Spieletest für das Spiel: SANTA TIMEA
Hersteller: Argentum Verlag           
Preis: 10 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Dirk Liekens
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Januar 2010
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Santa Timea-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Argentum recht herzlich!

Ausstattung: 60 Steuerkarten, 20 Windrichtungskarten
Aufmachung: Die Steuerkarten besitzen jeweils eine von vier Farben, eine dazugehörige Windrichtung und einen Zahlenwert, der zwischen 1 und 14 liegt. Außerdem gibt es vier Piratenbraut-Karten ohne Ziffern. Jede Steuerkarte zeigt neben ihrem Zahlenwert noch eine Windrose. In der Windrose erkennt man die Punktwerte, die diese Karte jeweils bei den benachbarten und der entgegengesetzten Windrichtung hat.
Auf den Windrichtungskarten selbst ist jeweils nur eine Windrichtung nebst Minuspunktewert zu sehen. Die Minuspunkte variieren dabei zwischen 1 und 3.
Ziel: Jeder Spieler versucht durch Ausspielen von Steuerkarten möglichst wenig Windrichtungskarten mit Minuspunkten einzusammeln.
Es werden fünf Durchgänge gespielt. Jeder Durchgang besteht aus zwölf Stichen. Zu Beginn eines Durchgangs mischt ein Spieler die Windrichtungskarten gut durch und legt sie als Nachziehstapel in die Tischmitte. Dann dreht man drei Karten um und legt sie direkt an den Nachziehstapel an. Um die am weitesten vom Stapel entfernte Windrichtungskarte geht es dann in der ersten Stichrunde.
Ein weiterer Spieler mischt die Steuerkarten. Jeder bekommt 12 Karten zugeteilt. Der Rest wird zunächst für spätere Durchgänge beiseite gelegt. Als letztes bestimmt man den Startspieler der ersten Runde.
In einer Stichrunde muß jeder nacheinander eine seiner Handkarten ausspielen, wobei der Startspieler beginnt. Der Spieler, der die Karte mit dem niedrigsten Wert ausgespielt hat, bekommt als Strafe die aktuelle Windrichtungs-Karte und derjenige, der den höchsten Zahlenwert in den Stich gelegt hat, muß die erste Karte des folgenden Stiches legen. Es gibt keinen Zwang, eine vorgegebene Spielfarbe zu bedienen.
Wieviel eine ausgespielte Karte wert ist, hängt dabei von der aktuell umkämpften Windrichtungskarte ab. Eine Steuerkarte in der gleichen Farbe hat auch die gleiche Windrichtung. Ihr Zahlenwert zählt voll. Eine Karte mit einer benachbarten Windrichtung dagegen zählt nur die Hälfte ihres Wertes und eine gespielte Steuerkarte mit entgegengesetzter Windrichtung zählt gar keine Punkte.
Hat ein Spieler eine Windrichtungskarte erhalten, legt er sie offen vor sich ab. Danach werden die beiden verbliebenen offenen Windrichtungskarten der Reihe leicht verschoben und man zieht eine neue Karte nach, die ans Ende dieser Reihe kommt. Auf diese Weise sieht jeder immer die Minuspunkte, die es in den folgenden drei Runden geben wird.
Sollten zwei Personen bei der Auswertung eines Stiches den gleichen Wert haben, werden sie bei der Auswertung ignoriert und bekommen weder die Windrichtungskarte noch wird einer von ihnen neuer Startspieler. Besonderheiten gibt es bei entgegengesetzten Windrichtungen und wenn alle Spieler in Gleichständen sind.
Die Sonderkarte „Piratenbraut“ nimmt automatisch den Zahlenwert der vorher gespielten Zahlenkarte an. Mit ihr wird ein Gleichstand provoziert. Die Karte darf in der Regel nicht als erstes ausgespielt werden.
Nach 12 Runden kommt es zur Auswertung des Durchgangs. Gelang es einem Spieler, ein Set von Windrichtungskarten einer Farbe mit den Werten 1-2-3 zu sammeln, darf er diese Karten abwerfen und muß sich deren Minuspunkte nicht anrechnen. Die Werte der restlichen Karten werden allerdings addiert. Je nach Anzahl der Spieler bekommt jeder gemäß einer Tabelle einige Minuspunkte, die auf einem Zettel notiert werden. Danach sammelt man alle Steuerkarten und die Windrichtungskarten ein und mischt sie getrennt für eine weitere Runde. Diese beginnt der Spieler, der insgesamt die wenigsten Minuspunkte erhalten hat.
Spielende: Nach 5 Durchgängen gewinnt derjenige, der die wenigsten Minuspunkte gesammelt hat.
Kommentar: In der Variante werden vor einem neuen Durchgang noch drei weitere Windrichtungskarten aufgedeckt und aufgefächert an die Seite gelegt. Diese Karten kommen definitiv nicht ins Spiel und können in die Planung der Spieler einbezogen werden. Außerdem gibt es bei einer Stichrunde, in der nur Gleichstände herrschen, keine Wegnahme der Windrichtungskarte. Diese würde zusammen mit der nächsten Karte vergeben werden. Die größte Neuerung sind aber Sondersiegpunkte, wenn es einem Spieler gelungen ist, bestimmte Sets an Windrichtungskarten einzusammeln.
„Santa Timea“ ist ein ungewöhnliches Stichspiel. Hier kommt es nicht darauf an, seine Farben zwangsweise herunterzuspielen, sondern immer möglichst nicht derjenige zu sein, der eine Windrichtungskarte erwischt. Gleichstände können dabei die Mitspieler gehörig ärgern und es ist beileibe kein Vorteil, wenn man einen neuen Stich beginnen muß. Die Karten mit der Piratenbraut sind begehrt, sollten aber nicht bis zum Ende aufbewahrt werden. Ist ein Spieler nämlich gezwungen, eine Piratenbraut als erste Stichkarte auszuspielen, muß er sich in jedem Fall die Windkarte nehmen.
Wie bei vielen anderen Stichspielen funktioniert auch „Santa Timea“ vor allem mit vielen Mitspielern. Zu zweit ist das Spiel dagegen recht eintönig, obwohl es hier häufiger gelingt, Sets zu bilden. Überhaupt sollte man gleich von Anfang an das Profispiel versuchen, weil es deutlich mehr Würze in die Partien bringt.
Die Grafiken des Spiels sind ganz gut, obwohl viele Spieler die opulenten Randverzierungen als störend empfanden. Die Idee mit der Windrose auf jeder Karte, die angibt, wie viel diese Karte je nach Vorgabe der Windrichtung wert ist, wäre perfekt, wenn die Windrose selbst nicht viel zu detailreich geworden wäre. Man erkennt sowohl die Werte wie auch die Zahlen nur sehr schlecht. Hier wäre eine simplere und größere Grafik auf jeden Fall besser gewesen.
Fazit: Ein nettes Stichkartenspiel, bei dem die Kartenwerte je nach Windrichtung wechseln.
Wertung: Mit 4 Punkten gefällt das Spiel in der Profi-Version durchaus. Von einem 2-Personen-Spiel würden wir jedoch Abstand nehmen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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