Spieletest für das Spiel: PIRATEN – DIE SUCHE NACH DEM GOLD…
Hersteller: Amigo                     
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2007      
noch erhältlich: Ja
Autor:
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2007
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Piraten Die Suche nach dem Gold-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 8 Schiffe, 2 Seeungeheuer, 4 Kapitänsmarker, 28 Münzen, 14 Aktionsmarker, 1 Davy Jones-Marker, 4 Davy Jones-Schätze, 2 Würfel
Aufmachung: Das Spielbrett zeigt einige Inseln, die vom Meer umgeben sind. In den Ecken der Spielfläche befinden sich besondere Zonen, in die die Schiffe geraten können, wenn ein Fluch sie trifft. Außerdem gibt es sechs Positionen, auf denen Seeungeheuer auftauchen können.
Alle Schiffe und die Seeungeheuer sind aus Kunststoff und müssen vor dem Spiel zusammengebaut werden. Passend zu jedem Schiff und jeder Kreatur gibt es ein Kärtchen, auf dem die wichtigen Spielinformationen verzeichnet sind. Die Masten bzw. Körperteile der Kreaturen haben Würfelsymbole, die bei Angriffen eine Rolle spielen.
Mit den Kapitänsmarken werden die Heimatinseln der Spieler markiert.
Neben den Goldmünzen, die auf der Vorderseite Werte zwischen 1 und 4 haben, weisen auch die Aktionsmarken die gleichen Rückseite auf und werden mit in die Stapel der Goldmünzen eingemischt. Durch die Aktionsmarker tauchen Monster auf und müssen bekämpft werden, man gerät an einen Fluch oder Davy Jones erscheint und fordert zum Duell auf.
An die Schätze von Davy Jones kommt man nur, wenn man gegen ihn im Würfelduell antritt und erfolgreich ist. Zu diesem Zweck gibt es zwei Sechsseiter im Spiel.
Ziel: Jeder Spieler verkörpert einen Piraten und versucht, möglichst viel Gold zu erbeuten.
Am Anfang würfeln die Spieler und dürfen sich nacheinander für eine Spielfarbe und Flotte entscheiden. Die beiden passenden Schiffe werden an die gewählte Startinsel gestellt, während die Informationskarten und die Piratenkarte des Spielers vor ihm abgelegt wird. Alle Schätze werden mit den Aktionsmarken zusammen gemischt und man bildet mehrere Stapel, die auf die unbewohnten Inseln im Zentrum der Spielfläche kommen.
Die Schätze von Davy Jones werden neben seiner Informationskarte abgelegt. Dort bewahrt man auch den passenden Marker auf.
Der aktive Spieler kann für jedes Schiff eine von vier Aktionen ausführen: Bewegen, Forschen, Kämpfen oder Reparieren.
Um ein Schiff zu bewegen legt man die Informationskarte mit der längeren Seite an den Bug und kann danach das Boot entlang der Kante bis maximal zum Ende der Informationskarte ziehen. Man kann nicht durch andere Schiffe, Inseln oder Seeungeheuer fahren. Wenn man am Ende seiner Bewegung eine Insel berührt, legt man dort an. Dies ist bei gegnerischen Heimatinseln nicht möglich.
Alternativ kann ein Spieler auf einer neutralen Insel mit Goldvorräten eine Forschung betreiben, sofern das Boot bereits angelegt hat. Die Informationskarte des Schiffes besagt, wieviel Ladekapazität gegeben ist. Der Spieler nimmt sich einzeln nacheinander die obersten Marken und schaut sie sich an. Goldmünzen werden verdeckt auf die Informationskarte des Schiffes gelegt. Sollte jedoch ein Aktionsmarker erscheinen, ist die Forschung sofort beendet und es findet eine Begegnung statt. Steht das Schiff an der Heimatinsel, kann man es mit der Aktion „Forschung“ entladen und die Münzen des Bootes auf der Insel ablegen.
Ist ein Schiff in Reichweite eines Gegners oder eines Seeungeheuers, kann man angreifen. Die Anzahl eigener Kanonen entspricht der Anzahl an verbliebenen Masten. Mit der kurzen Seite der Informationskarte wird für jede Kanone festgestellt, ob sie in Reichweite zum Gegner ist. Danach wirft der Spieler jedes Geschoß einzeln aus und muß dabei einen höheren Wert erzielen, als auf dem
Mast des eigenen Schiffes steht.
