Spieletest für das Spiel: VIA ROMANA
Hersteller: Goldsieber                
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2008      
noch erhältlich: Ja
Autor: Christian Fiore, Knut Happel
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2008
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Via Romana-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Goldsieber recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 40 Stadtmarker, 20 Wegweiser, 1 End-Figur, 96 Spielsteine, 4 Übersichten, 5 Auftragstafeln, 55 Karten
Aufmachung: Der Spielplan zeigt eine abstrakte Karte Frankreichs mit einer Reihe von namenlosen Städten, die mit Wegen untereinander verbunden sind. Die Wege besitzen dabei eine oder zwei Rahmenfarben. Diese Rahmenfarben findet man auch auf den Spielkarten. Die Städte sind jeweils einer von fünf Regionen zugeordnet und haben außerdem noch ein Ablagefeld, auf dem Städtemarker gestapelt werden können. Am oberen Ende der Landkarte gibt es zudem einige Kartenfelder für offen ausliegende Spielkarten und ein Vorratsfeld für die Wegweiser und die End-Figur. Bei diesen Spielsteinen handelt es sich um Papp-Plättchen, die in kleine Standfüße aus Karton gesteckt werden.
Die Stadtmarker zeigen verschiedene Zahlenwerte und geben den Wert eines Ortes am Spielende an. Anhand der Hintergrundfarbe kann man erkennen, aus welcher Region der Stadtmarker entnommen wurde.
Mit Spielsteinen werden Orte besetzt und Wege errichtet. Die Spielsteine sind aus Holz und wurden speziell für dieses Spiel gefertigt. Es gibt zwei Arten von Spielsteinen: Kastelle und Meilensteine.
Auf den Übersichtskarten sieht man die einzelnen Baumöglichkeiten und die dafür erforderlichen Aufwendungen. Jede Auftragskarte hat einen Punktwert, den ein Spieler erhält, wenn er bestimmte Stadtplättchen sammeln konnte.
Alle Spielkarten zeigen eine der Farben, die auch in den Städten und auf den Wegstrecken zu finden sind. Sie sind der Motor im Spiel. Jede Karte trägt auch noch eines der vier Stadtsymbole.
Ziel: Jeder versucht, durch geschicktes Bauen möglichst viele Siegpunkte zu erzielen.
Vor dem Spiel nimmt sich jeder eine Spielübersicht und die Spielsteine einer Farbe. Man mischt die Karten und gibt jedem vier auf die Hand. Vier weitere Karten kommen offen auf die passenden Ablagefelder des Spielbretts. Das Vorratsfeld wird mit den Wegweisern und der End-Figur bestückt.
Als nächstes kommen die Stadtmarker neben die gleichfarbigen Orte. Die Anzahl und die Reihenfolge der Marker auf einem Feld sind dabei fest vorgegeben.
Man mischt die Auftragstafeln und händigt jedem einen Auftrag aus. Dieser bleibt bis zum Spielende geheim. Dann setzen alle reihum einen ihrer Kastell-Spielsteine in eine beliebige freie Stadt. Sollte man nicht in voller Besetzung spielen, werden einige Straßen vorab mit Wegweisern gesperrt und spielen während der Partie keine Rolle.
In seinem Spielzug muß der Spieler als erstes überprüfen, ob er mehr als sieben Handkarten besitzt und gegebenenfalls welche abwerfen.
Danach kann der aktive Spieler bis zu drei Handkarten ausspielen, um zu bauen. Die Farbe der Karte bestimmt, in welcher Provinz gebaut wird. Bei zwei gleichfarbigen Karten darf man ein Kastell in eine freie Stadt dieser Farbe stellen. Eine Karte dagegen erlaubt es, einen seiner Meilensteine auf ein leeres Straßenfeld zu setzen, dessen Randfarbe mit der Kartenfarbe identisch ist. Gibt man zwei verschiedenfarbige Karten ab, gilt dies als Joker und man kann ein beliebiges Straßenfeld besetzen. Setzt man beim Bauen Karten ein, deren Symbole auch in der Stadt zu sehen sind, von der aus man die Straße erweitert, darf man für eine Karte sogar zwei eigene Meilensteine einsetzen.
Meilensteine können immer nur direkt an andere Spielsteine angrenzend gebaut werden. Die Farbe des Nachbarn spielt dabei keine Rolle.
Sobald eine Straße komplett mit Meilensteinen besetzt wurde, wird sie gewertet. Dazu zählt jeder seine Spielsteine auf der Straße und den beiden angrenzenden Orten zusammen. Der Spieler mit den meisten Spielsteinen erhält einen Stadtmarker, den er aus einer der beiden Städte entfernt, die bei der Auswertung dabei waren. Alle anderen Spieler mit Beteiligung am Bau der Strecke werden mit neuen Karten belohnt, die zunächst von der offenen Auswahl und dann vom verdeckten Stapel genommen werden. Die Anzahl richtet sich nach der Zahl der eigenen Spielsteine bei der vorangegangenen Auswertung.
Wenn die Wertung abgeschlossen ist, erhalten die Spieler ihre Meilenstein-Spielfiguren zurück und die Strecke wird mit einem Wegweiser gesperrt.
Sobald der letzte Wegweiser gesetzt wurde, endet die Partie am Ende des laufenden Durchgangs. Der Spieler, der das Spielende einläutet, bekommt die End-Figur, die zwei Siegpunkte wert ist. Danach rechnet jeder die Werte seiner eingesammelten Stadtmarker, den aktuellen Wert jedes Kastells auf dem Spielbrett und gegebenenfalls noch die Siegpunkte durch den geheimen Auftrag zusammen, sofern man die vier passenden Stadtmarker einsammeln konnte.
Spielende: Der Spieler mit der größten Gesamtpunktzahl gewinnt.
Kommentar: Mit „Via Romana“ ist es Goldsieber und dem Autoren-Duo Happel/Fiore gelungen, das wohl beste Spiel des Verlages aus den vergangenen Jahren zu produzieren.
Ständig müssen die Spieler dabei auf der Hut sein und abwägen, ob sie Städte besitzen wollen oder an den Straßen mitarbeiten möchten. Hat ein Spieler viele Spielsteine an einer Straße, ist diese für Mitspieler zumeist unattraktiv, da man allenfalls noch einige Handkarten abstauben kann.
Gerade im Mittelteil des Spiels kann man Konkurrenten ärgern, wenn man vermehrt Wertungen auslöst und die Kartenhände einiger Spieler so groß werden, daß sie zu Beginn ihres Zuges Handkarten abwerfen müssen. Die Stadtmarker sind wichtig, da sie einem selbst Siegpunkte bescheren und andererseits auch den Wert einer Stadt verringern. Außerdem sollte man darauf achten, möglichst die Marker einzusammeln, die man für seine Auftragskarte benötigt.
Das Spiel funktioniert in jeder Besetzung. Bei weniger als vier Spielern werden allerdings einige Straßen bereits vorab gesperrt und man behindert sich etwas weniger untereinander.
Am Material gibt es wenig auszusetzen. Die Kastelle und die Setzsteine sehen gut aus und passen von der Optik her auf den Spielplan. Einzig die Papp-Figuren (Wegweiser und End-Figur) wollten bei unserem Exemplar nicht fest stehen und mußten mit Bastelkleber bearbeitet werden.
Der Spielplan ist funktional, allerdings kann man manchmal bei Kunstlicht die Rahmenfarben der Straßen nicht auf Anhieb unterscheiden.
Fazit: Ein gutes Mehrheitenspiel von Goldsieber.
Wertung: Mit soliden 5 Punkten ist „Via Romana“ eine angenehme Überraschung bei den Herbstneuheiten 2008.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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