Spieletest für das Spiel : VOTUM
Hersteller: Mattel 
Preis: n.b.
empf.Alter: 14- 
Anzahl Spieler: 4-6
Erscheinungsjahr: 1987 
noch erhältlich: Nein 
Autor: Roland Siegers
Kategorie: Kartenbrettspiel 
Bewertungsbild Votum-Foto

Ausstattung: Spielplan, 6 Städtekarten, 30 Kampagnenkarten, 6 Parteikarten, Spielfiguren zur Punktezählung.
Aufmachung : In einem normalen Karton befindet sich der Spielplan mit den Karten und den Spielfiguren. Die Zeichnungen des Planes, der Anleitung und des Kartons erinnern etwas an die Karrikaturen in den Zeitungen und sind teilweise recht gut gelungen. Ansonsten ist das Spiel recht schlicht geworden.
Ziel: Man ist Chef einer Partei und soll während drei Legislaturperioden seine Partei zu der höchsten Punktzahl verhelfen. Jede Legislaturperiode hat 5 Wahlen, auf denen es gelingen soll, möglichst oft die Regierungsgeschäfte selbst zu gestalten und dadurch Punkte einzuheimsen.
Jeder Spieler bekommt eine Farbe zugewiesen. Nun werden die 30 Kampagnenkarten gemischt und jeweils fünf an jeden Mitspieler gegeben. Auf diesen Karten steht die Sitzverteilung drauf, die durch die Wahlkampagnen errungen wurden, und zwar für jede der 6 Städte und für jede der 6 maximal möglichen Parteien. Als letztes werden noch die Städtekarten gemischt und die erste Karte umgedreht. Sie gibt an, in welcher Stadt die erste Wahl stattfindet.
Nun schauen sich die Spieler die Karten an und können im Schnittpunkt ihrer Farbe mit der aktuellen Stadt auf allen 5 Karten jeweils die Anzahl der zu erringenden Sitze ablesen. Sie entscheiden sich dann für eine Karte und spielen diese aus. Nachdem jeder Spieler eine Karte ausgespielt hat, werden die jeweiligen Sitze zusammengezählt, diese ergeben dann die Gesamtsitzverteilung. Jetzt kommt (meistens) Kommunikation ins Spiel, da man nur Punkte erreichen kann, wenn man 51 % der Gesamtsitzverteilung erreicht.
Dies kann durch eine Partei geschehen, wie auch durch Koalitionen von mehreren Parteien. Bei erfolgreicher Zusammenkunft einer Regierung gibt es Punkte, die gegebenenfalls nach einer Tabelle aufgeteilt werden (wenn man eine absolute Mehrheit hat, bekommt man alle Punkte). Damit aber die Koalition zustandekommt, muß der Spieler mit den meisten Sitzen den anderen Parteien gewisse Ämter (Ministerposten = Punkte) zugestehen, die frei verhandelt werden können. So kann es unter Umständen vorkommen, daß ein Koalitionspartner insgesamt mal mehr Punkte bekommt, als der Spieler mit den meisten Sitzen, nur weil er unbedingt eine Koalition (und damit Punkte) haben will. Es wird also in der Regel ordentlich gefeilscht !
Kommt es zu keiner Einigung, wird eine Minderheitsregierung gebildet und die Punkte gesondert verteilt. Jetzt beginnt die zweite Runde der Legislaturperiode, bis alle 5 Runden durch sind. Dann werden die Städtekarten neu gemischt, die Kampagnen-Karten ebenfalls, jeder bekommt wieder 5 Stück und das Spiel geht von vorne los.
Auf dem Spielbrett werden nur die Punkte gezählt. Hierzu dienen Schienen im Plan, auf denen sich die Spielfiguren jeweils bewegen. Es gibt eine 1000er Reihe, eine 100er und eine 10er Reihe für jede Partei, auf der die Punkte dargestellt werden. Unsinnigerweise hat man vergessen, die "0" jeweils mit aufzudrucken, so daß jeder Spieler mit 1110 Punkten anfangen muß.
Spielende: Wer nach 15 Wahlen in diesen drei Legislaturperioden die meisten Punkte besitzt hat gewonnen.
Kommentar: Das Spiel hört sich ganz lustig an und ist es auch streckenweise, wenn man Koalitionen bilden will und feilscht und handelt und dann plötzlich wieder alles durch ein anderes Angebot neu ausgehandelt werden muß. Die Anleitung hingegen ist an den entsprechenden Stellen mies geschrieben und so bedarf es des Ausprobierens, um das Spiel zu verstehen. Leider machen die wenigen Kampagnenkarten das Spiel nicht gerade sonderlich abwechslungsreich, zumal die Sitzverteilung dort immer nur einen von fünf Werten annimmt. Auch ist das Spielbrett vollkommen überflüssig und stört noch dazu, da es ziemlich groß geraten ist. Die fehlenden Zahl "0" ist außerdem ein sehr peinlicher Fehler.
Fazit: Für 4 bis 6 Personen kann das Spiel zeitweise Spaß machen, wenn man sich erst einmal durch die Anleitung gewunden hat. Aber Dauermotivation gibt es bei diesem Spiel nicht.
Wertung: Ich gebe 3 Punkte für das Spiel, da der Ansatz gar nicht schlecht ist. Mit etwas mehr Karten im Städte- und Kampagnenbereich sowie einem Ersatz für dieses Spielbrett könnte das Spiel sicherlich abwechslungsreicher und besser sein.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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