Spieletest für das Spiel: SPACELAB
Hersteller: Piepmatz Spiele 
Preis: n.b.
empf.Alter: 12- 
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 1995 
noch erhältlich: Nein
Autor: Thomas Hüttner
Besonderheit: 
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Spacelab-Foto

Ausstattung: 5 Ablagepläne, 1 Würfel, Spielgeld, 5 Marker, 36 Raketenkarten, 6 Kreditkarten, 5 Shuttlekarten, 80 Extrakarten, 105 Modulkarten
Aufmachung: Die Ablagepläne zeigen verschiedene Startrampen, die ein Spieler während der Partie bauen kann, Felder für die ins All geschossenen Komponenten der Raumstation Spacelab, sowie Positionen für Satelliten, Shuttles und Karten, die auf ihre Verladung auf Raketen warten. Beim Würfel handelt es sich um einen normalen Sechsseiter.
Das Spielgeld ist in vielen verschiedenen Wertstufungen vorhanden. Die Marker sind einfache Papp-Plättchen, die im Verlauf des Spiels die Anzahl an Startrampen eines Spielers auf einer kleinen Leiste am Rand eines Ablageplans anzeigen.
Es gibt unterschiedliche Raketen, die sich im Preis, der Anzahl an mitzuführenden Frachten und der Gesamt-Nutzlast unterscheiden. Raketen sind nur einmal einsetzbar, während das Shuttle beliebig oft während der Partie starten kann. Die Kreditkarten zeigen an, daß ein Spieler Geld von der Bank aufgenommen hat.
Die Extrakarten fungieren als Ereigniskarten, um den Mitspieler bei seinen Starts zu behindern, Teile seiner Raumstation zu gefährden oder eigene Missionen auszuführen. Unter ihnen befinden sich auch eine Reihe von Satelliten, die ins All geschossen werden können.
Bei den Modulkarten handelt es sich um verschiedene Räume und technisches Gerät, was für eine Raumstation benötigt wird. Insgesamt gibt es sieben verschiedene Typen, die jeweils vier Werte haben. Der R-Wert sagt, wieviel Geld ein Spieler jede Runde durch dieses Modul erhält, während es bei den M-Werten nur dann Geld gibt, wenn eine Mission erfolgreich war. Der A-Wert zählt bei der Abrechnung und der G-Wert gibt das Gewicht eines Moduls an.
Für einen Kleinverlag ist die Ausstattung sehr gelungen. Die Karten zeigen schöne Photos in schwarz/weiß und sorgen so für die richtige Stimmung.
Ziel: Es gilt, während des Spiels möglichst viel Geld zu machen und viele Komponenten zum Bau der Spacelab-Station beizusteuern.
Zunächst erhält jeder Spieler einen Spielplan und plaziert einen Marker auf der Shuttleleiste, womit angezeigt wird, daß er derzeit über eine Rampe verfügt. Als Spielgeld gibt es 200 Geldeinheiten.
Die Extra-Karten werden gut gemischt und bereitgelegt. Jeder erhält vier Karten als Grundstock. Shuttles und Kreditkarten kommen offen als Stapel neben die Bank. Die Raketenkarten werden ebenfalls gemischt und als offener Stapel zwischen die Spieler gelegt. Aus den Modulkarten macht man drei gleichgroße Stapel. Jeder Stapel wird offen in der Tischmitte plaziert.
Die ersten beiden Spielrunden dienen dazu, einen Grundstock an Karten zu erwerben. In diesen Runden werden keine Raketenstarts durchgeführt, kein Einkommen kassiert und keine Extrakarten ausgespielt.
Danach gliedert sich eine Spielrunde immer in mehrere Abschnitte für einen Spieler.
In der ersten Phase ermittelt man die Ein- und Ausgaben. Alle Module im Orbit haben einen R-Wert, die man addiert. Für jeden Satelliten im Orbit würfelt der Spieler und erfährt so, wieviel Geld er durch ihn einnimmt (Ergebnis wird mit 10 multipliziert). Ausgaben entstehen durch mehrere Abschußrampen und durch Zinszahlungen von Krediten. Die beiden Summen werden gegeneinander aufgerechnet und der Rest ausbezahlt bzw. eingezogen.
Anschließend kann der Spieler Karten erwerben. Drei Modulkarten kann ein Spieler pro Runde umsonst von den Stapeln ziehen. Der Spieler muß immer die oberste Karte von einem der drei Stapel nehmen. Hat ein Spieler mehr als eine Startrampe, erhöht sich die Anzahl an kostenlosen Modulkarten für jede zusätzliche Startvorrichtung.
Möchte ein Spieler ein Shuttle oder eine Rakete kaufen, muß er den dafür erforderlichen Preis zahlen. Jeder Spieler darf nur ein Shuttle besitzen, kann allerdings so viele Raketen erwerben, wie er möchte.
