Spieletest für das Spiel: UM KRONE UND KRAGEN
Hersteller: Amigo                     
Preis: 13 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Tom Lehmann
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juni 2006
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Um Krone & Kragen-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!

Ausstattung: 60 Charakterkarten, 1 Startspieler-Figur, 12 Würfel, 5 Übersichtskarten
Aufmachung: Es gibt insgesamt 20 verschiedene Charaktere, die unterschiedlich häufig im Spiel vorhanden sind. Jede Charakterkarte erlaubt dem Besitzer eine besondere Aktion in seinem Spielzug. Um die Charakterkarte zu bekommen, muß man allerdings eine festgelegte Würfelkombination schaffen.
Die Startspieler-Figur aus Kunststoff zeigt den aktuellen Startspieler eines Durchgangs an. Sie wechselt nach jedem Durchgang gegen den Uhrzeigersinn. Bei den Würfeln handelt es sich um normale Sechsseiter.
Die Übersichtskarten sind beidseitig bedruckt und zeigen noch einmal alle Charaktere mit ihren Merkmalen und der Würfelkombination, die man benötigt, um den Charakter für sich zu gewinnen.
Ziel: Jeder Spieler versucht, Würfel für die finale Runde zu sammeln und dort das beste Ergebnis zu erzielen.
Am Anfang werden je nach Spielerzahl ggf. einige Charakterkarten aussortiert und verbleiben in der Schachtel. Die restlichen Charaktere kommen offen in die Tischmitte. Jeder nimmt sich eine Übersichtskarte und man einigt sich, wer die Partie beginnen darf.
Grundsätzlich hat ein Spieler in seinem Spielzug drei Würfel zur Verfügung. Nachdem er diese geworfen hat, muß er mindestens einen der geworfenen Würfel beiseite legen, um diesen zu sichern. Mit den verbliebenen Würfeln darf der Spieler dann erneut werfen. Nach jedem Wurf muß jedoch mindestens ein weiterer Würfel „gesichert“ werden.
Sobald ein Spieler alle Würfel beiseite gelegt hat, vergleicht man das Würfelergebnis mit den Bedingungen der in der Mitte liegenden Charakterkarten. Erfüllt der Wurf eine oder mehrere Bedingungen, darf der aktive Spieler sich eine der passenden Charakterkarten aussuchen und offen vor sich ablegen. Es ist nicht erlaubt, daß ein Spieler mehrere Charakterkarten des gleichen Typs besitzt.
Charakterkarten haben spezielle Fähigkeiten, die ein Spieler in nachfolgenden Zügen einsetzen kann und mit denen das gerade erzielte Würfelergebnis bei den aktiven Würfeln modifiziert wird oder man zusätzliche Würfel ins Spiel bringt. Wenn eine Charakterkarte eingesetzt wird, dreht man diese bis zur Auswertung. Erst danach darf sie wieder in ihre Ursprungsausrichtung gebracht werden.
War jeder Spieler einmal an der Reihe, wechselt der Startspieler-Stein gegen den Uhrzeigersinn und es beginnt ein neuer Durchgang.
Wenn ein Spieler sich die Charakterkarte „König“ nimmt, wird die letzte reguläre Spielrunde eingeläutet. Alle Mitspieler, die nach ihm an die Reihe kommen und sich im selben Durchgang befinden, dürfen noch normal spielen und erhalten ggf. eine Charakterkarte. Dann folgt die finale Spielrunde.
Reihum sind alle Spieler nun noch einmal an der Reihe. Der Spieler mit dem König muß dabei als letztes werfen. Jeder versucht nun, mit seinen gewonnenen Würfeln ein möglichst hohes Ergebnis zu erzielen. Dazu muß er versuchen, möglichst viele gleichartige Würfel auszulegen. Der Spieler, der das Spielende mit dem König eingeleitet hat, darf als letztes sein Glück versuchen. Das jeweils beste Ergebnis wird durch die Königskarte angezeigt, die zu der betreffenden Person wandert.
Spielende: Nach der Schlußrunde gewinnt der Spieler, der die größte Anzahl an gleichen Würfeln geworfen hat. Bei Gleichstand entscheidet die höhere Ziffer auf diesen Würfeln. Ist immer noch ein Gleichstand, gewinnt der Besitzer des Königs unter diesen Spielern den Wettstreit.
Kommentar: Das neue Würfelspiel von Amigo hat seinen Reiz, wenn man erst einmal einige Partien hinter sich gebracht hat. Die eigentlichen Spielregeln sind recht einfach und erinnern stark an Klassiker wie „Kniffel“ und „Yahtzee“. Für Neueinsteiger ist jedoch die Flut von unterschiedlichen Charakteren mit Bedingungen für ihre Inanspruchnahme zunächst verwirrend. Da hilft es auch nicht viel, wenn man sagt, daß die meisten Figuren erst mit mehr Würfeln gesammelt werden können und daher momentan uninteressant sind.
Hat man die Fähigkeiten der Charaktere erst einmal verinnerlicht, ist das Spiel sehr flott zu spielen und besitzt ein hohes Maß an Ärgerpotenzial. Die Personen sind in der Regel nicht immer für alle Spieler vorhanden, so daß man sich beeilen muß, um die favorisierten Personen zu gewinnen, was aber auch schnell einmal zu Fehlwürfen führt. Dies ist zwar nicht allzu schlimm, weil man selbst nach einem verkorksten Wurf noch einen Charakter bekommt, doch behindert dies beim Wettrennen um den König schon.
Die eigentliche Spielstrategie besteht darin, möglichst viele Würfel anzusammeln, weil man so die größten Chancen auf den Sieg hat. Leider kann man dann aber Würfe kaum oder gar nicht modifizieren und muß beim finalen Werfen auf die richtigen Ziffern hoffen. Da lohnt es sich durchaus auch einmal, auf einen neuen Würfel zu verzichten, um mit Hilfe eines anderen Charakters mehr Spielraum beim Verändern des eigenen Wurfes zu haben.
Dies alles soll aber nicht darüber hinweg täuschen, daß mit den Würfeln der Sieg oder die Niederlage besiegelt wird. Der Glücksfaktor bleibt also trotz der Charakterkarten bestehen und hat wesentlichen Einfluß auf den Ausgang der Partie.
Fazit: Ein schönes Würfelspiel für Leute, denen ein hoher Glücksfaktor nichts ausmacht.
Wertung: Mit soliden 5 Punkten gefällt uns das Würfelspiel sehr gut, auch wenn man dabei durchaus das Gefühl hat, dem Zufall ausgeliefert zu sein.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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