Spieletest für das Spiel: TARGI
Hersteller: Kosmos                    
Preis: 18 Euro
empf.Alter: 12-              
Anzahl Spieler: 2
Erscheinungsjahr: 2012      
noch erhältlich: Ja
Autor: Andreas Steiger
Besonderheit: Nominierungsliste Kennerspiel des Jahres
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2012
Kategorie: 2-Personen-Spiel
Bewertungsbild Targi-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!

Ausstattung: 80 Karten, 8 Goldmünzen, 7 Figuren, 4 Stammesmarker, 30 Warenplättchen, 1 Startspieler-Plättchen, 15 Siegpunktplättchen
Aufmachung: Die Karten lassen sich in drei Kategorien einteilen: Warenkarten, Stammeskarten und Randkarten. Mit den durchnumerierten Randkarten legt man einen rechteckigen Laufweg aus, auf dem sich die neutrale Räuberfigur während der Partie bewegt. Die Warenkarten zeigen eine oder zwei Waren, eine Münze oder ein Siegpunktsymbol. Sie kommen wie die Stammeskarten im Verlauf der Partie im Zentrum des Laufwegs zum Einsatz. Die Stammeskarten zeigen jeweils eines von fünf Symbolen, welches für die Art der Karte steht. Jede Karte zeigt außerdem, wie viele Siegpunkte sie wert ist und was der Erwerb kostet. Einige Karten haben ferner noch eine Aktion aufgedruckt, die einmalig oder für den Rest der Partie für den Erbauer gilt.
Um Stammeskarten zu bezahlen, benötigt man Goldmünzen oder Warenplättchen. Diese sind in Form kleiner Papp-Plättchen beigelegt. Es gibt drei unterschiedliche Warensorten im Spiel.
Für jeden Spieler gibt es einen Satz aus drei Spielfiguren und zwei Stammesmarkern. Mit Hilfe dieser Spielsteine definiert man seine Erträge aus der laufenden Runde.
Das Startspieler-Plättchen sind wie die Siegpunktplättchen aus dickem Karton. Letztere gibt es mit unterschiedlich hohen Zahlenwerten.
Ziel: Jeder Spieler versucht, durch geschicktes Einsetzen und Kaufen von Stammeskarten möglichst viele Siegpunkte zu erwirtschaften.
Vor dem eigentlichen Spiel wird zunächst die Spielfläche aufgebaut. Nachdem die Randkarten angeordnet sind, werden Waren- und Stammeskarten gemischt und einige Karten davon nach einem festgelegten Schema offen in das gebildete Rechteck innerhalb der Randkarten abgelegt. Jeder bekommt einige Waren, Münzen und Siegpunkte als Anfangskapital. Außerdem erhält jeder seine Spielfiguren und die dazugehörigen Stammesmarker. Der neutrale Räuber wird auf dem ersten Feld der Umrandung plaziert.
Eine Runde gliedert sich in mehrere Phasen. Es beginnt dabei der Startspieler. Er wählt eine seiner Figuren aus und plaziert diese auf einem Randfeld. Eine Figur darf nur auf einem Randfeld abgestellt werden, wenn sich dort nicht bereits eine andere Figur befindet oder auf dem direkt gegenüberliegenden Randfeld eine Figur des Gegenspielers steht. Randeck-Felder sind ebenfalls tabu.
Haben alle ihre drei Spielfiguren eingesetzt, plaziert jeder seine Stammesmarker auf den Schnittpunkten, die sich durch jeweils zwei eigene Spielfiguren ergeben.
Als nächstes führt der Startspieler alle Aktionen aus, auf denen seine Spielfiguren und seine Stammesmarker stehen. So erhält man neue Waren, Siegpunkte oder Gold, kann Dinge gegen Siegpunkte oder andere Waren eintauschen, einen eigenen Stammesmarker versetzen oder eine Stammes- bzw. Warenkarte vom Stapel ziehen und nutzen. Über eine Aktion ist auch das Bauen einer Stammeskarte aus der Hand möglich.
Eine Spielfigur vom Rand kommt nach der Benutzung wieder zum Spieler zurück. Einen Stammesmarker erhält ein Spieler ebenfalls wieder, jedoch wird die darunterliegende Karte danach gegen eine verdeckte Karte der anderen Art ausgetauscht. Eine benutzte Warenkarte wird also durch eine verdeckte Stammeskarte ersetzt und umgekehrt.
Möchte ein Spieler eine Stammeskarte aufnehmen, muß er die erforderlichen Rohstoffe bzw. Gold zahlen. Die Karte kommt dann offen in seine Auslage. Diese darf aus bis zu drei Reihen bestehen. Jede Reihe kann ihrerseits bis zu vier Karten aufnehmen. Karten werden immer von links nach rechts angelegt und bringen oft einmalige oder permanente Vorteile. Kann ein Spieler eine Stammeskarte nicht kaufen, darf er sie auf die Hand nehmen. Das Handlimit ist jedoch auf eine Karte begrenzt. Ansonsten wird die Karte auf den Ablagestapel geworfen.
Nachdem beide ihre Aktionen durchgeführt haben, werden die im Zentrum liegenden verdeckten Karten nun aufgedeckt und ein weiterer Durchgang beginnt mit dem Versetzen des Räubers auf das angrenzende Randfeld. Steht der Räuber auf einer Eckposition, müssen die Spieler Waren bzw. Siegpunkte opfern.
Spielende: Die Partie ist vorbei, wenn der Räuber das letzte Feld auf dem Rundkurs erreicht hat oder ein Spieler in einer Runde seine zwölfte Stammeskarte auslegt. Siegpunkte gibt es für die ausliegenden Karten, bestimmte Konstellationen in der eigenen Auslage und die im Spiel gesammelten Siegpunkt-Plättchen. Der Spieler mit dem höchsten Ergebnis wird zum Sieger erklärt.
Kommentar: „Targi“ ist ein sehr schönes Erstlingswerk von Andreas Steiger geworden. Trotz des kompakten Äußeren hat man ein ausgereiftes Spiel vor sich, bei dem es oft heiß her geht. Der direkte Konflikt zwischen beiden Spielern ist durch das abwechselnde Einsetzen der Spielfiguren immer gegeben. Da das gesamte Material offen vor den Spielern ausliegt, kann man oft schon sehen, worauf der Mitspieler hinauswill und welche der zentralen Karten er gerne mit einem Marker belegen möchte. Durch Einsetzen an entsprechender Reihe oder Spalte können solche Pläne dann gestört oder zumindest erschwert werden. Wenn beide Spieler zunächst nur Waren horten, wird es über kurz oder lang im Zentrum nur noch Stammeskarten geben und das große Einkaufen beginnt. Das Umtauschen von Waren in Siegpunkte oder Gold ist wichtig, kann aber natürlich auch das Kaufen von geeigneten Stammeskarten verhindern. Diese bringen in kompletten Reihen häufig noch einen Bonus, so daß selbst vermeintlich unattraktive Karten irgendwann wichtig werden können. Es gibt also viele Stellschrauben und es gilt für beide Spieler, die Auslage stets neu zu bewerten und immer einen Alternativplan in der Hinterhand zu haben.
Die Zeichnungen sind gelungen, die Regeln klar und eindeutig formuliert. Das gesamte Material macht einen stimmigen Eindruck und die Schachtel ist gut gefüllt. Mit einer Spieldauer von ca. 60 Minuten ist „Targi“ zu keiner Zeit langweilig.
Fazit: Ein sehr gelungenes 2-Personen-Spiel und zurecht auf der Nominierungsliste 2012 bei der Jury Spiel des Jahres.
Wertung: Gute 5 Punkte zeichnen dieses kleine Kosmos-Kleinod unserer Meinung nach aus.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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