Während dieser Phase darf einmal eine Karte umgestapelt werden, in dem man eine Modul- oder Raketenkarte nimmt und sie offen auf einen Ablagestapel legt.
Die vom Spieler erworbenen Karten kommen auf seine Felder in der rechten oberen Ecke bei den Startrampen. Sie sind dort zunächst geparkt und warten darauf, daß sie ins All geschossen werden.
In der dritten Phase macht man die Vorbereitungen zum Start von Raketen und des Shuttles. Jede Startrampe kann in dieser Phase nur einmal genutzt werden. Der Spieler wählt ein Transportmittel aus und sucht sich dann die Module, Missionskarte oder Satelliten aus, die mit dem Trägerobjekt ins All gehen soll. Jede Rakete hat eine maximale Nutzlast, die nicht überschritten werden darf. Außerdem gibt es nur begrenzten Stauraum, was bedeutet, daß nur eine gewisse Anzahl an Karten auf einen Flug gehen können.
Um einen Start auszuführen, muß der Spieler pro beladener Abschußrampe einmal würfeln. Bei einer „6" explodiert die Rakete und ist mit der gesamten Fracht verloren. Die Karten landen in der Schachtel. Sollte ein Shuttle explodieren, würfelt der Spieler ein weiteres Mal. Ist das Ergebnis wieder eine „6", explodiert das Shuttle mit Inhalt, ansonsten ist nur der Inhalt verloren und der Spieler muß entsprechend der Würfelzahl (multipliziert mit 10) Reparaturaufwendungen bezahlen. Kann er dies nicht, kommt die Shuttle-Karte wieder zur Bank zurück.
Wenn der Start erfolgreich war, wird die Fracht nun an den entsprechenden Stellen auf dem Spielplan abgelegt. Die Rakete kommt anschließend in die Spielschachtel zurück, da sie nur einmal benutzt werden kann. Ein Shuttle jedoch fliegt wieder zum Ausgangsort zurück und kann somit mehrmals verwendet werden.
Die letzte Spielhandlung besteht im Kauf von Startrampen für jeweils 100 Geldeinheiten und dem Nachziehen von Extra-Karten. Die erste Extra-Karte ist kostenlos, jede weitere kostet den Spieler Geld, wobei die Preise stark ansteigen. Mehr als vier Extra-Karten können jedoch nicht erworben werden.
Wenn ein Spieler eine Startrampe nicht mehr benötigt, kann er sie kostenlos verschrotten und seinen Zählmarker entsprechend nach unten versetzen.
Die Extra-Karten können während des Spielzugs eines Mitspielers oder während des eigenen Zuges eingesetzt werden. Während es sich bei den Missionen und Satelliten um Fracht handelt, die von eigenen Shuttles oder Raketen ins All befördert werden, sorgen andere Karten für erschwerte Startbedingungen bei einem Mitspieler, sprechen ein Startverbot aus, lassen die Firma einen Boykott spüren oder es bedroht ein Meteoritensturm die im Bau befindliche Station.
Wenn ein Spieler nicht mehr über genügend Barmittel verfügt, kann man einen Kredit aufnehmen.Die Zinsen betragen pro Spielrunde 10 Geldeinheiten.
Spielende: Die letzte Spielrunde beginnt, wenn die letzte Karte eines Modulstapels, des Raketenstapels oder des Extrakarten-Stapels gezogen wird. Der Spieler beendet seinen Spielzug noch normal und alle anderen sind ein letztes Mal an der Reihe. Anschließend kommt es zur Auswertung.
Zunächst ermittelt man die Gesamtsumme an Wert der eigenen Station. Alle A-Werte werden dazu zusammengezählt. Anschließend wird noch der Multiplikator ausgerechnet. Dieser setzt sich aus der Anzahl der ausgelegten Modulkarten „Docks" und vollständigen Reihen mit den restlichen sechs Modularten zusammen. Der Multiplikator wird dann auf die berechnete Summe der Module angewendet, um das Gesamtergebnis zu ermitteln.
Kommentar: Das Spiel macht auch zu zweit schon Spaß, wird aber bei mehr Spielern abwechslungsreicher. Die Boykott-Karten sind sehr mächtig und ein Spieler hat es nicht gerade leicht, sie wieder los zu werden. Oft bleibt da nur eine hohe Verschuldung, um die Karte zu entfernen. Ansonsten ist das Spiel jedoch recht nett gemacht und relativ logisch aufgebaut.
Fazit: Ein durchaus empfehlenswertes Spiel des Kleinverlags.
Wertung: Mit so gerade 5 Punkten ist „Spacelab" in jedem Fall eine Anschaffung wert, wenn man eines der limitierten Exemplare auftreiben kann.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite