Spieletest für das Spiel: SITTING DUCKS DELUXE
Hersteller: Amigo                     
Preis: 15 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 3-6
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Keith Meyers
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Januar 2010
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Sitting Ducks Deluxe-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 36 Enten, 5 Wasserkarten, 3 Kükenkarten, 100 Aktionskarten, 6 Fadenkreuze
Aufmachung: Die Enten gibt es in sechs unterschiedlichen Farben. Sie bilden mit den Wasserkarten zusammen den Entenpool, aus dem immer wieder neue Enten in den Teich kommen.
Der Teich wird nicht, wie beim kleineren Bruder, mit Hilfe der sechs Himmelskarten gebildet, die nebeneinander ausgelegt werden. Statt dessen gibt es nun ein mehrteiliges Spielbrett, auf dem die sechs Ablagefelder des Teiches zu sehen sind. Am Rand gibt es auch noch zwei Positionen für den Entenpool und den Aktionskartenstapel. Oberhalb der Felder im Teich können die Fadenkreuze plaziert werden, wenn die Jäger in diesem Bereich auf der Jagd sind. Bei den Fadenkreuzen handelt es sich um dicke Pappmarker.
Mit Hilfe der Aktionskarten werden die Positionen von Enten verändert, Fadenkreuze gesetzt oder entfernt und man schießt auf das unliebsame Federvieh.
Ziel: Jeder Spieler versucht, als letzter noch Enten auf dem Teich zu haben.
Zu Beginn der Partie bekommt jeder eine Entenfarbe zugeteilt und legt eine passende Karte vor sich ab. Die restlichen Enten der beteiligten Spieler werden mit den Wasserkarten und je nach Spielerzahl noch einigen Küken gründlich gemischt und bilden den Entenpool.
Dann legt man den Spielplan in die Mitte des Tisches. Auf jedes der Teichfelder wird eine Karte des Entenpools offen abgelegt.
Die Aktionskarten werden ebenfalls gut gemischt, bevor jeder Spieler fünf Karten auf die Hand bekommt. Dann legt man die Fadenkreuze bereit und es beginnt der Spieler, dessen Ente am weitesten links ausliegt.
Ist man an der Reihe, muß man eine Aktionskarte ausspielen und ausführen. Anschließend zieht der Spieler eine neue Aktionskarte vom Stapel nach. Es ist nicht erlaubt, auf das Ausspielen einer Karte zu verzichten, auch wenn die gespielte Karte dem Spieler nichts nützt oder sogar schadet. Sind alle Aktionskarten auf der Hand nicht spielbar, zeigt man diese und wirft sie ab. Es gibt dann fünf neue Karten für diesen Spieler.
Mit dem Ausspielen einer Fadenkreuz-Karte wird ein Fadenkreuz über eine der Teichpositionen gelegt. Eine darunterliegende Ente ist dadurch in Gefahr. Wird im späteren Verlauf eine Schuß-Karte gespielt, darf man eine Ente im Fadenkreuz eliminieren und dem Besitzer zurückgeben. Das Fadenkreuz verschwindet nach einem Schuß zunächst aus der Auslage wieder in den Vorrat zurück, kann aber natürlich wieder neu eingebracht werden. Lücken im Teich werden nach gewissen Regeln aus dem Teichpool wieder aufgefüllt.
Küken behindern die Jäger etwas, weil bestimmte Aktionskarten nicht ausgelegt werden dürfen, solange sich ein Küken auf dem Teich befindet. Entfernt man ein Küken vom Teich, kommt es ganz aus dem Spiel.
Spielende: Sobald nur noch ein Spieler Enten im Pool hat, ist die Partie beendet.
Kommentar: Das chaotische Spiel lebt vom Thema und ist durchaus immer noch ein Spaß in den Spielrunden. Dabei spielt es eigentlich keine große Rolle, ob man zu dritt oder mit der Höchstzahl von sechs Personen an eine Partie geht. Die Ereigniskarten sind fies, die Mitspieler gemein und man selbst hat natürlich immer Pech beim Nachziehen von Ereigniskarten. Trotz dieses allgemeingültigen Tenors waren alle ausgeschiedenen Spieler häufig bereit, eine weitere Partie zu wagen, um es den heimtückischen Gegnern aus der Vorrunde zu zeigen.
Wirklich beeinflussen kann man wenig und da auch ausgeschiedene Spieler weiterhin Karten als Jäger ausspielen, gibt es eigentlich immer auch einen sogenannten Königsmacher, der es in der Hand hat, welcher der beiden letzten Spieler schließlich gewinnt. Wirklich stören tut dies aber niemanden.
In der vorliegenden Deluxe-Version gibt es nun einen Spielplan, der das Spiel optisch etwas reizvoller macht. Viel wichtiger sind allerdings die neuen Aktionskarten, die es im Spiel gibt. Elf neue Karten-Typen sind im Spiel, zwei Kartensorten des Grundspiels wurden dagegen entfernt.
Durch große Anzahl an Aktionskarten im Vergleich zum alten Spiel fehlt es der Deluxe-Version etwas an Dynamik. Die Enten bewegen sich langsamer und werden scheinbar sehr selten aus dem Teich wieder in den Pool zurückgelegt. Durch die Küken können die Jäger dann oft eine Zeitlang nicht schießen, was zur Folge hat, daß es sehr viele Fadenkreuze geben wird, bis endlich mal ein Küken entfernt wird. Dann ist das Schießen groß und es überlebt niemand. Bewegungskarten sind bei vielen Fadenkreuzen natürlich witzlos, da man mit ihnen eine Ente nicht retten kann.
Fazit: Die Leichtigkeit des alten Spiels wird durch die übergroße Aktionskartenzahl gemindert.
Wertung: Mit gerade 5 Punkten ist „Sitting Ducks Deluxe“ in unseren Augen durchaus ein Rückschritt. Mehr Bewegung in und aus dem Teich hätte dem Spiel sicherlich gut getan.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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