Spieletest für das Spiel: TZOLKIN
Hersteller: Czech Games Edition       
Preis: 35 Euro
empf.Alter: 13-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2012      
noch erhältlich: Ja
Autor: Daniele Tascini, Simone Luciani
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2013
Kategorie: Das besondere Spiel
Bewertungsbild Tzolkin-Pressefoto

Ausstattung: 1 Spielplan mit Zahnrädern, 24 Arbeiter, 28 Spielermarker, 4 Wertungsmarker, 65 Rohstoffe, 13 Kristallschädel, 65 Maisplättchen, 28 Ernteplättchen, 21 Plättchen Startvermögen, 13 Monumente, 32 Gebäude, 4 Spielertafeln, 1 Startspielermarker
Aufmachung: Der Spielplan hat 6 integrierte Zahnräder. Auf den meisten Zähnen können Arbeiter-Figuren abgestellt werden, die dann durch Drehung weiterbewegt werden. Am äußeren Rand der Zahnräder befinden sich Felder, die angeben, was ein Arbeiter dort erwirtschaften kann, wenn er das Zahnrad verläßt.
Neben den Zahnrädern gibt es noch Ablagefelder für Monumente und Gebäude, drei unterschiedliche Tempel mit Skalen davor und vier Technologie-Leisten. Außen um den Spielplan verläuft eine Siegpunktleiste.
Jeder Spieler besitzt einen Satz an Spielfiguren, Markern und Wertungssteinen.
Bei den Rohstoffen handelt es sich um kleine Holzquader. Sie stehen für Gold, Steine und Holz. Außerdem gibt es noch Mais in verschiedenen Wertigkeiten und Kristallschädel, die während des Spiels als Ressourcen eingesetzt werden.
Auf den Ernteplättchen ist ein Holzsymbol oder ein Maissymbol zu finden. Die Plättchen liegen am Anfang auf den zu bewirtschaftenden Feldern, die an eines der Zahnräder angrenzen.
Mit Hilfe der Startvermögens-Plättchen können die Spieler ihren Startvorrat individuell anpassen. Jedes Kärtchen zeigt dabei gewisse Werte an Ressourcen.
Die Gebäude lassen sich anhand der Rückseite in zwei Zeitalter einteilen. Neben den Kosten, die man zum Bau aufwenden muß, gibt es einen einmaligen oder dauerhaften Effekt für den Besitzer.
Auf den Spielertafeln stehen die Kosten an Mais, die ein Spieler zahlen muß, wenn er Arbeiter auf die Zahnräder setzt.
Ziel: Die Spieler versuchen, während zwei Zeitaltern möglichst viele Siegpunkte anzuhäufen.
Vor dem Spieler erhält jeder vier Startvermögen-Plättchen, von denen er sich zwei auswählen darf und die darauf abgebildeten Ressourcen nimmt. Drei Arbeiter kommen in den Vorrat des Spielers, die Spielmarken an die Tempel und Technologieleisten und der Wertungsstein auf das erste Feld der Siegpunktskala. Dann legt man einige Gebäude und Monumente aus.
Ein Spieler wird zum Startspieler ernannt. Er plaziert die Ernteplättchen auf die Ackerfelder, dreht die Zahnräder auf die Startposition und beginnt das Spiel.
Ein Durchgang besteht aus drei Phasen. In der ersten Phase führt jeder seinen Spielzug durch, dann müssen eventuell die Arbeiter ernährt werden und schließlich dreht man den Zahnrad-Kalender weiter.
In seinem Spielzug muß der Spieler entweder Arbeiter neu auf Zahnrädern verteilen oder sie von dort entfernen, um die Aktion des angrenzenden Zahnradfeldes auszuführen.
Man darf beliebig viele Arbeiter einsetzen. Das kostet jedoch Mais, dessen Menge sich auf der Tabelle der Spielhilfe ablesen läßt. Jeder Arbeiter kommt auf ein freies Zahnradfeld. Es muß immer das erste freie Feld neben der Einsetzmarkierung genutzt werden. Zeigt dieses einen Preis an, wird dieser in Form von Mais zusätzlich fällig. Hat man nicht genügend Mais, darf man betteln gehen und bekommt dann aus dem allgemeinen Vorrat etwas, damit wenigstens eine Figur ins Spiel kommt.
