Spieletest für das Spiel: MOGULI
Hersteller: Abacus / Clemens Gerhards                   
Preis: 15 Euro/80 Euro
empf.Alter: 12-              
Anzahl Spieler: 2
Erscheinungsjahr: 2004      
noch erhältlich: Nein / Ja
Autor: Reinhold Wittig
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: November 2006
Kategorie: 2-Personen-Spiel
Bewertungsbild AbacusBewertungsbild Gerhards
Moguli-Pressefoto

Ausstattung: 35 Spielplättchen, 10 Spielsteine
Aufmachung: Die Spielplättchen sind aus Pappe und haben im Zentrum jeweils einen runden Holzstein eingesetzt. Die Plättchen sind beidseitig bedruckt und zeigen auf jeder Seite immer zwei Strecken, die von einer Außenkante im rechten Winkel voneinander zum Zentrum laufen. Einige Plättchen sind dabei mit einem kleinen Dreieck markiert, welches anzeigt, daß Ober- und Unterseite des Plättchens die gleichen Bahnen besitzen, während die Bahnen der anderen Plättchen spiegelverkehrt auf der Unterseite abgebildet sind.
Als Spielsteine fungieren kleine Glassteine in zwei Farben.
Ziel: Jeder Spieler versucht, vier seiner Spielsteine möglichst schnell auf die gegenüberliegende Grundlinie zu bringen.
Zu Beginn der Partie baut man zunächst das Spielfeld auf. Dabei bildet man mit den Spielplättchen ein Raster aus 5x7 Feldern. An den schmalen Außenkanten des Spielfeldes werden die Spielsteine dann einzeln auf die Plättchen gestellt und man einigt sich auf den Startspieler.
Der Spielzug eines Spielers besteht immer aus dem Drehen eines Spielplättchens und dem Ziehen eines eigenen Steins. Die Reihenfolge der beiden Aktionen kann beliebig gewählt werden. Man muß immer darauf achten, daß man für den Gegner zwei Felder seiner Ziellinie frei hält und diese nicht mit eigenen Steinen blockiert.
Um ein Plättchen zu drehen, wählt man ein beliebiges Plättchen aus und dreht dieses in eine gewünschte Richtung. Es darf nicht gewendet werden. Es ist erlaubt, Plättchen mit Spielsteinen zu drehen, man darf allerdings niemals ein Plättchen verändern, welches der Gegenspieler im vorhergehenden Zug gedreht hat. Man darf ein Plättchen auch dann drehen, wenn man sich nicht mit einem Spielstein bewegen kann.
Die Bewegung eines Spielsteins geschieht in drei Phasen. Zunächst bewegt sich der Spielstein auf der Oberseite, taucht dann ab, um sich auf der Unterseite zu bewegen, bevor er schließlich wieder auftaucht und erneut oben gezogen wird. Es ist erlaubt, auf die oberen Bewegungsabschnitte teilweise oder ganz zu verzichten.
Um einen Spielstein auf der sichtbaren Oberseite zu bewegen, muß er entlang der Wege gezogen werden. Andere Spielsteine behindern die Bewegung und können nicht übersprungen werden.
Am ersten Zielpunkt angekommen, sagt der Spieler, daß er von nun an unterhalb weiterziehen möchte und geht gedanklich auf die Unterseite. Auch auf der Unterseite muß man einen Spielstein immer entlang der Wege ziehen. Hier blockieren andere Spielsteine die Figur jedoch nicht und der Spieler muß sogar an einem eigenen oder einem fremden Spielstein vorbeiziehen. An einer beliebigen Stelle danach darf der Spieler mit dem Spielstein wieder auftauchen und gemäß den Laufregeln für die Oberseite weitergehen.
Ist es nicht möglich, einen Spielstein durch Laufen zu „unterqueren“, darf der gesamte Bewegungszug nicht durchgeführt werden. Gelingt es dem Spieler, unter einem gegnerischen Stein zu laufen, darf er anschließend nach der Bewegung als Bonusaktion ein weiteres Spielplättchen drehen.
Sobald ein Spielstein die letzte Reihe erreicht hat, endet die Bewegung und der Spielstein kann von nun an nicht mehr gezogen werden.
Spielende: Hat ein Spieler seinen vierten Spielstein ins Ziel gebracht, ist die Partie vorbei.
Kommentar: „Moguli“ ist ein sehr abstraktes Denkspiel, bei dem das räumliche Vorstellungsvermögen gefragt ist. Ständig muß man schauen, wie sich die Wege unterhalb verhalten und wie es einem Spieler gelingen kann, zumindest unter einem Spielstein zu laufen, um überhaupt voran zu kommen. Das ist anstrengend, da man meistens nicht während des gegnerischen Zuges planen kann. Diesen sollte man immer genauestens beobachten, um eventuelle Fehler schnell zu entdecken und ggf. zu korrigieren. Da eine einmal aufgebaute Strecke von beiden Spielern genutzt werden kann, konzentriert man sich nach einiger Zeit auf die festgesetzten Wege und versucht, den Gegner entsprechend auszubremsen.
Die Grafik ist recht spartanisch gehalten, damit man sich auf das Wegesystem konzentrieren kann. Vor der ersten Partie müssen die Spielplättchen erst einmal zusammen gebaut werden. Leider gibt es hier einen Produktionsfehler, denn die Löcher für die Spielsteine sind etwas zu eng und so läßt sich die Pappe nur mit viel Gewalt um den Holzzylinder bringen, was teilweise zu unschönen Knicken und verbogener Pappe führt.
Es gibt von Clemens Gerhards noch eine optisch gelungenere Version aus Holz, die allerdings auch deutlich teurer ist.
In der Variante zählen die zwei langen Außenseiten als benachbart, man hat also quasi ein Röhrenspielbrett. Dadurch ergeben sich noch weitere Bewegungsmöglichkeiten.
Fazit: Für Spieler mit gutem räumlichen Seh- und Vorstellungsvermögen sehr interessant.
Wertung: In der vorliegenden Form ist das Spiel bei weitem nicht für jeden geeignet und aufgrund des Materialproblems nur für Puristen empfehlenswert. Die Meinungen zum Spiel gehen weit auseinander, was insgesamt eine Bewertung von 3 Punkten ergibt. Unbedingt vor dem Kauf probespielen.
Bei Clemens Gerhards ist mittlerweile eine Neuauflage in edlem Holz erschienen, die optisch sehr viel her macht und auch vom Handling her gut funktioniert. Diese Version erhält von uns eine etwas höhere Bewertung. Spielerisch ist sie zur einfachen Abacus-Version aber identisch.
Moguli Gerhards-Pressefoto

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite