Spieletest für das Spiel: SAMARKAND
Hersteller: Queen Games               
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor: David V.H. Peters, Harry Wu
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juli 2010
Kategorie: Legespiel
Bewertungsbild Samarkand-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Queen Games recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 20 Familienplättchen, 120 Kamelfiguren, 50 Verbindungsplättchen, 33 Warenkarten, 33 Warenplättchen, 4 Übersichten, 75 Münzen, 1 Stoffbeutel
Aufmachung: Der Spielplan zeigt den Orient. Er ist in eine Vielzahl von Feldern eingeteilt. Einige Felder zeigen außerdem den Herrschaftsbereich einer Händlerfamilie oder das Ablagefeld für ein festgelegtes Warenplättchen. Außen am Rand gibt es für jeden Familienclan einen eigenen Bereich, in dem die farblich passenden Kamele, Familienplättchen und Verbindungsplättchen abgelegt werden können. Dort steht auch ein zu zahlender Betrag, wenn man in die Sippe einheiraten will.
Die Familienplättchen sind beidseitig bedruckt. Auf einer Seite ist ein Mädchen, auf der anderen ein Junge zu sehen. Die beiden Kinder werden im Verlauf des Spiels verheiratet.
Jede Familie besitzt die gleiche Anzahl an Kamelen. Dabei handelt es sich um kleine Holzfiguren.
Die Verbindungsplättchen dienen zur Kennzeichnung von Handelsbeziehungen der Familien untereinander. Jede Familie hat fünf dieser Plättchen, wobei eines eine dunklere Hintergrundfarbe besitzt.
Zu jedem der numerierten Warenplättchen gibt es eine dazugehörige Warenkarte. Auf den Übersichten erkennt man, wofür die Spieler am Ende Siegpunkte bekommen können. Das Geld ist aus Pappe. Es gibt drei Münzwerte.
Ziel: Die Spieler verkörpern Händler, die in Familien einheiraten wollen, um deren Geschäfte auszubauen und zu lenken.
Auf jedes Ortsfeld einer Familie stellt man ein gleichfarbiges Kamel. Die restlichen Tiere und die beiden Familienplättchen kommen dann auf die dazugehörigen Ablagepositionen am Rand. Pro Farbe werden dort auch fünf Verbindungsplättchen abgelegt. Dabei ist das oberste mit einer dunklen Umrandung markiert.
Von den gemischten Warenkarten erhält jeder zwei Stück. Alle Warenplättchen legt man auf ihre Ausgangsfelder. Schließlich gibt es noch etwas Startkapital und eine Übersicht.
Der aktive Spieler kann entweder in eine Familie einheiraten oder eine Handelsroute verlängern.
Um zu heiraten muß der Spieler einen festgelegten Betrag an die Familie zahlen. Das Geld kommt auf das Familienfeld und der Spieler bekommt eines der beiden Kinder dafür. Ist kein Familienplättchen mehr da, kann man in diese Familie nicht mehr einheiraten.
Nach der Hochzeit erhält der Spieler sofort drei Warenkarten. Das Handkarten-Limit muß allerdings eingehalten werden. Mindestens eine der drei Karten muß behalten werden. Abgeworfene Karten bilden einen verdeckten Stapel.
Die meiste Zeit wird man Handelsrouten verlängern. Dazu wählt man eine Familie aus, bei der man eingeheiratet hat und setzt ein oder zwei neue Kamele ein. Diese müssen angrenzend zu gleichfarbigen Kamelen bzw. dem Stammsitz plaziert werden. Das Einsetzen des zweiten Kamels kostet allerdings Geld aus dem Familienvermögen. Auf jedem Feld dürfen maximal zwei Tiere von unterschiedlichen Familien sein.
Stellt man eine Figur auf ein Warenfeld, bekommt man das Plättchen dort. Hat ein Spieler die dazugehörige Karte, legt er sie offen aus und nimmt sich Geld aus der Bank. Die ausliegende Karte zählt weiterhin bei der Handkarten-Limitierung mit.
Plaziert man eine Figur auf einem Landfeld zu einer anderen Figur, entsteht eine neue Handelsverbindung der Familien untereinander. Bei der ersten Verbindung profitieren beiden Familien davon und erhalten Prämien in Form von Geld und einem Verbindungsplättchen.
Spielende: Ist jede Familie mindestens eine Verbindung eingegangen oder hat eine Familie fünf Verbindungen geschlossen, dann kommt es zur Schlußwertung. Dabei gibt es Punkte für Warenkarten, Warenplättchen, Verbindungsplättchen und Geld.
Kommentar: „Samarkand“ ist relativ einfach zu spielen und kommt dabei mit einer Spielzeit von knapp einer Stunde aus. Der überwiegende Anteil dieser Zeit wird dabei zum Legen der Kamele verwendet, mit deren Hilfe man Plättchen einsammelt und Verbindungen herstellen will. Je nachdem, wie aggressiv die Spieler dabei vorgehen, kann eine Partie auch überraschend zu Ende gehen.
Die Spielregeln sind verständlich geschrieben und auch das Material ist mehr als nur passend. Manchmal erkennt man jedoch bei den vielen Tieren auf dem Plan nicht immer sofort, ob eine Verbindung zwischen zwei Familien neu ist oder bereits an anderer Stelle vorgenommen wurde.
Die Wertungen am Ende sind nicht ganz eingängig, weshalb es eine Übersicht für jeden Spieler gibt. Dabei sind noch verbliebene Handkarten besonders wertvoll, wenn Kamele eigener Familien vorhanden sind. Sie sind der Schlüssel im Spiel und daher sollte man immer genau abwägen, welche Karten man während der Partie auswertet und welche Karten man bei Hochzeiten wegwirft.
Das Thema „Frauen für eine Heirat kaufen“ ist bei einigen Spielerinnen nicht besonders gut angekommen.
Fazit: Ein ordentliches Legespiel mit leider monotonem Ablauf und heikler Thematik.
Wertung: Insgesamt gesehen gibt es für „Samarkand“ von unseren Testern nur 4 Punkte.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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