Spieletest für das Spiel: SCHILDI STRANDKRÖTE
Hersteller: Haba                      
Preis: 20 Euro
empf.Alter: 4-99             
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2007      
noch erhältlich: Ja
Autor: Ronald Hofstätter
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: September 2007
Kategorie: Spielesammlung
Bewertungsbild Schildi Strandkröte-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Habermaaß recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 1 Schildkröte, 9 Karten, 9 Kegel, 1 Holzscheibe, 6 Steine, 1 Stift, 1 Block
Aufmachung: Der Spielplan besteht aus mehreren Teilen und wird wie ein Puzzle vor dem Spiel zusammengesetzt. Er ist beidseitig bedruckt und zeigt auf der einen Seite den Strand mit vielen Sonnenschirmen, die zu einer Raute aufgestellt sind und auf der anderen Seite Wasser mit vielen kleinen Inseln und Tieren darauf.
Die Schildkröte ist aus Holz und steht auf runden beweglichen Kugeln. Ihr Panzer ist ebenfalls eine runde Kugel, die auf den Füßen gelagert wird. Dreht man nun den Panzer, dreht man gleichzeitig auch die Füße der Schildkröte, wodurch diese sich in eine Richtung bewegt.
Auf den dicken Kartonplättchen sind die Tiere zu sehen, die auch auf den kleinen Inseln des Spielbretts zu finden sind. Die neun Kegel sind aus Holz gedrechselt. Ein Kegel ist dabei in einer anderen Farbe lackiert.
Bei den Steinen handelt es sich um Glassteine in zwei unterschiedlichen Farben. Auf dem Block werden die Spielstände jedes Spielers bei einem bestimmten Spiel notiert. Am Rand der Zeilen auf dem Block findet man die Abbildungen von ein bis neun Kegeln.
Ziel: Es gibt vier unterschiedliche Spiele, die man mit dieser kleinen Spielesammlung machen kann.
Das erste Spiel nennt sich „Von Insel zu Insel“. Hier wird der Spielplan so ausgelegt, daß die Inseln zu sehen sind.
Alle Karten werden gemischt und dann bekommen die Mitspieler zwei bzw. drei Handkarten zugeteilt. Überzählige Karten kommen ungesehen in die Spielschachtel zurück. Schließlich einigt man sich auf die Spielreihenfolge.
Der aktive Spieler nimmt sich die Schildkröte und stellt sie an den Strand. Dann dreht er einmal am Panzer und die Schildkröte rollt über den Plan. Bleibt sie mit ihren Füßen auf einer oder mehreren Inseln, darf der aktive Spieler einen Mitspieler nach einem der dort beheimateten Tiere fragen. Hat der Spieler dieses Tier als Kärtchen auf der Hand, muß er es dem Fragesteller geben. Anschließend wird die Holzscheibe auf diese Insel gelegt, damit der nachfolgende Spieler nicht unmittelbar danach nach dem gleichen Tier fragen kann.
Rollt die Schildkröte zu weit oder berührt sie keine Insel mit ihren Füßen, hat man Pech gehabt. Wird durch das Kullern die Holzscheibe wegbewegt, kommt sie nach der Bewegung wieder auf die alte Position zurück.
Spielende: Je nach Anzahl der Mitspieler gewinnt man, sobald man eine vorgegebene Menge an Karten auf der Hand hält.
Ziel: Auch beim zweiten Spiel wird der Insel-Spielplan benutzt. Ein Spieler mischt die Karten gründlich durch und legt sie verdeckt um die Spielfläche herum aus.
Das Kind nimmt in seinem Spielzug die Schildkröte und stellt sie an den Strand. Dann dreht es den Panzer und läßt die Schildkröte nach vorne rollen.
Steht die Schildkröte mit ihren Füßen auf einer oder mehreren Inseln, darf der Spieler ein Plättchen aufdecken. Zeigt dieses Plättchen ein Tier, welches auch auf einer der berührten Inseln abgebildet ist, darf der Spieler dieses Kärtchen aufnehmen. Bei einem falschen Tier wird das Kärtchen wieder verdeckt an die gleiche Stelle gelegt.
Spielende: Wenn alle Kärtchen verteilt wurden gewinnt derjenige, der die meisten Karten einsammeln konnte.
Ziel: Das dritte Spiel heißt „Schildkröten-Kegeln“. Hier wird der Spielplan mit der Strandseite ausgelegt.
Zunächst kommen die Kegel auf die Sonnenschirme an einem Ende des Strandes. Der andersfarbige Kegel wird dabei in die Mitte der rautenförmigen Formation gestellt. Ein Spieler nimmt den Block und den Bleistift und notiert die Namen der Mitspieler.
Es wird im Uhrzeigersinn gespielt. Als erstes stellt das Kind die Schildkröte im Startbereich auf. Dann dreht es den Panzer und läßt das Tier in Richtung Kegel rollen.
Nach der Bewegung werden die umgekippten Kegel gezählt und das Ergebnis in die passende Reihe eingetragen. Jeder Wert kann jedoch nur einmal notiert werden. Hat man die Anzahl aber bereits in einer der Vorrunden erzielt, muß man statt dessen eine beliebige Reihe streichen.
Spielende: Nach neun Runden ist das Spiel beendet. Es gewinnt der Spieler, der die höchste Gesamtpunktzahl erreichen konnte.
Ziel: Das letzte eigenständige Spiel trägt den Titel „Schildkröten-Boule“. Auch hier wird auf der Spielplanseite mit den Sonnenschirmen gespielt. Das Spiel funktioniert nur zu zweit.
Jeder der beiden Spieler erhält die drei Glassteine einer Farbe. Ein Spieler legt dann die Holzscheibe auf einen beliebigen Sonnenschirm, während der zweite Spieler die Schildkröte im Startbereich plaziert. Außerdem kommt ein Glasstein direkt an den Bauch der Schildkröte.
Der Besitzer des Glassteins muß nun versuchen, diesen mit Hilfe der Schildkröte möglichst nah an die Holzscheibe zu bringen. Danach wechselt der aktive Spieler.
Es ist erlaubt, durch die Bewegung der Schildkröte eigene Steine, fremde Steine und die Holzscheibe zu bewegen. Sobald ein Glasstein vom Spielplan rutscht, zählt er bei der Schlußwertung nicht mit. Berührt die Holzscheibe den Tisch oder rutscht sie komplett vom Spielplan, ist die Spielrunde für den aktiven Spieler automatisch verloren und der Sieger bekommt drei Karten als Prämie.
Wenn alle Glassteine von der Schildkröte transportiert wurden, folgt die Wertung wie beim Eisstock-Schießen.
Der Spieler, dessen Glasstein der Holzscheibe am Nächsten ist, bekommt eine Tierkarte als Belohnung. Ist der zweite Glasstein dieses Spielers auch näher an der Scheibe als der erste Glasstein des Gegners, gibt es eine zweite Tierkarte. Sollten gar alle drei Glassteine näher an der Scheibe sein als der erste Stein des Mitspielers, darf sich das Kind drei Karten nehmen.
Der Verlierer der vorangegangenen Runde beginnt das nächste Spiel.
Spielende: Sobald einer der Kontrahenten vier oder mehr Tierkarten sammeln konnte, gewinnt er das Duell.
Kommentar: Die vorliegende kleine Spielesammlung ist sehr abwechslungsreich. Es gibt zwei kleine Sportspiele, die an das Kegeln und Eisstock-Schießen erinnern und zwei Spiele, bei denen Geschicklichkeit und die Fähigkeit zum Merken gefordert werden.
Das Material ist von guter Qualität. Der Spielplan paßt perfekt zusammen und hat keine hervorstehenden Kanten, die das Rollverhalten der Schildkröte beeinflussen würden. Das gesamte Holzmaterial ist sauber gearbeitet und funktioniert tadellos. Etwas schwierig wird es allerdings für die Kinder, wenn sie beim Schildkröten-Kegeln die ganzen Zahlenwerte zusammenrechnen sollen. Hier müssen die Erwachsenen ein wenig nachhelfen oder man markiert einfach nur die Reihen, die erfolgreich absolviert wurden, ohne die Anzahl der Kegel dort einzutragen.
Als kleinen Gimmick gibt es noch eine fünfte Spielregel, bei der man auch Spielmaterial vom Haba Spiel „Schildi Schildkröte“ benötigt. Auch dieses Geschicklichkeitsspiel hat seinen Reiz.
Fazit: Eine süße kleine Spielesammlung.
Wertung: Mit guten 4 Punkten überzeugt „Schildi Strandkröte“ und fasziniert die Kleinen vor allem durch den schönen Rollmechanismus.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite