Spieletest für das Spiel : TAL DER KÖNIGE
Hersteller: Franckh-Kosmos 
Preis: 100 DM 
empf.Alter: 12- 
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 1991
noch erhältlich: Ja 
Autor: Christian Beierer
Besonderheit: 
Kategorie: Taktisches Denkspiel 
Bewertungsbild Tal der Könige-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 20 Arbeiter, 8 Aufseher, 32 Biettafeln, 32 Scarabäus-Steine, 165 Bausteine, 4 Kurzspielregeln, 1 Pharaoh-Stein, 4 Stifte, 1 Stoffbeutel
Aufmachung: In der großen dreieckigen Verpackung ist das Material gut zu verstauen. Der Spielplan hat eine dreieckige Grundform und läßt sich dreimal ausklappen. Auf ihm sieht man diverse Bauplätze, die den Bau von zwei- oder dreistöckigen Pyramiden erlauben. In der Mitte werden die nicht verbrauchten Steine zum Bau der Pharaonen-Pyramide verwendet, die die größte Pyramide im Spiel darstellt. Die Arbeiter und Aufseher sind, wie der überwiegende Rest des Materials, aus Holz gefertigt und in dezenten Farbtönen gehalten. Bei etwas schlechterem Licht kann man daher zwei Farben nur schlecht voneinander unterscheiden. Die Biettafeln zeigen 1-4 Ringe und Blanko-Seiten. Sie dienen zum Ersteigern der Pyramidenbausteine. Mit den Scarabäus-Scheiben markiert man eine fertige Pyramide und eigene Bauplätze.
Die Bausteine sind simple Quader, die in fünf verschiedenen Farben lackiert sind. Die Kurzspielregeln helfen, den Spielmechanismus nachzulesen und dienen gleichzeitig zur Erfassung der geheimen Koordinaten bei der Bewegung von Aufsehern. Der Pharaoh-Stein kennzeichnet nur den Startspieler einer Runde und wechselt demzufolge. Die Stifte sind wasserlöslich und lassen sich von den Kurzspielregeln gut entfernen. Das Spiel macht einen guten Eindruck und rechtfertigt alleine durch das Material schon den hohen Preis.
Ziel: Es gilt, möglichst viele Punkte durch den Bau von Pyramiden zu bekommen. Bunte Pyramiden bringen wenig Punkte, Schichtenpyramiden entsprechend mehr Punkte. Die meisten Punkte bekommt man jedoch durch den Bau von einfarbigen Pyramiden.
Am Anfang erhält jeder Spieler die 2 Aufseher, 5 Arbeiter, 8 Scarabäus-Steine und 8 Biettafeln in einer Farbe seiner Wahl. Zusätzlich erhält jeder Spieler eine Kurzspielregel und einen Stift. Die Aufseher und Arbeiter kommen in das zentrale Mittelfeld des Spielplanes.
Eine Runde gliedert sich in mehrere Phasen. Zuerst zieht der Startspieler aus dem Beutel gruppenweise Steine. Pro Gruppe werden fünf Steine gezogen. Es gibt immer eine Gruppe mehr, als Mitspieler vorhanden sind.
Anschließend legen die Spieler reihum (es beginnt wieder der Startspieler) ihre Biettafeln verdeckt neben die Gruppen, die sie gerne ersteigern möchten. Haben dies alle Spieler getan, dreht man die Tafeln um und ermittelt in jeder Gruppe den Meistbietenden. Dieser bekommt die fünf Steine und legt sie vor sich ab. Bei einem Gleichstand bekommt derjenige die Steine, der zuerst Tafeln abgelegt hat. Gruppen, bei denen nichts geboten wurde (0-Tafeln oder keine Tafeln), wandern wieder in den Beutel.
Der zweite Schritt jedes Spielers besteht im Notieren der Felder, auf denen die Aufseher stehen sollen. Die Aufseher können sich zusammen bis zu 6 Felder bewegen, wobei das Überschreiten einer Linie als 1 Feld gilt. In der ersten Runde werden die Aufseher noch offen gezogen, in allen weiteren Runden notiert man die Koordinaten der beiden Figuren geheim auf der Kurzspielregel. Haben dies alle Spieler getan, werden die Koordinaten aufgedeckt und man zieht die Figuren dorthin.
Zieht ein Aufseher zu einem neutralen Bauplatz, so kann dessen Besitzer sofort einen Scarabäus-Stein neben das Feld legen und so sein Bauland markieren.
In der dritten Phase werden die Arbeiter bewegt. Angefangen beim Startspieler setzt jeder der Reihe nach beliebig viele seiner 5 Arbeiter zusammen maximal 6 Schritte weit.
In der nun folgenden Phase kommt das Entwenden von Bausteinen an die Reihe. Besitzt ein Spieler mehr Aufseher an einem Bauplatz des Gegners als dieser selbst, besteht die Möglichkeit des Stehlens. Dazu benötigt der Spieler allerdings noch mindestens einen Arbeiter. Jeder Arbeiter kann bis zu zwei Steine entwenden, die von oben nach unten weggenommen werden und in den eigenen Vorrat wandern. Hat ein Spieler an einem fremden Bauplatz nicht nur mehr Aufseher, sondern auch mehr Arbeiter stehen, kann der ganze Bauplatz samt Steinen übernommen werden. Man tauscht dann einfach den Scarabäus aus. Fertige Pyramiden können nicht mehr übernommen werden.
Eine kleine Pyramide besteht aus fünf, eine mittlere Pyramide aus 14 Steinen. Ist sie fertiggestellt, nimmt man den Scarabäus vom Bauplatz und legt ihn auf die Spitze der Pyramide.
In der sechsten Phase geht es nun ans Bauen. Jeder Arbeiter kann maximal 2 Steine auf seinem Bauplatz verbauen. Will oder kann ein Spieler seine restlichen Steine nicht verbauen, kommen diese automatisch in die Mitte und werden zum Bau der großen Pharaoh-Pyramide verwendet. Nun wechselt der Startspieler und die nächste Runde beginnt.
Spielende: Das Spiel endet in der Runde, in der die Pyramide des Pharao fertiggestellt ist. Gemäß einer Tabelle schaut man sich die Werte der fertig gewordenen Pyramiden an. Es gewinnt der Baumeister, der die meisten Punkte erzielen konnte.
Kommentar: Das Spiel hat ganz nette Mechanismen, doch leider fehlt der gewisse Kick. Einige kleine Regelunklarheiten sorgen dabei nicht unbedingt für erhöhten Spielspaß.
Fazit: Ein nettes Spiel, leider bietet es für den angesetzten Preis zu wenig Spielspaß. Das Material hingegen ist gewohnte gute Franckh-Qualität.
Wertung: Ich konnte mich mit dem Tal der Könige nicht so sehr anfreunden. 4 Punkte kann man dem Spiel jedoch noch geben.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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