Spieletest für das Spiel: PRIVACY 2
Hersteller: Amigo                     
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 16-              
Anzahl Spieler: 5-12
Erscheinungsjahr: 2008      
noch erhältlich: Ja
Autor: Reinhard Staupe
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2008
Kategorie: Kommunikationsspiel
Bewertungsbild Privacy 2-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielbrett, 12 Einstellscheiben, 90 Fragekarten, 120 Markierungssteine, 12 Sichtschirme, 12 Spielfiguren, 1 Beutel
Aufmachung: Das Spielbrett zeigt einen Rundkurs mit 30 Feldern. In der Mitte befinden sich Ablageflächen für die eingesetzten Markierungssteine und die Fragekarten.
Die Einstellscheiben haben einen Pfeil in der Mitte und können auf Werte zwischen 0 und 12 eingestellt werden.
Jede Fragekarte besitzt vier Fragen, die der gesamten Spielgruppe gestellt werden können. Auf der Rückseite jeder Karte befindet sich eine Zahl zwischen 1 und 4.
Mit Hilfe der Markierungssteine geben die Spieler ihre Antwort auf die gestellte Frage. Ein orangefarbener Quader bedeutet dabei „Ja", während die Farbe schwarz für „Nein" steht. Damit man die Antworten den Spielern nicht zuordnen kann, hat jeder eine gewisse Anzahl an Steinen hinter einem Sichtschirm und man steckt sein Antwortklötzchen immer in den Stoffbeutel.
Die Spielfiguren sind aus Kunststoff gefertigt. Sie zeigen ein stilisiertes Fragezeichen-Symbol.
Ziel: Man versucht einzuschätzen, wie viele Spieler auf eine gestellte Frage mit „Ja" antworten. Je besser die Einschätzungen sind, desto mehr Punkte bekommt der Spieler.
Zu Beginn bekommt jeder Spieler einen Sichtschutz und nimmt sich eine Anzahl von Markierungssteinen. Dabei sollte man darauf achten, daß beide Farben in etwa gleich oft vorhanden sind. Dann wählen die Spieler ihre Spielfiguren aus und stellen sie auf das Startfeld. Nachdem die Spielkarten gründlich gemischt wurden, darf sich jeder noch eine Einstellscheibe nehmen und man bestimmt einen Startspieler.
Der Startspieler zieht die oberste Karte. Anschließend schaut er auf den Zugstapel und erkennt an der nun sichtbaren Ziffer, welche Frage er der Spielrunde stellen muss. Nachdem die Frage vorgelesen wurde, stellt jeder mit Hilfe seiner Einstellscheibe einen Zahlenwert ein, der der Anzahl der vermuteten „Ja"-Stimmen entspricht. Die Scheibe wird danach verdeckt vor den Sichtschirm gelegt.
Wenn alle Spieler dies getan haben, nimmt sich der Startspieler den Beutel und legt einen seiner Markierungssteine in den Beutel. Die Frage sollte er dabei möglichst ehrlich beantworten. Jeweils eine Klötzchenfarbe gilt dabei als „Ja“ bzw. „Nein“. Die Mitspieler sollten außerdem nicht erkennen können, welche Farbe das Klötzchen hat, welches in den Beutel gegeben wurde. Reihum folgen die Mitspieler nach gleichem Muster, ohne in den Beutel zu schauen.
Wenn alle Spieler eine Antwort in den Beutel gegeben haben, darf der Startspieler diesen auf dem Spielbrett ausschütten. Danach kommt es zur Auswertung. Zuerst fragt der Startspieler dabei, ob Mitspieler genau die angegebene Anzahl an „Ja"-Stimmen getippt haben. Wenn dies der Fall ist, müssen diese Spieler ihre Scheibe zur Kontrolle offenbaren. Die Spielfiguren dürfen anschließend um drei Felder vorwärts gezogen werden. Danach fragt der Startspieler noch, ob es Mitspieler gibt, die sich um einen Wert nach oben bzw. einen Wert nach unten verschätzt haben. Diese Spieler müssen dann ebenfalls ihre Scheibe aufdecken und ziehen mit ihren Figuren anschließend immerhin noch ein Feld vorwärts.
Zum Abschluss einer Runde werden die gewerteten Quader in den allgemeinen Vorrat gegeben und der Startspieler wechselt im Uhrzeigersinn.
Bei der Auswertung gibt es zwei Sonderfälle. Wird nur ein „Ja"-Stein gefunden, fragt man nicht nach dem Zahlenwert „0". Ist die Anzahl der „Ja"-Steine eins unter der Spielerzahl, wird nicht nach dem höheren Wert gefragt, weil man dadurch in beiden Fällen eine definitive Aussage bei einem offenbarenden Spieler erhält, der sich zwangsweise „outen" würde.
Wenn im Spielverlauf einem Spieler die Quader auszugehen drohen, darf er sich jederzeit neue aus dem allgemeinen Vorrat nehmen. Dabei sollte er natürlich immer eine Mischung aus beiden Farben nehmen, um Rückschlüsse auf sein Antwortverhalten zu erschweren.
Spielende: Wenn eine Spielfigur das Startfeld nach einer Umrundung wieder erreicht, ist die Partie beendet.
Kommentar: „Privacy 2“ ist der Nachfolger des bereits früher erschienenen und mittlerweile vergriffenen Spiels „Privacy“. Die Hälfte der Fragen aus dem neuen Spiel waren bereits im Vorgänger vorhanden, während der Rest in einem Internet-Wettbewerb erdacht wurde.
Das Spiel funktioniert natürlich nur in großer Besetzung und macht ab 6 Personen richtig Spaß. Wichtig ist dabei, daß man in den beiden Spezialfällen nicht versehentlich ein Outing vornimmt, was bei bestimmten Fragen durchaus zu pikanten Situationen kommen könnte. Die Diskussionen während des Spiels können sehr unterhaltsam sein und es gibt des Öfteren Überraschungen bei den Abstimmungen.
Das Spielmaterial ist zum ersten Spiel identisch und von guter Qualität. Die Drehscheiben sind nicht zu leichtgängig und ein Verrutschen des eingestellten Wertes kam in unserem Exemplar nicht vor. Die Spielregel beschreibt das Geschehen gut und glänzt durch viele Beispiele, die die etwas komplizierte Wertung anschaulich darstellen.
Ob Besitzer der Erstauflage das Spiel erwerben sollten, hängt sicherlich von der Häufigkeit ab, mit der das Kommunikationsspiel auf den Tisch kommt.
Fazit: Ein sehr gelungenes Partyspiel.
Wertung: Mit „Privacy" ist Amigo eines der besten Kommunikationsspiele der letzten Jahre gelungen und die neue Version steht dem in nichts nach. Mit sehr guten 5 Punkten ist das Spiel für große Gruppen absolut empfehlenswert. Die Gruppen müssen dabei übrigens nicht aus Paaren bestehen!

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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