Spieletest für das Spiel :WETTSTREIT DER BAUMEISTER 
Hersteller: Franckh-Kosmos
Preis: 30 DM 
empf.Alter: 10-
Anzahl Spieler: 3-4
Erscheinungsjahr: 1998
noch erhältlich: Nein
Autor: Jean du Poel
Besonderheit:
Kategorie: Versteigerungsspiel
Bewertungsbild Wettstreit der Baumeister-Foto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Franckh-Kosmos recht herzlich!

Ausstattung: 40 Gebäudekarten, 4 Sichtschirme, 20 goldene Münzen, 30 silberne Münzen, 5 Saboteursteine, 1 Spezialwürfel
Aufmachung: Die Gebäudekarten zeigen eins von sechs verschiedenen Gebäuden einer fiktiven Stadt nebst einem Zahlenwert. Die Stadttore zeigen dazu noch eine oder mehrere Münzen und die Ecktürme und Mitteltürme zeigen ein oder mehrere Schilde. Die Sichtschirme bestehen aus drei Teilen und zeigen auf der Innenseite die Gebäudesymbole und deren Häufigkeit an. Daneben findet man auf einer Tabelle alle Ergebnisse eines Sabotage-Wurfs. Alle Kärtchen und Schirme sind aus sehr dicker Pappe und sind hervorragend illustriert worden. Sie versetzen die Spieler optisch in eine mittelalterliche Stadt. Die Münzen sind einfache unbedruckte Chips. Im Spiel haben sie die Werte 3 (Gold) und 1 (Silber). Als Saboteursteine benutzt man handelsübliche Holzzylinder. Der Spezialwürfel zeigt anstatt der Zahl "6" einen schwarzen Punkt. Am Material und an der Grafik gibt es nichts auszusetzen.
Ziel: Zunächst erhält jeder Spieler einen Sichtschirm und Münzen im Wert von 10 Einheiten. Dann mischt man die Gebäudekarten gut durch und macht zwei gleichgroße Stapel, die in die Mitte des Tisches kommen. Einer der Stapel wird offen abgelegt, der andere bleibt verdeckt liegen. Die Saboteursteine und die restlichen Münzen kommen ebenfalls in die Spielmitte. Man einigt sich auf einen Startspieler. Von ihm aus geht es reihum im Uhrzeigersinn weiter. Ist man an der Reihe, muß man drei Phasen durchlaufen. Die erste Phase besteht in der Ermittlung der Einnahmen. Dazu würfelt man und erhält das Geld in der Höhe der Zahl, die man erzielt hat. Hat man bereits Stadttore ausgelegt, gibt es noch pro abgedruckter Münze ein weiteres Geldstück. Erscheint beim Würfel hingegen der schwarze Punkt, gibt es diese Runden keine Einnahmen durch den Würfel und man nimmt sich einen Saboteur, den man vor den Sichtschirm stellt. Das Geld für die Stadttore erhält man natürlich trotzdem.
Die zweite Phase besteht im Versteigern eines Gebäudes. Dazu sucht sich der aktive Spieler eine der beiden Karten von den Stapeln aus. Beim offenen Stapel weiß jeder, um welches Gebäude es geht, während beim verdeckten Stapel nur der Versteigerer den Typ kennt. In jedem Fall beginnt der Versteigerer selbst mit dem Gebot. Danach erhöhen die Spieler reihum oder passen. Ist der Versteigerer ein zweites Mal an der Reihe, muß er bei einer verdeckten Karte nun die Gebäudeart nennen. Danach kann er entweder weiterbieten oder passen. Das höchste Gebot erhält den Zuschlag und bekommt die Karte. Der Besitzer zahlt den erforderlichen Betrag in die Kasse, der Versteigerer erhält 50% als Verkaufserlös. Bekommt der Versteigerer die Karte, gibt es keine Provision. Hat ein Spieler zuviel geboten, gibt es Sonderregelungen.
Bei der dritten Phase hat der Spieler die Wahl, ob er bauen oder sabotieren möchte. Beim Bauen muß man das erste Mal drei Karten offen vor sich auslegen. Diese Karten werden nebeneinander zu einer Reihe ausgelegt, dabei darf beim ersten Auslegen auch einen Eckturm sein. Später kann man seine Stadt erweitern. Dazu legt man eine bis drei Karten an bereits ausliegende an. Lücken im Stadtbild (können nur durch Saboteure entstehen) können wieder geschlossen werden. Die Stadt darf erst in der Schlußrunde vervollständigt werden (einen oder beide Ecktürme setzen!). Die zweite Möglichkeit ist das Sabotieren. Hier muß man dann allerdings auf das Auslegen von Karten verzichten und einen Saboteur vor dem Sichtschirm stehen haben. Der Saboteur geht immer gegen den schwächsten Spieler vor, also denjenigen, der am wenigsten Schilde auf den Turmkarten hat. Bei einem Gleichstand kann sich der aktive Spieler aussuchen, gegen wen er vorgeht. Er kann unter bestimmten Bedingungen auch gegen Handkarten eingesetzt werden. In jedem Fall wird mit dem Würfel geworfen und das Ergebnis auf einer Tabelle abgelesen. Bei einem Erfolg verschwindet die angegriffene Karte aus der Auslage oder Hand und landet wieder unter einem der beiden Stapel, nachdem sie allen gezeigt wurde. Wird der Saboteur enttarnt, muß der Verteidiger Strafe in Höhe der Punktzahl der angegriffenen Karte zahlen, ansonsten wird das Gebäude zerstört.
Spielende: Wurde die letzte Karte einer der beiden Stapel versteigert, gibt es eine allerletzte Runde, bei der die Spieler nur noch Karten auslegen dürfen. Danach kommt es zur Wertung. Jede ausgelegte Karte zählt ihren Punktwert. Befindet sich das Rathaus genau in der Mitte der Stadt, gibt es 10 Bonuspunkte, wenn die Stadt vollständig ist. 5 Punkte gibt es bei einer fertigen Stadt, wenn links und rechts vom Rathaus gleichviele Kirchen stehen. Haben beide Ecktürme den gleichen Zahlenwert, gibt es weitere 5 Zusatzpunkte. Jede nicht gespielte Karte bringt jedoch Minuspunkte entsprechend ihrem Wert. Münzen und Saboteure bringen keine Punkte ein. Es gewinnt der Spieler mit dem höchsten Ergebnis.
Kommentar: Wettstreit der Baumeister ist ein erfrischendes Versteigerungsspiel, bei dem das Spielende maßgeblich von den Rathauskarten bestimmt wird. Hat jeder Spieler eine solche Karte, ist ein Stapel mit einem offenliegenden Rathaus völlig uninteressant. Gleiches gilt bei Ecktürmen.
Fazit: Wettstreit der Baumeister ist zwar kein Hit, aber sehr gut als Gelegenheitsspiel zu verwenden, da es schnell geht und wenig Regeln besitzt.
Wertung: Im Gesamtergebnis erhält dieses Kosmos-Spiel 4 Punkte.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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