Spieletest für das Spiel: MORISI
Hersteller: Cwali 
Preis: 60 DM
empf.Alter: ? 
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2000 
noch erhältlich: Ja
Autor: Corne van Moorsel
Besonderheit: 
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Morisi-Foto

Ausstattung: 39 Geländefelder, 70 Rohstoffe, 4 Spielfiguren, 16 große Häuser, 22 mittlere Häuser, 36 kleine Häuser, 80 Legestäbchen, 4 Sichtschirme
Aufmachung: Die Geländeteile sind aus dicker Pappe und haben die Form eines Sechsecks. Es gibt neun Städte und fünf verschiedene Erntefelder. Einige dieser Felder besitzen zusätzlich noch ein kleines Kreissymbol an einer Seite. Zu den Erntefeldern gibt es passende Rohstoffe in Form von Holzwürfeln.
Ein Satz Spielsteine besteht immer aus einer zylindrischen Spielfigur und einigen Holzhäusern bzw. kleinen Holzwürfeln und Legestäbchen. Die Sichtschirme sind aus Pappe und sollen vor den neugierigen Blicken der anderen Spieler schützen. Das Spiel wird in einer Rolle ausgeliefert und ist ansprechend aufgemacht.
Ziel: Die Spieler versuchen ein Handelsnetz zwischen den Städten zu etablieren und so Einfluß zu gewinnen.
Jeder Spieler erhält einen Satz Spielsteine. Sollte man zu dritt oder viert spielen, wird bei zwei Farben jeweils ein mittelgroßes Haus entfernt. Jeder bekommt einen Sichtschirm. Je nach Spielerzahl werden alle oder nur 33 Hexfelder gemischt und dann verdeckt ausgelegt, um das Land zu bilden. Dabei muß jedes Spielfeld an mindestens drei andere Spielfelder angrenzen. Die äußere Grenze des Landes darf nicht mehr als 22 oder 21 Felder haben.
Nun werden die Landschaftsplättchen aufgedeckt. Auf die verschiedenen Erntefelder verteilt man dann die Rohstoffe gemäß eines bestimmten Schlüssels, der die Anzahl der Rohstoffe pro Erntefeld regelt. Reihum wählen die Spieler dann jeweils ein unbesetztes Feld aus und stellen ihre Spielfigur dort hinein. Befinden sich auf diesem Feld Rohstoffe, darf sich der Spieler einen Rohstoff nehmen und hinter seinen Sichtschirm legen.
Wenn ein Spieler an der Reihe ist, muß er zunächst seine Spielfigur auf ein anderes Feld bewegen. Dieses neue Feld darf nicht mit einer Spielfigur besetzt sein. Man kann Erntefelder oder Städte betreten. Befinden sich auf dem neuen Feld Rohstoffe, darf man sich sofort einen Rohstoff nehmen.
Ein Überspringen eines Mitspielers ist möglich, wenn das in gerader Linie dahinterliegende Feld unbesetzt ist.
Die zweite Aktion ist freiwillig. Ein Spieler kann ein Handelsnetz zwischen zwei Städten errichten. Dieses Handelsnetz muß komplett von einer Stadt in eine andere führen. Handelsstrecken führen dabei von der Mitte eines Hexfeldes in die Mitte des benachbarten Hexfeldes. Für den Bau eines Abschnittes benötigt man einen Rohstoff in einer der beiden Farben, die miteinander verbunden sind. Bei Anbindungen an Städte gibt es nur eine Rohstoffarbe, die der Spieler beim Bau abgeben muß. Die eingesetzten Rohstoffwürfel kommen in die Schachtel zurück.
Es ist erlaubt, daß eine Handelsroute in einer anderen eigenen Handelsroute endet und so eine Kreuzung entsteht. Am Ende des Bauabschittes müssen jedoch immer alle Handelsstrecken an beiden Seiten entweder mit einer weiteren Strecke oder mit einer Stadt verbunden werden. Es ist nicht erlaubt, mehr als eine komplette Handelsroute pro Runde zu bauen. Sie darf jedoch beliebig viele Streckenabschnitte enthalten. Eine weitere Bedingung ist, daß ein Spieler anschließend in die angeschlossenen Städte Häuser setzen darf.
Eine Verbindung parallel zu einem Mitspieler ist ebenfalls möglich, bei zwei Personen ist dies verboten. Der Bau eines parallelen Streckenabschnitts kostet jedoch zwei Würfel der geforderten Farbe(n), wenn ein Stäbchen dort ausliegt. Bei zwei Stäbchen erhöhen sich die Kosten abermals.
Nach dem Bau der Handelsroute wird kontrolliert, welche Städte verbunden wurden und nun untereinander über das eigene Wegenetz erreichbar sind. Entsprechend der Anzahl an Städten, die man mit einer Stadt über die Routen erreichen kann, werden Häuser in den Ort gestellt. Ein mittleres Haus entspricht zwei kleinen Häusern, ein großes Haus dabei drei kleinen Häusern. Für mehrfache Verbindungen zweier Städte untereinander gibt es keine zusätzlichen Häuser. Da es insgesamt nur 9 Städte gibt, kann jeder Spieler also maximal acht Häuser in einer Stadt stehen haben.
Spielende: Sobald von einer Farbe der letzte Rohstoff genommen wurde, endet das Spiel, wenn der aktive Spieler ggf. noch eine Handelsroute errichtet hat. Nun werden die drei größten Städte ermittelt. Pro eigenem Haus erhält der Spieler einen Punkt. Dazu kommen noch jeweils vier Punkte für jede Stadt, die man angeschlossen hat. Es gewinnt der Spieler mit der höchsten Gesamtpunktzahl.
Kommentar: Im 2-Personen-Spiel gibt es eine Reihe von Sonderregeln, die das Spiel aber in keinem Fall schlechter machen.
Das Spiel kommt ohne Glückselemente aus und ist schnell erlernbar. Der Vorgänger „Isi" war nur zu zweit spielbar, doch mit zusätzlichen Regeln und mehr Material ist es Corne van Moorsel gelungen, eine fast perfekte Mehrspieler-Version zu schaffen, die auch über einen längeren Zeitraum seinen Reiz behält.
Fazit: Ein gelungenes Spiel des Kleinverlags Cwali.
Wertung: Mit guten 5 Punkten ist das Spiel in der Papprolle in jedem Fall zu empfehlen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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