Spieletest für das Spiel: RAZZIA
Hersteller: Amigo 
Preis: 10 Euro
empf.Alter: 12- 
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2004 
noch erhältlich: Ja
Autor: Reiner Knizia
Besonderheit: 
Veröffentlichung des Berichtes: März 2005
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Razzia-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!

Ausstattung: 99 Beutekarten, 21 Polizisten, 6 Infokarten, 16 Schecks, 1 Tafel
Aufmachung: Die Beutekarten zeigen Schmuckstücke, Leibwächter, Fahrzeuge, Chauffeure, Diebe, Goldmünzen oder unterschiedliche Geschäfte. Die Polizisten sehen alle identisch aus. Ihre Rückseiten entsprechen denen der Beutekarten.
Es gibt 16 Schecks mit Zahlenwerten von 1000 bis 16000. Es handelt sich hierbei um kleine Papp-Plättchen. Die Tafel dient als Ausrichtungsbalken für die Auslage der Beute- und Polizistenkarten. Auf den Infokarten ist die Wertung der drei Spielrunden noch einmal erklärt.
Ziel: Jeder Spieler versucht durch den geschickten Einsatz seiner Schecks möglichst viele Siegpunkte in den drei Wertungen zu sammeln.
Am Anfang werden die Schecks nach einer festen Vorgabe an die Spieler verteilt, die diese offen vor sich ablegen. Der Scheck mit dem kleinsten Wert kommt neben die Tafel. Dann verteilt man an jeden Spieler eine Infokarte und mischt die Beute- und Polizistenkarten gründlich durch. Es werden zwei Stapel gebildet, die neben die Tafel gelegt werden. Dann beginnt der Spieler mit dem höchsten Scheck.
Der aktive Spieler kann in seinem Zug zwischen drei Möglichkeiten wählen.
Die einfachste Möglichkeit ist das Ziehen einer Karte. Diese wird anschließend offen in die Beutereihe bei der Tafel gelegt. Sollte allerdings eine Polizistenkarte gezogen werden, wird der Spielablauf unterbrochen und eine Versteigerung ausgerufen. Der Polizist wandert dann in die Polizeireihe der Tafel.
In einer Versteigerung kommt jeder genau einmal an die Reihe und kann entweder einen Scheck bieten oder passen. Bietet man einen Scheck, muß dieser höher sein als das derzeitige Höchstgebot. Es beginnt immer der linke Nachbar des Spielers, der den Polizisten aufgedeckt hat.
Der Spieler, der das höchste Gebot abgegeben hat, muß seinen Scheck auf die Tafel in der Mitte legen und bekommt den dort liegenden Scheck, den er verdeckt vor sich ablegt. Diesen Scheck kann man erst in einem späteren Durchgang wieder einsetzen. Außerdem bekommt der Sieger alle Beutekarten, die sich an der Tafel befinden. Die Karten werden nach Gruppen sortiert und offen vor dem Spieler abgelegt. Die unterlegenen Mitspieler dürfen ihre Schecks wieder an sich nehmen. Anschließend geht das Spiel wieder normal weiter.
Als Alternative kann ein Spieler einen bereits gewonnenen Dieb einsetzen, der auf den Ablagestapel wandert. Dafür darf sich der Besitzer eine beliebige Beutekarte aus der offenen Reihe der Tafel nehmen.
Die letzte Möglichkeit ist die Zwangsversteigerung. Hierbei ruft der aktive Spieler die Versteigerung selbst aus. Wieder muß der linke Nachbar beginnen und einen Scheck auslegen oder passen. Sollten hier alle Mitspieler passen, muß der Ausrufer in jedem Fall mit einem Scheck bieten. Wenn ein Spieler im Verlauf der Partie keine offenen Schecks mehr hat, wird er bis zum Ende des Durchgangs ausgelassen.
Wenn irgendwann einmal sieben Beutekarten an der Tafel ausliegen, kommt es zur normalen Versteigerung. Interessiert sich niemand für diese Karten, werden sie auf den Ablagestapel geworfen.
Sobald sieben Polizisten ausliegen, findet eine Razzia statt und der Durchgang ist sofort beendet. Nun bekommen die Spieler für ihre Beutekarten nach gewissen Kriterien Siegpunkte. Nicht eingesetzte Diebe bringen zwei Siegpunkte und werden anschließend abgeworfen. Für Goldmünzen darf man sich sogar drei Siegpunkte aufschreiben lassen. Auch sie wandern danach auf den Ablagestapel. Der Spieler mit den meisten Leibwächtern bekommt fünf Siegpunkte, ein Spieler mit den wenigsten Leibwächtern dagegen zwei Minuspunkte. Fahrzeuge bringen nur Siegpunkte ein, wenn man mindestens einen Chauffeur dabei hat. Für Schmuck bekommt man je nach Anzahl verschiedener Objekte zwischen 5 und 15 Siegpunkte. Ohne Schmuck gibt's dagegen wieder fünf Minuspunkte. Auch Chauffeure und Schmuck werden nach der Auswertung auf den Ablagestapel gelegt.
Bevor nun der nächste Durchgang startet, werden alle an der Tafel ausliegenden Karten abgeworfen. Die Spieler drehen ihre verdeckten Schecks um, mit denen sie nun spielen müssen. Die neue Runde wird wieder von dem Spieler gestartet, der den höchsten Scheck hat.
Spielende: Wenn der dritte Durchgang beendet ist, folgt die Schlußwertung. Hier zählen auch die gesammelten Geschäftskarten. Für mindestens drei gleiche Karten gibt es Zusatzpunkte. Außerdem zählt die Anzahl der verschiedenen Geschäfte ebenfalls einige Siegpunkte. Wer am Ende der dritten Wertung die meisten Siegpunkte vorweisen kann, gewinnt das Spiel.
Kommentar: "Razzia" ist die Kartenspiel-Version vom bereits früher bei Alea erschienenen Spiel "Ra". Die Spielmechanismen sind gleich geblieben, allerdings wurde auf Katastrophen verzichtet, die dafür sorgten, daß man in seiner Auslage auch einmal etwas wegwerfen mußte.
Spielerisch ist "Razzia" dadurch familienfreundlicher geworden. Durch das kompakte Design läßt sich das Spiel problemlos mit in den Urlaub nehmen. Mir gefallen die Grafiken besser als beim Vorgänger, da hier das Thema weniger stark aufgesetzt wirkt, aber das ist sicherlich Geschmackssache. Ein kleiner Bonus der Neuauflage ist die 2-Spieler-Regel. Hier sind noch weniger Schecks im Spiel und eine Spielrunde ist bereits beim Aufdecken des fünften Polizisten beendet.
Fazit: Eine Neuauflage des bekannten Alea-Spiels "Ra".
Wertung: Mit sehr guten 4 Punkten ist "Razzia" mit Sicherheit ein gutes Spiel. Es lohnt sich vor allem für Spieler, die oben genanntes Vorgängerspiel noch nicht besitzen. Alle anderen werden etwas enttäuscht sein, weil auf die Katastrophen-Karten verzichtet wurde, die einen zusätzlichen Reiz ins Spiel gebracht haben.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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