Spieletest für das Spiel: MORD IM AROSA
Hersteller: Zoch                      
Preis: 22 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-6
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor: Alessandro Zucchini
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Februar 2011
Kategorie: Aktionsspiel
Bewertungsbild Mord im Arosa-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Zoch recht herzlich!

Ausstattung: 1 Hotel, 2 Opfer, 1 Ermittlungsbogen, 120 Spielsteine
Aufmachung: Das Hotel besteht aus acht Etagen aus Karton, die aufeinander gestellt werden können. Die Etagen verjüngen sich dabei nach oben hin. Jede Etage hat an der Oberseite im Zentrum ein Loch, so daß man Spielsteine hineinwerfen kann, die dann mehr oder weniger tief ins Innere fallen.
Sowohl die beiden Opfer wie auch die Spielsteine der Mitspieler sind einfache Holzquader, die in entsprechenden Farben lackiert wurden.
Auf dem Ermittlungsbogen sind die einzelnen Etagen des Hotels zu sehen. Für jede Etage gibt es einen Ablagebereich für Opfer und für Spielsteine.
Ziel: Jeder Spieler versucht, möglichst viele Indizien zu finden, die Mitspieler belasten und eigene Spuren verschwinden zu lassen.
Zu Beginn der Partie wird das Hotel aufgebaut. Ein Spieler wirft die beiden Opfer in den Turm. Danach wählt jeder eine Farbe und nimmt sich alle passenden Spielsteine. Zwei davon kommen ebenfalls ins Hotel.
Das Spiel gliedert sich in zwei Abschnitte. Im ersten Abschnitt geht es dabei um das Auffinden der Opfer.
Ist ein Spieler am Zug, hebt er vorsichtig eine Etage an. Befindet sich kein Opfer auf dieser Etage, hat der Spieler schlampig ermittelt. Er nimmt alle gefundenen Spielsteine heraus, stellt die Etagen wieder aufeinander und dann kommen die herausgenommenen Spielsteine wieder in den Turm. Als Strafe muß der Spieler zusätzlich einen weiteren Spielstein dort unterbringen.
Befindet sich tatsächlich ein Opfer in der betreffenden Etage, wird dieses auf den Ermittlungsbogen an die passende Etage gestellt. Sind dort noch weitere Spielsteine zu sehen, müssen die betreffenden Spieler aus ihrem Vorrat noch weitere Spuren auf die Etage des Ermittlungsbogens stellen. Nur der aktive Spieler darf darauf verzichten. Anschließend kommen die gefundenen Spuren aus der Etage, bevor das Hotel wieder zusammengesetzt wird und schließlich werden alle herausgenommenen Spielsteine einzeln wieder in den Turm gegeben.
Sobald beide Opfer gefunden wurden, beginnt der zweite Teil des Spiels. Jetzt hat ein Spieler immer die Wahl, Mitspieler zu verdächtigen oder eigene Spuren zu verwischen.
Beim Verdächtigen benennt man zunächst einen oder mehrere Mitspieler. Danach öffnet man nach gewohntem Muster eine Etage.
Jeder verdächtigte Spieler, der auch einen Spielstein auf dieser Etage hat, muß nun einen weiteren Spielstein aus seinem Vorrat nehmen und in die passende Etage auf dem Ermittlungsbogen legen. Alle Spuren werden dann entfernt und wieder in das zusammengesetzte Hotel geworfen. Hat man Namen genannt, die nicht auf der Etage Spuren hinterlassen haben, muß der aktive Spieler dafür jeweils einen eigenen Spielstein in den Turm werfen.
Im Erdgeschoss darf man nur ermitteln, wenn man mindestens eine eigene Spur dort liegen hat. Hat man sich vertan, wirft man einige eigene Spielsteine ins Hotel.
Alternativ zur Anklage kann man auch versuchen, eigene Spuren zu verwischen. Nach der Ansage wird wie gewohnt eine Etage geöffnet. Sind dort eigene Spielsteine, darf der Spieler nun so viele eigene Spielsteine von der gleichen Etage des Ermittlungsbogens entfernen und in seinen Vorrat legen. Danach werden alle Spuren aus der Etage entfernt und neu ins Hotel gebracht. Findet ein Spieler jedoch keine eigenen Spuren, muss er zusätzlich einen neuen Spielstein aus seinem Vorrat ins Hotel werfen.
Sobald 10 Spuren eines Spielers auf dem Ermittlungsbogen liegen oder ein Spieler keine Spielsteine mehr im eigenen Vorrat hat, kommt es zur Auswertung. Dabei gibt es Minuspunkte für alle Spielsteine, die sich auf dem Ermittlungsbogen befinden. Je näher die Spuren am Tatort sind, desto mehr Minuspunkte gibt es für den Spieler.
Spielende: Wer nach der Auswertung die geringste Punktzahl hat, gewinnt das Spiel. Täter wird der Spieler mit den meisten Verdachtsmomenten.
Kommentar: Von den Regeln her klingt „Mord im Arosa“ nicht besonders spannend und sehr zufällig. Spielt man das Spiel jedoch in einem ruhigen Raum auf einem Tisch ohne Decke, stellt man schnell fest, daß man durchaus hören kann, in welchen Etagen die Spielfiguren landen. Da sie immer einzeln eingeworfen werden, ist eine Zuordnung oder zumindest eine Eingrenzung eigentlich fast immer möglich. Die Schadenfreude ist natürlich trotzdem groß, wenn sich ein Mitspieler vertan hat und als Strafe eigene Spielsteine einwerfen muß.
Die erste Spielphase ist relativ kurz und dient eigentlich nur dazu, zu ermitteln, welche Tatorte es im Hotel gibt. Sind die Tatorte weit auseinander, gibt es am Ende der Partie meistens recht hohe Minuspunktzahlen.
Das Spiel funktioniert in allen Besetzungen recht gut, verlangt aber bei vielen Spielern auch ein gewisses Maß an Konzentration, um sich wichtige Positionen eigener Spuren zu merken und diese eventuell wieder vom Ermittlungsbogen entfernen zu können. Bei vier oder weniger Spielern ist das Spiel etwas schneller zu spielen, das Spielgefühl bleibt aber gleich.
Das Spielmaterial ist in einer würfelförmigen Verpackung untergebracht. Die Hotel-Elemente und die Holzquader sind von guter Qualität. Die Farben der Quader sind allerdings abseits der Norm und können teilweise von farbschwachen Spielern nicht gut auseinander gehalten werden.
Fazit: Ein „hörbares“ Spiel, bei dem die Merkfähigkeit der Spieler gefragt ist.
Wertung: Gute 4 Punkte bekommt dieses ungewöhnliche Spiel von unseren Spielern.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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