Spieletest für das Spiel: QUEBEC
Hersteller: Ystari
Preis: 40 Euro
empf.Alter: 13-
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2011
noch erhältlich: Nein
Autor: Philippe Beaudoin, Pierre Poissant-Marquis
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: März 2016
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Quebec-Pressefoto

Ausstattung: 1 Spielplan, 44 Gebäudeplättchen, 16 Ereigniskarten, 11 Markierungsscheiben, 5 Leader-Karten, 11 Spielsteine, 5 Hand-Tableaus, 125 Arbeiter, 120 Sternmarken
Aufmachung: Der Spielplan besteht aus einer Vielzahl von Feldern. Diese sind in farbigen Gruppen angeordnet. Zu jeder Gruppe gehört ein Anweisungsfeld. Am Rand der Spielfläche befinden sich vier Einflusszonen in den Spielfeldfarben. Außen verläuft außerdem noch eine Siegpunktleiste.
Die Gebäudeplättchen sind beidseitig bedruckt. Auf der Baustellenseite gibt es jeweils drei Ablagefelder für Arbeiter und eine Ziffer, die angibt, in welchem Jahrhundert das Plättchen gebaut werden kann. Die Rückseite zeigt dann das fertige Gebäude.
Ereigniskarten gibt es für jedes Jahrhundert. Sie geben vor, wofür man Siegpunkte während des Spiels erhalten kann oder verändern kurzzeitig einige Spielregeln.
Die Markierungsscheiben nutzt man, um anzugeben, welche Gebäude im aktuellen Jahrhundert gebaut werden dürfen.
Bei den Leadern handelt es sich um führende Persönlichkeiten, die die Spieler für sich gewinnen können. Jeder Leader bringt einen Vorteil im Spiel.
Die Spielsteine haben die Form großer Pöppel. Jeder besitzt zwei dieser Figuren. Zusätzlich gibt es noch eine neutrale Figur, die über einen Leader ins Spiel gebracht wird.
Die Spieler haben jeweils ein kleines Hand-Tableau. Auf ihm lagern Arbeiter, die aktiv sind und ins Spiel gebracht werden dürfen. Bei den Arbeitern handelt es sich um kleine Holzquader.
Mit Hilfe von Sternmarken kennzeichnet man fertiggestellte Gebäude. Sie bringen je nach Anzahl der Sterne unterschiedlich viele Siegpunkte. Die Sternmarken gibt es in gleicher Menge für jeden Spieler.
Ziel: Die Spieler bauen über vier Jahrhunderte hinweg Gebäude in Quebec und versuchen so, möglichst viele Siegpunkte zu generieren.
Vor dem Spiel verteilt man die Gebäudeplättchen mit der Baustellenseite nach oben auf die Spielfelder. Dabei sind jedoch die Farben der Gebäude und der Felder zu beachten. Auf die Gebäude des ersten Zeitalters legt man zur besseren Übersicht die Markierungsscheiben.
Jeder Spieler wählt eine Spielfarbe und nimmt sich sein Hand-Tableau, zwei Spielsteine, die Sternmarken und je nach Spielerzahl einige Arbeiter. Drei der Arbeiter kommen direkt auf das Tableau des Spielers.
Nun legt man die Leader neben den Spielplan. Für jedes Jahrhundert zieht man verdeckt ein Ereignis und bildet damit einen Ereignisstapel.
Ist ein Spieler an der Reihe, darf er eine von vier möglichen Aktionen machen: Mit dem Bau eines neuen Gebäudes beginnen, eine Baustufe errichten, einen Arbeiter in eine Einflusszone schicken oder einen Leader nehmen.
Um mit dem Bau eines neuen Gebäudes zu beginnen, muss der Spieler seine Spielfigur auf das Gebäude setzen. Man kann nur Gebäude des aktuellen Jahrhunderts bauen, die mit einer entsprechenden Markierungsscheibe belegt sind. Die Scheibe wird dann entfernt. Der Spieler bekommt drei Arbeiter aus seinem Vorrat und legt diese auf das Hand-Tableau.
Steht die Spielfigur bereits auf dem Spielplan und wird versetzt, dann wird das Gebäude, auf dem die Figur stand, fertiggestellt. Alle Arbeiter auf der Baustelle kommen in die Einflusszone der Farbe des Gebäudes. Das Gebäudeplättchen wird umgedreht und auf seinen Platz gelegt. Dann platziert der aktive Spieler eine Sternmarke auf dem Ort. Die Anzahl der Sterne entspricht dabei den Baustufen, die das Gebäude hatte. Sollte die letzte Markierungsscheibe vom Spielplan entfernt worden sein, endet das Jahrhundert.
Die zweite Zugalternative ist das Errichten einer Baustufe bei einem Gebäude. Dies kann nur bei Gebäuden passieren, auf denen eine beliebige Spielfigur steht. Eine Baustufe kostet dabei bis zu drei Arbeiter, die der Spieler aus seinem Hand-Tableau nehmen muss und auf ein freies Feld des Gebäudes stellt. Die Anzahl der Arbeiter wird durch das gleichfarbige Auswertungsfeld in dem Bereich vorgegeben. Baut man an einem Ort, an dem ein Gegner seine Figur stehen hat, darf man die Zusatzaktion des Ausgangsfeldes ausführen.
Als dritte Aktionsmöglichkeit darf man einen Arbeiter von seinem Hand-Tableau nehmen und diesen in einen beliebigen Einflussbereich stellen.
Die letzte Alternative ist das Auswählen eines Leaders, sofern man noch keinen besitzt. Zusätzlich bekommt man eventuell weitere Arbeiter auf sein Tableau. Die Fähigkeit dieser Führungspersönlichkeit bleibt bis zum Ende des Jahrhunderts bestehen.
Ein Jahrhundertwechsel findet statt, wenn ein Spieler zu Beginn seines Zuges keine Arbeiter mehr auf dem Tableau und im Vorrat hat oder wenn die letzte Markierungsscheibe von einem Gebäude genommen wurde. Nun wird das Gebäude, auf dem der durch den Leader „Handel“ eingesetzte neutrale Spielstein steht, vollendet. Alle Leader gehen zurück in die Auswahl neben den Spielplan. Jede der fünf Einflusszonen wird jetzt ausgewertet, wobei die Reihenfolge fest vorgegeben ist. Jede Figur in einer Zone bringt dem Besitzer einen Siegpunkt. Der Spieler mit den meisten Figuren bewegt dann die Hälfte davon in die nächstfolgende Zone, die dann gewertet wird. Die restlichen Figuren gehen in den Vorrat der Spieler zurück. Nach der letzten Auswertung darf der erfolgreiche Spieler aus diesem Bereich die Hälfte seiner Arbeiter zurück auf sein Tableau stellen.
Sollten noch Gebäude des aktuellen Zeitalters vorhanden sein, auf denen eine Markierungsscheibe liegt, werden diese nun vollendet. Alle Markierungsscheiben kommen danach auf die Gebäude des nächsten Zeitalters. Dann zieht man eine neue Ereigniskarte. Wenn das Jahrhundert durch das Ziehen einer Spielfigur eingeläutet wurde, macht dieser Spieler nun seinen Zug normal zu Ende.
Nach vier Durchgängen endet die Partie und es kommt zu einer Schlusswertung, bei der es noch Siegpunkte für Arbeiter auf den Bau-Plättchen und dem Hand-Tableau gibt. Dazu gibt es Bonuspunkte für die größte zusammenhängende Gruppe von eigenen Gebäuden und allgemein für jedes Gebäude.
Spielende: Wer nach der finalen Auswertung die meisten Siegpunkte besitzt, gewinnt die Partie.
Kommentar: „Quebec“ ist ein schönes Einsetzspiel, bei dem die Planung der Aktionen gut durchdacht werden will. Viele Dinge sind miteinander verzahnt. So ist es durchaus notwendig, einem Mitspieler beim Bau eines Gebäudes zu helfen, um die Arbeiter in der passenden Einflusszone aufzustocken und die Bonusaktion des Bereiches zu erhalten. Die Leader sind wertvoll, wenn man sie früh nimmt und oft nutzen kann, allerdings bringt eine spätere Wahl mehr Arbeiter aus dem Vorrat zurück auf das eigene Tableau und die sind oft knapp gesät. Komplett fertiggestellte Gebäude bringen am Ende viele Siegpunkte, wenn sie zur größten Gruppe gehören, aber durch den Mangel an verfügbaren Arbeitern muss man auch immer mal wieder die eigene Spielfigur früher umsetzen und dadurch einen schlechteren Sternmarker platzieren, der am Ende weniger Punkte einbringt.
Das Spielmaterial ist ganz ordentlich. Der Spielplan ist groß und die Pappelemente sind griffig. Gleiches gilt für die Holzfiguren und Arbeiter, für die man Farben gewählt hat, die farbschwache Spieler recht gut auseinander halten können.
Optisch wirkt das Spiel allerdings etwas abschreckend, was vor allem durch die Gebäudeplättchen und hier speziell die Baustellen-Seite verursacht wird. Alles wirkt sehr bunt und überladen. Aus diesem Grund hat der Hersteller auch die Markierungsscheiben entwickelt, damit man weiß, um welche Gebäude es gerade geht.
Ein Familienspiel wird ohne Leaderkarten und mit einfacheren Wertungsregeln gemacht. Das funktioniert, nimmt dem Spiel aber viel von seinem Reiz. Für das Spiel zu zweit gibt es eine Reihe von Sonderregeln, wodurch sich das Spielgefühl deutlich ändert, ohne dabei allerdings schlecht zu werden.
Fazit: Ein gelungenes Mehrheiten-Spiel.
Wertung: Solide 4 Punkte lassen uns „Quebec“ immer wieder einmal hervorholen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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