Spieletest für das Spiel: PRIVACY – SCHARF WIE CHILI
Hersteller: Amigo                     
Preis: 12 Euro
empf.Alter: 16-              
Anzahl Spieler: 5-10
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor: Reinhard Staupe
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juni 2011
Kategorie: Kommunikationsspiel
Bewertungsbild Privacy Scharf wie Chili-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!

Ausstattung: 60 Tippkarten, 50 Fragekarten, 120 Antwortplättchen
Aufmachung: Es gibt zehn Sätze an Tippkarten. Die Karten haben dabei Zahlenwerte zwischen 0 und 6, wobei die Ziffer 3 fehlt. Jede Fragekarte besitzt vier Fragen, die der gesamten Spielgruppe gestellt werden können. Auf der Rückseite jeder Karte befindet sich eine Zahl zwischen 1 und 4.
Die kleinen Papp-Plättchen werden dazu benutzt, um geheim eine Antwort auf die gestellte Frage geben zu können.
Das Spiel ist auch ohne das Grundspiel spielbar.
Ziel: Man versucht einzuschätzen, wie viele Spieler auf eine gestellte Frage mit „Ja" antworten. Je besser die Einschätzungen sind, desto mehr Punkte bekommt der Spieler.
Für jeden Spieler gibt es einen Satz mit Tippkarten. Nachdem die Fragekarten gründlich gemischt wurden, legt man die Antwortplättchen als losen Haufen daneben. Der Schachteldeckel kommt ebenfalls in die Mitte des Tisches. Bevor das Spiel beginnt, darf sich jeder einige Antwortplättchen nehmen, die er verdeckt und unsortiert bei sich ablegen sollte.
Der Startspieler zieht die oberste Karte. Anschließend schaut er auf den Zugstapel und erkennt an der nun sichtbaren Ziffer, welche Frage er der Spielrunde stellen muß. Nachdem die Frage vorgelesen wurde, legt jeder mit Hilfe von einer oder zwei Tippkarten einen Zahlenwert fest, der der Anzahl der vermuteten „Ja"-Stimmen entspricht.
Wenn alle Spieler dies getan haben, nimmt sich jeder eines der eigenen Antwortplättchen und legt dieses verdeckt in die Mitte in die Nähe der Schachtel. Die Frage sollte er dabei möglichst ehrlich beantworten.
Als nächstes nimmt ein Spieler den Deckel und stülpt ihn über die Antworten. Dann wird die Schachtel heftig hin und her geschoben, so daß die Plättchen im Innern durcheinander gewirbelt werden. Sobald der Deckel angehoben wurde, zeigt man alle Antworten.
Als nächstes kommt es zur Auswertung. Zuerst fragt der Startspieler dabei, ob Mitspieler genau die angegebene Anzahl an „Ja"-Stimmen getippt haben. Wenn dies der Fall ist, müssen diese Spieler ihre Tipp-Karten zur Kontrolle zeigen. Die Spieler erhalten 3 Punkte. Danach fragt der Startspieler noch, ob es Mitspieler gibt, die sich um einen Wert nach oben bzw. einen Wert nach unten verschätzt haben. Diese Spieler drehen dann ebenfalls ihre Karten um und bekommen einen Siegpunkt.
Zum Abschluß einer Runde werden die ausgewerteten Antwortplättchen in den allgemeinen Vorrat gegeben und der Startspieler wechselt im Uhrzeigersinn.
Bei der Auswertung gibt es zwei Sonderfälle. Wird nur ein „Ja"-Stein gefunden, fragt man nicht nach dem Zahlenwert „0". Ist die Anzahl der „Ja"-Steine eins unter der Spielerzahl, wird nicht nach dem höheren Wert gefragt, weil man dadurch in beiden Fällen eine definitive Aussage bei einem offenbarenden Spieler erhält, der sich zwangsweise „outen" würde.
Wenn im Spielverlauf einem Spieler die Antwortplättchen auszugehen drohen, darf er sich jederzeit neue aus dem allgemeinen Vorrat nehmen. Dabei sollte er natürlich immer eine Mischung aus beiden Möglichkeiten nehmen, um Rückschlüsse auf sein Antwortverhalten zu erschweren.
Spielende: Erreicht am Ende einer Runde ein Spieler 20 Siegpunkte, hat er gewonnen.
Kommentar: „Scharf wie Chili“ ist eine pikante Ergänzung zu den bisher erschienenen Spielen „Privacy“ und „Privacy 2“. Trotzdem hat der Verlag das Spiel auch ohne die beiden großen Spiele spielbar gehalten.
Das Spiel funktioniert natürlich nur in großer Besetzung und macht ab 6 Personen richtig Spaß. Wichtig ist dabei, daß man in den beiden Spezialfällen nicht versehentlich ein Outing vornimmt, was bei bestimmten Fragen durchaus zu pikanten Situationen kommen könnte. Die Diskussionen während des Spiels können sehr unterhaltsam sein und es gibt des Öfteren Überraschungen bei den Abstimmungen. In der vorliegenden Version gibt es überwiegend schlüpfrige Fragen, was nicht in jeder Gruppe gut ankommen wird. Daher sollte man sich schon im Vorfeld überlegen, ob man diesen pikanten Kartensatz benutzen möchte oder lieber eine der harmlosen Varianten vorzieht. Das Spielmaterial ist nur zum Teil identisch. Das System mit den Fragekarten ist gleich, die Punktewertung ebenfalls. Allerdings hat man durch die Tippkarten und die Antwort-Plättchen viel Platz eingespart, was sich in einer deutlich kleineren Schachtel niederschlägt.
Ob Besitzer der Erstauflage das Spiel erwerben sollten, hängt sicherlich von der Häufigkeit ab, mit der das Kommunikationsspiel auf den Tisch kommt und mit der dazugehörigen Spielegruppe.
Fazit: Eine gelungene Erweiterung zum beliebten Partyspiel.
Wertung: Mit „Privacy – Scharf wie Chili" ist Amigo eine ordentliche Erweiterung zu einem der besten Kommunikationsspiele aus den letzten Jahren gelungen und die neue Version steht dem in nichts nach. Mit sehr guten 5 Punkten ist das Spiel für große Gruppen absolut empfehlenswert. Die Gruppen müssen dabei übrigens nicht aus Paaren bestehen!

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite