Spieletest für das Spiel: SAN FRANCISCO
Hersteller: Amigo 
Preis: 45 DM
empf.Alter: 12- 
Anzahl Spieler: 3-5
Erscheinungsjahr: 2000 
noch erhältlich: Ja
Autor: Andreas Wetter, Thorsten Löpmann
Besonderheit: 
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild San Francisco-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielbrett, 37 Holzstäbchen, 35 Stadtviertel, 15 Optionskärtchen, 50 Einflußkarten, 1 Stoffbeutel, 10 Spielsteine, 60 Schecks, 36 Ausschreibungskarten, 18 Aktionskarten
Aufmachung: Der Spielplan zeigt in der Mitte ein 7x5 Raster, welches einen Teil von San Francisco darstellen soll. Unterhalb befindet sich eine große Zeitleiste, auf der die Jahre 1907 bis 1918 abzulesen sind. Links vom Stadtraster ist die Einflußskala, rechts die Prestigeskala. Des weiteren gibt es noch einige Ablagefelder für Karten zu sehen. Die Holzstäbchen gibt es in unterschiedlichen Spielfarben.
Die quadratischen Stadtviertel sind aus dicker Pappe. Es gibt insgesamt neun verschiedene Typen. Auf ihrer Rückseite gibt es einen Zahlenwert zu sehen. Die Optionskärtchen gibt es ebenfalls in den Spielerfarben. Jedes Kärtchen zeigt dabei die Grafiken von zwei verschiedenen Stadtviertel-Typen. Bei den Einflußkarten finden wir ein schön gezeichnetes Motiv und eine Zahl zwischen 0 und 9. Auch diese Karten sind in Spielerfarben gehalten.
Als Spielsteine dienen kleine Holzzylinder. Sie kommen auf die Skalen am Rand des Spielplans und dienen so als Anzeiger. Die Schecks haben Werte von 10.000 bis 100.000. Die Ausschreibungskarten zeigen oben jeweils an, wie viele Spieler ein Investitionsrecht erwerben können, um welche Grundstück es geht und was als Bezahlung in Frage kommt. Die Aktionskarten sind der Zeitmotor im Spiel und sorgen für zusätzliche Ereignisse, die für alle Spieler gelten.
Ziel: Als Investoren wollen die Spieler die zerstörten Viertel von San Francisco wieder aufbauen und dabei ihr Ansehen steigern.
Am Anfang erhält jeder Spieler 15 Holzstäbchen, 10 Einflußkarten, 3 Optionskärtchen und zwei Spielsteine in einer Farbe. Dazu gibt es noch 12 Schecks. Die Aktionskarten werden gemischt und als verdeckter Stapel auf das Spielbrett gelegt. Auch die Ausschreibungskarten werden von einem Spieler gemischt und bereitgelegt. Das Stadtviertel mit dem Rathaus wird aus den Plättchen heraussortiert und mit dem Zahlenwert nach oben in das Zentrum des Spielfeld-Rasters gelegt. Die restlichen Stadtviertel kommen in den Beutel. Ein Spielstein jedes Spielers kommt auf das unterste Feld der Prestige-Skala, während der zweite Stein auf Feld 30 der Einflußskala kommt.
Nun werden die Stadtviertel der Reihe nach aus dem Beutel gezogen und willkürlich auf die Spielfelder gelegt. Dabei ist darauf zu achten, daß die Zahlenseiten sich immer oben befinden und es dürfen keine Parks nebeneinander liegen! An alle vier Seiten jedes Parks kommen die neutralen weißen Holzstäbchen. Hier kann kein Spieler im Verlauf der Partie mehr investieren. Schließlich wird der älteste Spieler zum Startspieler ernannt.
Eine Runde besteht aus vier Abschnitten.
Im ersten Teil zieht der Startspieler die oberste Ausschreibungskarte vom verdeckten Stapel. Er darf die Karte ablehnen und eine Ersatzkarte ziehen. Diese zweite Karte muß allerdings in jedem Fall benutzt werden.
Die Zahl oben auf der Karte gibt an, wie viele Personen ein Investitionsrecht erwerben können. Die Abbildung in der Mitte zeigt, an welches Stadtviertel ein Holzstäbchen gelegt werden kann. Es ist unerheblich, ob das Stadtviertel bereits wieder aufgebaut ist oder nicht. Am unteren Rand der Karte sieht man, welche Karten man benötigt, um das Investitionsrecht zu erwerben.
Das Investitionsrecht kann man durch Einflußkarten, mit Schecks oder mit Optionskärtchen und Schecks erwerben. Die Art wird durch die Ausschreibungskarte immer vorgegeben.
Braucht man Einflußkarten, nimmt jeder seinen Kartenstapel mit Einflußkarten auf die Hand und sucht sich eine Karte aus, die er verdeckt vor sich ablegt. Alle Karten werden gleichzeitig aufgedeckt. Der Spieler mit der höchsten ausgespielten Ziffer erhält das Investitionsrecht. Gibt es mehrere Rechte, darf man entsprechend der Höhe der ausgespielten Karten das Investitionsrecht nutzen. Bei einem Gleichstand zwischen mehreren Spielern erhalten diese kein Recht, ein Stäbchen abzulegen.
Eine Investition bedeutet, daß der Spieler ein Stäbchen an eine Seite des durch die Ausschreibungskarte vorgegebenen Viertels (z.B. Villenviertel, Büroviertel oder ein beliebiges Viertel am Stadtrand) legen darf. Anschließend nimmt man seine Karte wieder auf die Hand und zahlt auf der Einflußskala entsprechende Punkte. Man darf niemals eine höhere Einflußkarte ausspielen, als man an verbleibenden Einflußpunkten besitzt. Spieler, die durch Patt oder zu niedrige Einflußwerte kein Investitionsrecht erwerben, brauchen ihren Einfluß-Anzeiger nicht zu versetzen.
Wenn das Investitionsrecht über Schecks ausgehandelt wird, nehmen die Spieler ihre Schecks auf die Hand. Beginnend mit dem Startspieler darf jeder reihum einen oder mehrere Schecks offen auslegen, um so anzuzeigen, wieviel man für das Recht zum Bauen zahlen will. Ausgespielte Schecks können nicht wieder getauscht und eingewechselt werden! Paßt ein Spieler, nimmt er sein Gebot wieder auf die Hand. Der siegreiche Spieler gibt schließlich die Schecks verdeckt auf ein entsprechendes Ablagefeld und tätigt seine Investition.
Die dritte Möglichkeit zum Investieren wird durch Optionskärtchen und Schecks vorgegeben. Zunächst nimmt jeder Spieler hierbei eine Optionskärtchen auf die Hand und legt anschließend eines dieser Kärtchen verdeckt ab. Die Kärtchen werden dann gleichzeitig umgedreht. Hat ein Spieler als einziger ein bestimmtes Optionskärtchen ausgelegt, hat er sofort ein Investitionsrecht erworben und darf ein Holzstäbchen an eines der beiden Viertel legen, die durch das Optionskärtchen vorgegeben ist. Die Bezahlung ist ein beliebiger Scheck, den der Spieler verdeckt auf das entsprechende Ablagefeld legt.
Haben mehrere Spieler die gleichen Optionskärtchen abgelegt, entscheiden sie mit den nun verdeckt ausgespielten Schecks, wer das Recht zum Bau erhält. Jeder darf bis zu fünf Schecks auslegen. Der Sieger zahlt wie gewohnt seine eingesetzten Schecks und darf anschließend bauen. Es gelten auch hier die oben bereits erwähnten Patt-Regeln.
Der dritte Abschnitt beschäftigt sich mit dem Investieren. Gibt es mehrere Spieler, die Investitionsrechte erworben haben, gilt die durch Einflußkarten festgelegte Reihenfolge beim Ablegen der Holzstäbchen. Bei der Verwendung von Optionskärtchen gilt eine bestimmte Reihenfolge. Ein Stäbchen muß immer so ausgelegt werden, daß es mit der Längsseite an das Viertel grenzt, für das der Spieler das Recht zum Aufbau erworben hat. Hat ein Spieler bereits alle Stäbchen verbaut, darf er ein beliebiges seiner Stäbchen nehmen und umsetzen.
Durch das Legen der Stäbchen werden die Stadtviertel wieder aufgebaut. Hat ein Spieler die alleinige Mehrheit an ein Viertel angelegt, wird es aufgebaut. Beim Rathaus und der Bank braucht man alle Seiten, um das entsprechende Viertel aufbauen zu können. Bei einem Gleichstand passiert nichts.
Der Aufbau eines Viertels bringt Prestigepunkte in Höhe der Ziffer, die auf dem Gebäude-Typ steht. Diese werden auf der Prestige-Skala verzeichnet.
Immer wenn mindestens ein Viertel aufgebaut wurde, zieht der Startspieler eine Aktionskarte vom Stapel. Die Aktionskarte zählt für alle Spieler. Meistens wird ein Investor gesucht. Sollte durch eine Investition dadurch erneut ein Stadtviertel aufgebaut werden, zieht man anschließend wieder eine Aktionskarte. Nachdem die Aktionskarte abgehandelt wurde, kommt sie auf das nächstgelegene freie Zeitfeld unterhalb des Spielfeld-Rasters.
Einige Aktionskarten geben Zuschüsse an Schecks oder Einflußpunkten, je nach Wahl des Spielers. Wählt er Schecks, ist dies jedoch mit einem Risiko verbunden. Die bereits abgelegten Schecks werden gemischt und dann darf jeder Spieler nacheinander die oberste Scheckkarte nehmen und offen auslegen. Anschließend geht es in die zweite Runde und jeder Spieler kann sich entscheiden, eine weitere Scheck-Karte zu ziehen oder zu passen. Zieht man jedoch einen Scheck, der die
gewonnene Summe über das auf der Aktionskarte angegebene Limit bringt, erhält der Spieler nichts.
Die letzte Spielphase einer Runde besteht darin, daß die Ausschreibungskarte, die der Startspieler vor sich liegen hatte, auf den Ablagestapel kommt. Der linke Nachbar wird zum Startspieler der nächsten Spielrunde.
Spielende: Die Partie ist sofort vorbei, wenn eine Aktionskarte auf das Jahr 1918 gelegt wurde. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Prestigepunkten. Bei Gleichstand entscheidet die Anzahl an ausgelegten Holzstäbchen.
Kommentar: Das neue Amigo-Spiel kann spielerisch durchaus überzeugen und ist auch mit drei Spielern gut spielbar, wobei es hier naturgemäß zu wenig Pattsituationen kommt. Einflußpunkte und Schecks sind eigentlich immer knapp. Beim Design des Spiels wurde allerdings ein wenig geschlampt, denn man kann die verschiedenen Viertel auf den Optionskärtchen bzw. den Stadtvierteln nur schlecht erkennen. Eine durchgehende Numerierung (nicht nur auf einer Seite!) könnte hier einige Verwirrung ersparen. Außerdem wirkt das Thema etwas aufgesetzt.
Fazit: Ein schönes Spiel mit kleinem Fehler.
Wertung: Uns gefiel „San Francisco" gut. Das schlägt sich in der guten Bewertung von 5 Punkten nieder.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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