Spieletest für das Spiel: ROMME 10
Hersteller: Winning Moves             
Preis: 9 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-6
Erscheinungsjahr: 1999      
noch erhältlich: Nein
Autor:
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2008
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Romme 10-Foto

Ausstattung: 110 Karten, 1 Anzeigetafel
Aufmachung: Bei den Spielkarten handelt es sich um normale Karten des französischen Blattes mit Werten von 2 bis As und drei Jokern. Es gibt insgesamt zwei Kartensätze im Spiel.
Die Anzeigetafel aus Pappe ist mit einem Dreh-Rad ausgerüstet. Dieses Rad verfügt über zehn Aufgaben, die man im Verlauf der Partie zu bilden hat.
Ziel: Jeder Spieler versucht, möglichst viele Aufgaben als erstes zu erfüllen und seine Kartenhand loszuwerden.
Am Anfang wird die Anzeigetafel so ausgerichtet, daß sie die Aufgabe für die erste Spielrunde zeigt. Dann mischt man alle Spielkarten und verteilt an jeden Mitspieler elf Karten, die diese auf die Hand nehmen. Der verbliebene Rest wird in zwei Aufnahmestapel unterteilt. Neben jeden dieser Stapel legt man eine offene Karte ab. Schließlich einigt man sich auf den Startspieler.
Der aktive Spieler nimmt zunächst eine weitere Handkarte auf. Dabei kann er sich entscheiden, eine Karte von einem der beiden Ablagestapel oder von einem Aufnahmestapel zu nehmen. Anschließend kann er versuchen, die gestellte Aufgabe (Reihen oder Sets zu bilden) komplett auszulegen. Schließlich muß er eine Handkarte auf einen der beiden Ablagestapel legen.
Sobald ein Spieler die Aufgabe ausgelegt hat, darf er bei anderen Mitspielern und bei sich selbst weitere passende Karten in seinem Spielzug anlegen, um die Kartenhand weiter zu reduzieren.
Ab der vierten Spielrunde dürfen die Spieler zusätzliche Handkarten kaufen. Sie müssen dies vor dem Aufnehmen der ersten Karte sagen. Pro Spielzug sind maximal zwei weitere Karten erlaubt. Auch die gekauften Karten dürfen aus den Ablagestapeln oder einem der Nachziehstapel genommen werden.
Joker können innerhalb der Sets oder Reihen als beliebige Karten eingesetzt werden. Man kann jedoch niemals in einem Set oder einer Reihe mehr Joker ausliegen haben als reguläre Karten. Ein Austausch eines Jokers ist möglich, der Joker muß dann allerdings sofort an eine andere Position der gleichen Gruppe gelegt werden und kann die Gruppe nicht wechseln oder gar auf die Hand genommen werden.
Hat man seine letzte Handkarte abgelegt, erfolgt die Auswertung. Nur der Spieler, der keine Handkarten hat, bekommt Siegpunkte. Die Anzahl an Punkten richtet sich nach der vor ihm liegenden Auslage an Karten. Die Punkte werden auf einem Zettel notiert, bevor man die nächste Aufgabe der Anzeigetafel einstellt und die Spielkarten neu mischt.
Spielende: Nach zehn Durchgängen endet das Spiel. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten.
Kommentar: Das Spiel lehnt sich, wie der Titel es schon vermuten läßt, stark an das bekannte Rommé an und erweitert es um festgelegte Aufträge, die man abarbeiten muß. Dies funktioniert je nach Spielerzahl unterschiedlich gut. Wenn man eine Partie zu fünft oder sechst macht, ist die Spieldauer sehr hoch und man hat nur wenige Karten in den Nachziehstapeln zur Verfügung. Gerade in den späteren Spielrunden, wenn man Karten dazukaufen muß, ist dies ein großes Handicap. Bei weniger als fünf Spielern ist dies allerdings kaum ein Problem.
Die Aufgaben steigen vom Schwierigkeitsgrad her an. Anfangs ist es noch relativ leicht, einige Sets aus drei gleichen Karten zu bilden, aber spätestens wenn die farbgleichen Reihen anstehen, kommt man ganz schön ins Schwitzen, denn von jeder Karte existieren ja nur zwei Stück und fehlende Karten müssen durch die wenigen Joker ersetzt werden.
Die Kartenqualität ist gut und die Symbole auf den Karten wurden sehr groß aufgedruckt und sind damit auch für leseschwache Personen gut geeignet. Die Drehtafel dagegen hat eine recht kleine Schrift und das Rad selbst sitzt sehr locker, wodurch es gerne mal verrutscht, wenn man es bewegt.
Der Spielspaß hält sich in Grenzen. Positiv sind die zehn Spielrunden, nach denen die Partie definitiv beendet ist. Auch das Nachkaufen von Karten ist durchaus als sinnvolle Idee zu betrachten und sorgt für mehr Flexibilität, allerdings wird dann das Fertigmachen schwerer. Die Punktewertung selbst ist allerdings frustrierend, weil nur derjenige punktet, der auch fertig macht. Hier wäre die Alternative, Minuspunkte für alle Mitspieler mit Handkarten, sicherlich die bessere Wahl gewesen, um das Spiel spannender zu gestalten.
Fazit: Für Fans von Phase 10 eine nähere Betrachtung wert, jedoch nicht empfehlenswert für mehr als vier Personen.
Wertung: Mit gerade 4 Punkten kommt das Spiel nicht an den verwandten Klassiker „Phase 10“ heran.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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