Spieletest für das Spiel: TURI-TOUR
Hersteller: Selecta                   
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 5-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Alessandro Zucchini
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juni 2010
Kategorie: Aktionsspiel
Bewertungsbild Turi Tour-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Selecta recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 6 Tierchips, 24 Tiere, 1 Bauer, 6 Startkarten, 54 Aufgabenkarten, 1 Brille
Aufmachung: Der Spielplan zeigt eine Landkarte mit sechs unterschiedlich geformten Inseln. Jede Insel hat eine Aussparung, damit dort ein Tierchip untergebracht werden kann. Die Startkarten zeigen fünf Tiere und sorgen mit ihren Abbildungen dafür, daß die Startaufstellungen nicht immer gleich sind.
Die Tiere liegen dem Spiel als kleine Holzfiguren bei. Jede Tierart hat eine eigene Farblackierung bekommen. Der Bauer ist ebenfalls aus Holz und in einer neutralen Farbe gehalten.
Der Motor im Spiel sind die Aufgabenkarten. Sie zeigen entweder ein Tier, eine Gruppe von Tieren mit einem Fragezeichen, den Bauern, einen Urlaubsmuffel, ein Drehsymbol oder ein Tier mit Heimweh.
Die Brille ist aus Pappe und mit Gummibändern versehen. Hat ein Spieler die Brille auf, sieht er nichts mehr.
Ziel: Die Spieler versuchen, dem Bauern zu helfen und möglichst viele Aufgabenkarten zu erfüllen, damit es den Tieren gut geht.
Vor dem Spiel wird der Spielplan zusammengesetzt. In jedes Land kommt ein beliebiger Tierchip. Danach mischt man die Startkarten und zieht eine davon. Die auf der Karte abgebildeten Tiere werden nun auf die Urlaubsorte gestellt. Die Startkarten kommen danach aus dem Spiel.
In der einfacheren Variante wird ohne Drehkarten gespielt. Den Rest der Aufgabenkarten mischt man, zählt einige Karten davon ab und legt diese als verdeckten Stapel neben die Tiere am Rand der Spielfläche.
Der aktive Spieler schaut sich zunächst das Spielbrett und die Lage der Spielfiguren gut an. Dann setzt er die Maske auf. Der linke Nachbar zieht die oberste Karte vom Stapel und gibt dann die passende Figur an den aktiven Spieler. Dieser muß versuchen, das Tier bzw. den Bauern zu erkennen und zu benennen.
Danach nennt der Erklärende dem aktiven Spieler, was er zu tun hat. Dies macht er auch dann, wenn der aktive Spieler das Tier bzw. den Bauern nicht erraten konnte.
Je nach Art der Aufgabenkarte muß der aktive Spieler versuchen, das in seiner Hand befindliche Tier blind auf die passende Urlaubsinsel zu stellen, die richtige Anzahl der bereits am Urlaubsort befindlichen Tiere nennen, den Bauern auf die Insel zu setzen, auf der sich die meisten Tiere befinden, ein Tier mit Heimweh wieder von seinem Urlaubsort holen oder erzählen, von welcher Tierart derzeit am wenigsten auf dem Spielplan stehen und dann eines dieser Tier dort abstellen.
Man ist erfolgreich, wenn es gelingt, das genannte Tier so auf den Spielplan zu setzen, daß es zumindest zum Teil auf der richtigen Insel steht. Fallen Tiere während des Plazierens um, weil man zu ungestüm war, ist die Aufgabenkarte verloren und kommt in die Schachtel.
Spielende: Wenn alle Karten durchgespielt wurden, endet die Partie. Es gewinnt der Spieler, der die meisten Aufgaben erfolgreich absolviert hat.
Kommentar: „Turi-Tour“ ist kein einfaches Kinderspiel. Mit einer Spieldauer von 40 Minuten und mehr verlangt es von den Kleinen schon eine gehörige Portion an Ausdauer. Außerdem sollten die Kinder leise sein, wenn ein Spieler am Tasten ist, damit dieser keine Hinweise erhält.
Durch das Spielprinzip werden Tastsinn und Feinmotorik gefördert. Man darf nicht zu hektisch agieren, weil man ansonsten in Gefahr gerät, Tiere umzuwerfen.
Auch wenn man anfangs glaubt, die richtigen Inseln nie zu finden, gelingt dieses nach und nach immer besser. Dabei orientiert man sich an den Kanten der Spielplan-Elemente, der bereits aufgestellten Tiere und auch der Tierchips, die in den Mulden der Inseln liegen.
Für erfahrene Spieler gibt es noch die Möglichkeit, mit den Drehkarten zu spielen. Hierbei wird dann der Spielplan um 90 Grad gedreht. Kleinere Spieler haben hier allerdings ihre Probleme.
„Turi-Tour“ ist aber beileibe kein reines Kinderspiel. Auch für Erwachsene bietet diese Selecta-Neuheit einiges und sorgt für spaßige Unterhaltung. Leider ist die Maske bzw. die dazugehörige Gummischnur nicht unbedingt für große Köpfe geeignet. Einige Probanten hatten jedenfalls bei uns Probleme, die Brille aufzusetzen.
Die Grafiken der Karten sind ein zweischneidiges Schwert. Die Karikaturen sehen toll aus, allerdings haben einige Kinder und auch Erwachsene Probleme, die Tiere schnell und sicher zu erkennen und den hölzernen Spielfiguren zuzuordnen. Hier wären einfache Fotos der Figuren bzw. Schattenrisse sicherlich die bessere Wahl gewesen.
Neben viel Licht gibt es leider auch etwas Schatten bei diesem Spiel. Die Spielanleitung ist wieder schrecklich gegliedert und beschreibt auf jeder Doppelseite in sechs Sprachen, wie das Spiel funktioniert. Gerade während der ersten Partien muß man also permanent herumblättern, um die richtigen Spielpassagen und Erklärungen zu den Kartentypen zu finden. Eine Kurzspielregel hätte hier sicherlich gut getan.
Fazit: Ein sehr gelungenes Kinderspiel mit kleinen Schwächen bei der Regel.
Wertung: Mit guten 5 Punkten ist diese Selecta-Neuheit ein Anwärter auf das Kinderspiel des Jahres 2010.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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