Spieletest für das Spiel: RAUB RITTER
Hersteller: Queen Games 
Preis: 15 Euro
empf.Alter: 8- 
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2005 
noch erhältlich: Ja
Autor: Rüdiger Dorn
Besonderheit: 
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2005
Kategorie: Legespiel
Bewertungsbild Raub Ritter-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Queen Games recht herzlich!

Ausstattung: 96 Geländeplättchen, 120 Spielfiguren
Aufmachung: Die Geländeplättchen lassen sich in vier gleichartige Sets einteilen, die man anhand der Wappenfarbe auf der Rückseite unterscheiden kann. Jedes Set besitzt ferner einen Kennbuchstaben von A-E, der bei der Spielvorbereitung eine Rolle spielt. Auf der Vorderseite gibt es vier verschiedene Geländearten und eventuell ein Dorf, eine Burg oder eine Stadt dazu.
Die Spielfiguren sind lackierte Holzscheiben in verschiedenen Spielerfarben.
Ziel: Jeder Spieler buhlt um die Kontrolle des Landes und versucht durch klugen Einsatz seiner Ritter die wertvollsten Landstriche zu erobern.
Am Anfang bekommt jeder die Geländeplättchen und Spielfiguren einer Farbe. Die Plättchen werden zunächst nach Kennbuchstaben getrennt, dann gemischt und zu einem Stapel zusammengelegt. Dabei befinden sich die Plättchen mit dem Buchstaben E zuunterst und die Plättchen mit B sind oben im Stapel. Die vier Plättchen mit dem "A" nimmt der Spieler direkt auf die Hand und wählt aus diesen eine Burg und ein beliebiges anderes Plättchen, die er auf die Hand nimmt. Die beiden restlichen Felder kommen verdeckt in die Tischmitte und bilden nach einem vorgegebenen Muster die Startauslage. Schließlich beginnt der älteste Spieler mit der Partie.
Der aktive Spieler wählt eines seiner beiden Geländeplättchen aus der Hand und legt dieses offen an die zentrale Auslage an. Dabei muß das neue Plättchen waagerecht oder senkrecht an ein bereits bestehendes Plättchen gelegt werden. Anschließend zieht der Spieler das oberste Kärtchen seines Stapels nach und kann sich nun zu einem weiteren Legezug entscheiden. Bis zu drei Plättchen kann ein Spieler in seinem Spielzug auf den Tisch bringen.
Legt man eine Ritterburg in die Auslage, darf man sofort bis zu fünf Ritter-Steine auf dieses Feld legen. Die Ritter gehen von diesem Feld aus danach auf Eroberungszüge. Dazu wählt der Spieler eine der vier Himmelsrichtungen aus, in die die Figuren marschieren sollen. Sie biegen während ihres Eroberungszuges niemals ab. Die Figuren müssen stets von Tafel zu Tafel gezogen werden. Je nach Geländeart müssen jedoch ein bis drei Ritter auf einem Gebiet zurückgelassen werden, wenn die Truppe sich bewegt. Es ist aber erlaubt, mehr als die geforderte Mindestzahl auf einem Feld zurück zu lassen. Der See ist ein Gebiet, welches kein Ritter betreten kann.
Die maximale Zahl an Figuren auf einem Feld sind vier Ritter, egal welche Farben sie haben. Kommt man mit Figuren auf ein Feld, auf dem bereits andere Ritter stehen, werden die Neuankömmlinge oben auf die anderen Ritter gestellt. Man darf Gelände nur dann betreten, wenn man dies mit ausreichend vielen Rittern macht. Ritter werden nur sofort nach dem Einsetzen bewegt und stehen danach für den Rest der Partie auf den entsprechenden Feldern.
Die maximale Größe des Spielfeldes ist je nach Spielerzahl verschieden. Sind die Maße einmal erreicht, können neue Plättchen nur innerhalb des vorgegebenen Rasters ausgelegt werden.
Spielende: Sobald alle Tafeln aller Spieler ausgelegt wurden, endet die Partie und es kommt zur Auswertung. Dabei zählen Landschaften nur für den Spieler, dessen Ritter oben in einem Stapel zu sehen ist. Für jede Burg gibt es einen Punkt, jedes Dorf bringt zwei Siegpunkte und bei einer Stadt bekommt der Besitzer sogar drei Siegpunkte. Gewonnen hat der Spieler mit dem höchsten Ergebnis. Bei Gleichstand zählen die nicht eingesetzten Rittersteine.
Kommentar: Das neue kompakte Spiel von Queen Games kann vor allem zu zweit überzeugen, da man hier durchaus einige taktische Möglichkeiten hat und nach einigen Partien recht spannende Kämpfe um die Dörfer und Städte ausbrechen. Je mehr Personen beteiligt sind, desto eher muß man versuchen, daß derzeit Optimale aus dem Spielzug herauszuholen und den Mitspielern möglichst wenig Angriffsmöglichkeiten auf lukrative Ziele zu bieten.
Es ist ständig ein Kampf, selbst aggressiv auf die guten Gebiete vorzustoßen und diese zu besetzen oder andererseits mit passenden Plättchen diese Felder vor Übernahmen zu schützen oder zumindest teuer zu machen, damit der Angreifer viele Ritter auf nutzlosen Gebirgsfeldern stehen lassen muß. Mit acht Burgen im Spiel muß man irgendwann mit seinen Rittern vorsichtig sein, um am Ende nicht komplett ohne Figuren dazustehen und die Mitspieler zu Übernahmen geradezu einzuladen.
Da die Kärtchen nur bedingt zufällig gezogen werden, weiß man nach einigen Partien in etwa, welche Karten die Mitspieler auf den Händen haben könnten. Trotzdem eignet sich das Spiel auch für Personen, die lieber aus dem Bauch heraus spielen.
Fazit: Ein gelungenes kleines Spiel, vor allem zu zweit sehr gut spielbar.
Wertung: Mit soliden 4 Punkten ist "Raub Ritter" eines der besten Spiele der kleinen Schachtelserie.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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