Spieletest für das Spiel : RHEINGOLD
Hersteller: Jumbo 
Preis: 40 DM 
empf.Alter: 9- 
Anzahl Spieler: 3-5 
Erscheinungsjahr: 1992 
noch erhältlich: Nein 
Autor: Reinhard Herbert 
Besonderheit: Auswahlliste Spiel des Jahres 1993 
Kategorie: Würfelspiel 
Bewertungsbild Rheingold-Foto

Ausstattung: 105 Ritterfiguren in 5 Farben, 30 Schilde in 5 Farben mit verschiedenen Wertigkeiten, 1 Spielplan, Würfel.
Aufmachung: Der sehr große Spielplan zeigt einen Teil des Rheins und die angrenzenden Burgen! Der Plan ist sehr detailreich gezeichnet worden, doch wird er dadurch zu Beginn leicht unübersichtlich. Felder sind durch punktierte Linien zusammengeführt und bilden so die Routen der Ritter zu den einzelnen Burgen. Sechs Einstiegsfelder sind gleichmäßig auf dem Plan verteilt. Die Ritter sind mehr oder wenig geformte Plastikröhrchen in verschiedenen Größen, die unterschiedliche Kampfkraft darstellen. Die Schilde dienen zur Verteidigung der eroberten Burgen und haben auf der Rückseite Werte von 0-3 eingedruckt.
Ziel: Jeder Spieler versucht, möglichst viele und hochwertige Burgen zu erobern und zu halten. Die 18 Burgen auf dem Plan sind unterschiedlich stark von unabhängigen Herrschern geschützt.
Zu Beginn erhält jeder Spieler ein Komplettset an Spielfiguren und Schildern einer Farbe. Ein Startspieler wird ermittelt, der mit dem Würfeln beginnt.
Entsprechend der Augenzahl wird ein Ritter auf das entsprechende gekennzeichnete Ausgangsfeld gestellt. Steht auf diesem Feld bereits ein Ritter der eigenen Farbe, so darf kein zweiter Ritter hinzugestellt werden. Auf den Ausgangsfeldern dürfen mehrere Ritter unterschiedlicher Farbe stehen, ohne sich anzugreifen.
Nach dem Einwürfeln kann man noch drei Bewegungspunkte mit beliebigen eigenen Spielfiguren verbrauchen. Stehen auf einer Wegmarke mehrere eigene Figuren, so können sie anschließend alle um ein Feld für einen Bewegungspunkt bewegt werden.
Mehrere kleine Spielfiguren können jederzeit durch größere ausgetauscht werden, wenn dies zweckmäßig ist.
Fremde Ritter blockieren den Zug eines eigenen Ritters und müssen erst geschlagen werden. Dazu zieht man mit mindestens einem Ritter mehr als der Gegner auf dem Feld hat in das entsprechende Feld und nimmt die Spielfiguren des Gegners anschließend weg.
Die Eroberung von Burgen kann auch nur mit einer Übermacht erfolgen, doch muß man hier immer die doppelte Anzahl an Rittern haben, wie die Verteidiger aufbringen können. Zu Anfang sind alle Burgen noch durch Fremdfürsten besetzt, die die einzelnen Burgen mit 1-3 Rittern verteidigen, später aber können Mitspieler durchaus 10-20 Ritter in einer Burg haben, um sie gegen eine Einnahme zu schützen...
Hat man eine solche doppelte Übermacht, kann man mit einem Bewegungspunkt in die Burg ziehen und dort einen eigenen Ritter stationieren. Auf Wunsch darf man nun eines der eigenen Schilder in die Burg als zusätzliche Verteidigung legen, über deren Wert (0-3) man die Gegenspieler jedoch im Unklaren läßt. Diese Zahl bleibt bis zu einem Angriff auf die Burg geheim.
Greift ein Spieler die Burg an und hat nicht mindestens die doppelte Anzahl an Angreifern im Vergleich zu den Verteidigern (mit Schild), so kommen die angreifenden Spielfiguren zunächst aus dem Spiel und können erst nach und nach wieder eingewürfelt werden.
Spielende: Wird die vorletzte unabhängige Burg erobert, so endet das Spiel, die letzte freie Burg kapituliert und ergibt sich dem Spieler, der die vorletzte Burg eroberte. Nun erfolgt die Abrechnung der Burgen. Jede Burg hat Ritter zur Verteidigung gehabt (1-3, stehen auf dem Spielplan). Dieses sind die Punkte jedes Spielers, die man addiert. Der Spieler mit der höchsten Gesamtpunktzahl ("mit den wertvollsten Burgen") gewinnt das Spiel.
Kommentar: Dies ist eine Art Strategie-Spiel a la Risiko, bei dem es um kluges Taktieren geht. Schön ist das Einwürfeln neuer Spielfiguren, die meist verstreut sind und erst einmal zu schlagkräftigen Truppen zusammengesetzt werden müssen. Auch zu dritt kann man das Spiel gut spielen, doch ist die vorgegebene Zeit mit einer Stunde wohl nie zu schaffen, da man meist viel länger braucht, um seine Truppen wirkungsvoll zusammen zu ziehen.
Fazit: Strategie-Fans kommen hier auf ihre Kosten.
Wertung: 5 Punkte hat der Strategie-Hit meines Erachtens verdient. Es ist abwechslungsreich, nicht zu einfach und immer wieder überraschend, denn auch schlecht gestartete Spieler können irgendwann größere Armeen aufbauen und anderen Spielern, die sie kaum beachtet haben, angreifen und dadurch ärgern und gar vernichtend schlagen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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