spielbrett wird an die Seite der Spielfläche gelegt, um die Bewegungen der Flugzeuge nicht zu behindern. Bei mehr als zwei Personen wird in Teams gespielt, die jeweils gleich viele Maschinen steuern müssen.
Jeder Spielzug besteht aus einer Planungsphase und drei Bewegungsphasen.
In der Planungsphase werden die drei kommenden Flugmanöver für jedes Flugzeug vorbereitet. Dazu sucht sich der Besitzer des Flugzeuges die passenden Manöverkarten aus seinem Flugdeck und legt diese in verdeckter Reihenfolge auf sein Tableau. Bestimmte Flugmanöver müssen dabei mit festgelegten Karten in der vorgeschriebenen Reihenfolge ausliegen. Die verbliebenen Manöverkarten des Flugdecks werden als verdeckter Stapel neben die Auswahl gelegt.
Haben alle Flugzeuge ihre drei Bewegungen ausgewählt, beginnt die erste Bewegungsrunde. Alle Spieler decken dazu ihre erste Karte auf und legen sie direkt vor ihr Flugzeug. Dieses fliegt nun entsprechend dem Pfeil und beendet seine Bewegung direkt am Ende des Pfeils.
Haben alle Spieler ihre Bewegung vollendet, wird mit Hilfe der Lineale überprüft, ob sich ein Flieger im Schußbereich eines anderen Piloten befindet. Ist dies der Fall, bekommt der angegriffene Spieler je nach Entfernung ein oder zwei Schadenskarten vom Stapel, die er sich heimlich anschauen kann und verdeckt auf sein Tableau legen muß. Bestimmte Schadenskarten haben ein Symbol, welches angibt, daß die Karte offen abgelegt werden muß und die Gegenspieler erkennen können, wie groß der angerichtete Schaden war. Sobald man Karten mit einem Gesamtwert besitzt, die den Schadenswert des Flugzeuges erreicht oder überschreitet, ist das Flugzeug außer Gefecht gesetzt. Es ist nicht möglich, durch andere Flugzeuge hindurch zu schießen oder Freunde anzugreifen.
Die Bewegungen und Attacken werden auch für die beiden verbliebenen Flugkarten ausgeführt.
Zum Abschluß des Zuges müssen die Spieler überprüfen, ob sie eines der beiden Spezialflugmanöver (Steigflug, Immelmann-Wende) ausführen. Ist dies der Fall, wird das passende Symbolplättchen aus den Markern herausgesucht und auf das Tableau gelegt. Es dient als Gedächtnisstütze für den Piloten in der folgenden Runde, damit er die passenden Karten zum erfolgreichen Abschluß des Manövers nicht vergißt. Die eingesetzten Flugkarten aus der aktuellen Runde werden zusammen mit den verbliebenen Flugkarten wieder aufgenommen.
Sollte ein Spieler während des Spiels den Rand der Spielfläche überschreiten, kommt er automatisch aus dem Spiel.
Spielende: Sobald das gegnerische Team vernichtet wurde, ist der Luftkampf beendet.
Kommentar: Neben einfachen Luftkämpfen gibt es verschiedene Szenarien, die realen Begebenheiten nachempfunden sind. Die beiden Geländekarten können dabei als Ziele eingesetzt werden, die man überfliegen muß.
Im eigentlichen Spiel kommen dann die besonderen Symbole auf den Schadenskarten zum Einsatz. Die Symbole müssen in der Regel den anderen Spielern gezeigt oder mitgeteilt werden, die Trefferpunkte auf den Karten bleiben dagegen weiterhin geheim. Besondere Schäden am Ruder sorgen dafür, daß ein Flugzeug Kurven nicht mehr fliegen kann oder daß bei einem Zweisitzer der hintere Bordschütze stirbt. Motorschäden verlangsamen den Flieger und zwingen ihn zum Spielen von Sturzflugkarten, Rauch erschwert die Verfolgung und Feuer sorgt für permanentes Nachziehen von Schadenskarten, bis der Brand am Ende des Spielzugs endlich gelöscht werden kann. Ferner gibt es Zusatzregeln für mehrfaches Zielen und Verfolgungsflüge.
Durch die unterschiedlichen Flugdecks und die verschiedenen Flugmanöver gestaltet sich „Wings of War“ als rasantes Actionspiel mit einigen kleineren taktischen Einlagen. Anfangs ist es etwas ungewohnt, die Flugkarten an den Flieger zu legen und diesen dann auf die neue Position zu bringen, ohne daß man dabei verrutscht, aber mit etwas Übung ist es kein Problem mehr, den Flieger richtig zu plazieren. Die Luftkämpfe sind meistens spannend, obwohl man mit zwei Spielern jeweils auch zwei Flugzeuge steuern sollte. Bei einem Kampf 1 gegen 1 kann sich das Geschehen nämlich etwas hinziehen.
Etwas frustrierend kann eine besondere Schadenskarte sein, da der Gegner einen Glückstreffer erzielt hat, der den eigenen Flieger direkt vom Himmel holt. Hier sollte man sich vor Beginn des Spiels einigen, ob die Karte im Spiel sein sollte oder besser vorher aussortiert wird.
Leider können nicht alle Flugzeuge in allen Kombinationen geflogen werden, weil die entsprechenden Schadensdecks nicht vorhanden sind oder kein zweites Flugdeck für diesen Typ beigelegt wurde.
Fazit: Ein schönes Kampfspiel mit besonderem Bewegungsmuster.
Wertung: Mit soliden 4 Punkten ist das Spiel auf jeden Fall einen Blick wert, sofern man sich für das Luftkampf-Thema erwärmen kann.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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