Spieletest für das Spiel: SPECTACULUM
Hersteller: Eggert Spiele             
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2012      
noch erhältlich: Nein
Autor: Reiner Knizia
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: November 2014
Kategorie: Legespiel
Bewertungsbild Spectaculum-Pressefoto

Ausstattung: 1 Spielplan, 96 Wandersteine, 44 Gauklerkarten, 48 Dorfplättchen, 54 Münzen, 4 Markierungssteine, 4 Übersichten, 1 Beutel
Aufmachung: Der Spielplan besteht aus einer Vielzahl von Hexfeldern. Im Zentrum gibt es eine Hauptstadt und auf weiteren Feldern sind eine Reihe von Dörfern verteilt. Am Spielplanrand befinden sich vier Skalen der Schaustellertruppen sowie deren Startfelder für die Reise durch das Gebiet.
Der Reiseverlauf wird anhand kleiner Holzscheiben in den Farben der Gaukler nachgehalten. Jede Truppe hat elf Karten, mit denen Anteile an der Gauklertruppe erworben werden können. Die aktuellen Preise werden mit den Markierungssteinen festgehalten.
Die Dorfplättchen haben positive und negative Werte. Sie kommen zu Beginn des Spiels auf die Dorffelder und beeinflussen deren Wert.
Karten werden mit Geld gekauft. Es gibt kleine Pappmünzen mit unterschiedlichen Wertigkeiten.
Auf den Übersichten findet man die wichtigsten Informationen zum Spielablauf. Der Stoffbeutel beherbergt die Wandersteine.
Ziel: Die Spieler versuchen sich als Investoren bei Gauklertruppen und wollen ihren Reichtum durch deren Auftritte vermehren.
Die Dorfplättchen werden auf die einzelnen Dörfer nach zufälligem Muster abgelegt. Die Gauklerkarten kommen jeweils neben die passende Preisskala in der Nähe ihres Startpunktes. Die Markierungssteine werden auf die Startpositionen der Leisten gestellt. Jeder Spieler erhält von jedem Gauklerteam eine Karte und dazu noch etwas Bargeld. Die Wandersteine kommen in den Beutel und werden gut gemischt. Jeder zieht drei Steine, die er verdeckt in der Hand behält.
Der Spieler am Zug legt zunächst seine Wandersteine offen vor sich ab. Danach darf der Spieler bis zu zwei Gaukleraktionen durchführen und die Wandersteine einsetzen. Die Gaukleraktionen dürfen auf Wunsch auch erst nach dem Einsetzen der Wandersteine ausgeführt werden.
Für eine Gaukleraktion kann man eine Gauklerkarte zum aktuellen Preis erwerben oder verkaufen.
Die Wandersteine müssen immer auf freie Felder gelegt werden, die an andere Steine der gleichen Farbe oder dem Startfeld angrenzen. Kommt man in ein Dorf oder die Hauptstadt, verändert sich der Wert der Künstler um den entsprechenden Wert. Die benutzten Dorfplättchen werden einfach überbaut. Kann man einen Stein nicht mehr einsetzen, kommt er aus dem Spiel.
Auf einigen Dorfplättchen verändern sich die Werte der Gaukler nicht, sondern es kommt zu einer Dividendenausschüttung oder man muß Zusatzinvestitionen leisten. Dies geschieht immer in Abhängigkeit der Menge an Gauklerkarten dieser Gruppe.
Spielende: Die Partie ist vorbei, wenn nur noch eine bestimmte Anzahl an Dorfplättchen übrig geblieben ist und der König in der Hauptstadt besucht wurde bzw. wenn der letzte Wanderstein aus dem Beutel genommen wurde. Jetzt werden alle noch vorhandenen Gauklerkarten verkauft. Der reichste Spieler gewinnt.
Kommentar: Irgendwie erinnert „Spectaculum“ ein wenig an Reiner Knizias Meisterwerk „Durch die Wüste“. Auch hier werden Karawanen zu Orten gezogen, allerdings gibt es auch große Unterschiede im Spielablauf, die aus dem Eggert-Spiel ein eigenständiges Produkt machen.
Optisch ist die Neuheit wirklich gelungen. Die Gauklerkarten haben unterschiedliche Motive, obwohl es spieltechnisch keine Relevanz hat und Schachtel und Plättchen machen auch eine gute Figur.
Im Kern handelt es sich bei „Spectaculum“ jedoch um ein abstraktes Börsenspiel, bei dem die Kurse der eigenen Aktien möglichst hoch getrieben werden sollten, bevor man verkauft und sich woanders bedient. Durch das Nachziehen von Wandersteinen gibt es immer ein gewisses Glückselement, was aber nicht besonders störend empfunden wurde. Da man am Ende seines Zuges neue Wandersteine zieht, hat man die gesamte Spielrunde Zeit, sich zu überlegen, was man mit den Steinen anfangen will. Dies sorgt selbst in voller Besetzung für ein flottes Spiel.
Zu zweit ist das Aktienspiel zwar funktionell, der richtige Spaß kommt aber erst mit mehr Personen auf, wenn wechselseitige Allianzen geschmiedet werden und der eigene Einfluß auf die Beliebtheit der Gaukler nicht zu groß ist.
Die thematische Einbettung ist nicht jedermanns Geschmack und wirkt sehr konstruiert. Davon sollte man sich bei einer Probepartie allerdings nicht abschrecken lassen.
Fazit: Ein gutes Legespiel im kompakten Schachtelformat.
Wertung: Solide 4 Punkte vergeben wir an dieses Eggert-Spiel.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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