Für jeden Treffer entfernt der Gegner einen eigenen Mast bzw. bei einem Monster ein beliebiges Körperteil. Sollte der letzte Mast fallen, kommt das Schiff sofort an die Heimatinsel zurück. Der Angreifer erhält eine der eventuell geladenen Goldmarker, während der Rest der Beute zurück zur nächstgelegenen Insel kommt.
Vor einem Kampf können Friedensverhandlungen zwischen den Kapitänen geführt werden. Es wird dabei mit Gold vom Schiff oder der Heimatinsel bezahlt.
Die letzte Aktionsmöglichkeit besteht im Reparieren des Schiffes. Das geht nur auf der Heimatinsel.
Durch Aktionsmarken kommen die Seeungeheuer ins Spiel und werden auf vorgegebene Positionen gemäß eines Würfelwurfes gestellt. Sie greifen jede Runde automatisch ein Schiff in Reichweite an.
Bei bestimmten Marken erfolgt ein Fluch und der Spieler muß beide Schiffe sofort in die betreffende Region in einer Ecke des Spielplans stellen. In nachfolgenden Spielzügen gilt es, sich vom Fluch durch Würfeln zu befreien. Bei Mißerfolgen verlieren die Schiffe weitere Masten. Wenn der Fluch erfolgreich besiegt wurde, zählt der Marker eine bestimmte Anzahl an Goldmünzen und wird direkt zu den eigenen Schätzen auf die Heimatinsel gelegt.
Unter den Sonderplättchen erscheint auch Davy Jones. Dieser kommt nach dem Aufdecken auf die Insel, von der die Marke genommen wurde. In einem Würfelduell tritt Davy gegen den Spieler an. Gelingt diesem ein höheres Gesamtergebnis aus Wurf und eigener Kampfkraft, darf er eines der Davy Jones-Schatzplättchen an sich nehmen und Davy auf eine andere Insel vertreiben.
Spielende: Wurde Davy Jones das vierte Mal besiegt, zählen die Spieler ihre Goldmünzen und addieren dazu die Sonderpunkte durch Davy Jones-Schätze und bestandene Flüche.
Kommentar: Die Optik des Piratenspiels ist hervorragend. Die schönen Schiffe sind zwar anfangs etwas mühselig im Zusammenbau, sehen aber im fertigen Zustand richtig gut aus. Im Spiel erweisen sich die vielen Entnahmen der Masten dann aber als störend und beim Reparieren sollte man vorsichtig mit dem Einstecken sein, um keine Masten abzubrechen.
Die Schiffe ähneln sich in ihren Eigenschaften und auch die besonderen Fähigkeiten der Kapitäne sind nicht spektakulär, aber zumindest in den meisten Fällen nützlich.
Die Spielanleitung ist in großen Teilen gut geschrieben, wirkt beim Erklären der Seeungeheuer und deren Marker aber etwas unbeholfen.
Die Seeungeheuer selbst sind sehr mächtig. Ihnen sollte man in jedem Fall aus dem Weg gehen. Schließlich braucht man eine Aktion, um ein Schiff in die Nähe zu bringen und von da an greift das Monster in jedem Spielzug eines beliebigen Spielers an. Man muß also im Zweifelsfall vier Angriffe überstehen, bevor man selbst einmal zuschlagen darf. Dies zu überleben grenzt dann schon an ein Wunder! Zu dumm, wenn man durch einen Fluch zum Angriff gezwungen wird.
Der Kampf gegen Davy Jones ist ebenfalls nicht einfach, weil er bereits zu Anfang einen Kampfvorteil besitzt.
Für das Spiel, welches bereits als sammelbares Miniaturspiel erhältlich ist, kann man diverse Erweiterungen mit neuen Schiffen, Monstern und Befestigungen kaufen.
Fazit: Spielerisch kein Glanzlicht, trotz des guten Materials.
Wertung: Mit 2 Punkten gefällt das Spiel nicht besonders. Durch nur eine Aktion pro Schiff ist man im Handeln zu sehr eingeschränkt und der Glücksfaktor durch das Ziehen von Goldplättchen und bei den Kämpfen ist unserer Meinung nach zu hoch.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de




Spielindex

Hauptseite