Alternativ wählt der Spieler mindestens einen Arbeiter aus, der sich auf einem Zahnrad befindet und nimmt diesen herunter. Jetzt kann er entweder die dazugehörige Aktion des angrenzenden Spielfeldes ausführen, eine niedrigere Aktion des gleichen Zahnrades nutzen oder nichts machen.
Hat jeder Spieler seinen Spielzug beendet, wird das zentrale Zahnrad um eine Position weiter gedreht. Dadurch verschieben sich auch die Aktionszahnräder mit den Spielfiguren. Alle Figuren, die auf dem höchsten Feld bei einem Zahnrad stehen, fliegen herunter und kommen zu ihren Besitzern zurück.
Jedes Aktionszahnrad bietet unterschiedliche Möglichkeiten. So kann man Güter erhalten, Kristallschädel bekommen, in diversen Technologien Fortschritte erzielen und deren Vorteile nutzen, Gebäude und Monumente bauen, bei den Tempelskalen steigen, neue Arbeiter nehmen oder Kristallschädel in Punkte umwandeln.
Neben den Feldern an den Zahnrädern gibt es noch das Startspieler-Feld. Wer hier einen Arbeiter abstellt, wird in der folgenden Runde automatisch neuer Startspieler. Nimmt kein Spieler in einem Durchgang dieses Privileg an, kommt ein Maisplättchen darauf, um das Feld attraktiver zu gestalten.
Viermal im Spiel gibt es ein Erntefest, wo alle Spieler ihre Arbeiter ernähren müssen. Jeder Arbeiter verbraucht dabei zwei Maisplättchen. Können nicht alle Figuren ausreichend Nahrung erhalten, verliert der Spieler Siegpunkte. Zum Abschluß des Erntefestes gibt es durch die drei Tempelskalen Belohnungen für die Spieler.
Spielende: Nach dem vierten Erntefest werden die Rohstoffe gemäß der Tauschtabelle in Mais umgewandelt Jeweils vier Mais sind ein Siegpunkt, Kristallschädel bringen drei Punkte. Dazu kommen noch die Punkte durch Monumente.
Kommentar: „Tzolkin“ ist ein sehr vielschichtiges und gut verzahntes Arbeiter-Einsetzspiel. Es gibt viele Möglichkeiten, um an Siegpunkte zu kommen, aber man sollte auch immer einen Blick auf die Ernährung haben. Viel Mais erlaubt es, daß man mehrere Figuren gleichzeitig einsetzen kann und so Zeit spart. Kristallschädel sind wichtig, weil hier die meisten Siegpunkte erzielt werden können, aber auch die wenigen Monumente bringen einiges ein. Gebäude helfen während des Spiels und gerade die Farmen, die bei der Ernährung eigener Figuren helfen, sind besonders begehrt.
Bei weniger als vier Personen kommen neutrale Arbeiter ins Spiel. Sie blockieren Positionen auf den Zahnrädern. Ansonsten bleibt das Spiel bis auf wenige Details identisch.
Mit einer Spieldauer von 2 Stunden ist das aktuelle CGE-Spiel kein Leichtgewicht. Die Anleitung ist aber gut geschrieben und veranschaulicht den Spielhergang klar und mit vielen Beispielen.
Das Material ist ebenfalls von guter Qualität. Zwar gab es bei den ersten Exemplaren Probleme mit der Paßgenauigkeit der Zahnräder, doch wurde dies schnell behoben.
Die Zahnräder machen auch den besonderen Reiz aus. Jede Runde werden Figuren auf ihnen mächtiger und können mehr erreichen. Andererseits muß man irgendwann auch Figuren zurücknehmen und dann stellt sich die Frage, ob man nur eine Figur entfernt oder gleich alle von den Zahnrädern nimmt.
Fazit: Ein gelungenes Denkspiel mit hohem Wiederspielreiz.
Wertung: Bei guten 5 Punkten ist Tzolkin eines der Highlights 2012.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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