Spieletest für das Spiel: MAGNUM SAL
Hersteller: Gry Leonardo              
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor: Filip Milunski, Marcin Krupinski
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2011
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Magnum Sal-Pressefoto

Ausstattung: 1 Spielplan, 1 Förderschacht, 24 Auftragsplättchen, 18 Bergwerksplättchen, 21 Werkzeugkarten, 45 Münzen, 1 Startspieler-Marker, 75 Warensteine, 40 Bergleute, 2 Markierungssteine
Aufmachung: Der Spielplan zeigt den oberirdischen Teil der Bergbauanlage. Es gibt eine Reihe von Feldern, auf denen die Spieler agieren können. Der Königspalast hat Ablageplätze für die Auftragsplättchen und zusätzlich einen Weg, auf dem die Spieler zum Palast wandern müssen. Im Wirtshaus gibt es eine Leiste, bei der man neue Personen anwerben kann. Auf dem Handwerksfeld kann man eine der ausliegenden Werkzeugkarten kaufen und der Markt dient zum Verkaufen und Kaufen der verschiedenen Salzqualitäten.
Der Förderschacht wird unterhalb abgelegt. Er besteht aus einem senkrechten Gang mit einigen Feldern. Von diesem Gang können jeweils drei Schächte abgehen.
Die Auftragsplättchen aus dicker Pappe zeigen, was ein Spieler für Salz benötigt und wie viel Geld er dafür im Gegenzug erhält. Die Plättchen sind auf der Rückseite mit römischen Ziffern versehen, um anzuzeigen, in welchem Durchgang sie ins Spiel gebracht werden.
Auch die Bergwerksplättchen haben diese römischen Ziffern. Sie liegen als Schächte am Stollen aus und zeigen den Ertrag, den man erzielen kann, wenn man das dortige Wasser abpumpen kann.
Die Werkzeugkarten helfen einem Spieler einmal in jedem der drei Durchgänge. Es gibt verschiedene Erleichterungen, die mehrfach vorkommen.
Die Münzen aus Pappe gibt es in unterschiedlichen Stückelungen. Mit ihnen bezahlt man gewisse Tätigkeiten und sie sind bei Spielende entscheidend für den Sieg.
Als Warensteine dienen kleine Holzquader. Es gibt drei unterschiedliche Salzqualitäten und dazu noch Wasser.
Jeder Spieler hat einen Satz an Bergarbeitern. Sie sind aus Holz gefertigt. Die Markierungssteine werden für die Skalen im Wirtshaus und den Palast gebraucht.
Ziel: In drei Abschnitten versuchen sich die Spieler als Bergwerksleiter und hoffen auf möglichst gute Erträge durch ihre Mannschaft, um vom König dafür belohnt zu werden.
Zu Beginn der Partie legt man den Spielplan aus und setzt den Schacht darunter. Die Bergwerks-Plättchen werden nach Kategorien sortiert, gemischt und dann gemäß einer Vorgabe verdeckt ausgelegt. Es entstehen dadurch sechs Schächte auf drei Ebenen.
Jeder bekommt eine gewisse Anzahl an Bergleuten und etwas Salz. Einige Salzwürfel wandern in den Markt. Dann einigt man sich auf den Startspieler und gibt jedem etwas Geld.
Am Anfang eines Durchgangs mischt man die Auftragskarten der aktuellen Epoche. Einige Kärtchen kommen dann offen auf den Palast. Der Markierungsstein an der Zählleiste des Palastes wird auf das erste Feld gestellt, der zweite kommt auf ein von der Spielerzahl abhängiges Feld des Wirtshauses.
Nun werden die Werkzeugkarten gemischt. Sieben Karten werden abgezählt und kommen als verdeckter Stapel in den Handwerksbereich. Drei der Karten deckt man anschließend auf.
In einem Durchgang beginnt jeder Spieler zunächst mit einer Aktion. In nachfolgenden Runden des Durchgangs hat dann jeder zwei Aktionen zur Verfügung. Man kann niemals ein Gebäude zweimal besuchen.
Am Anfang des Zuges schaut man, ob man Mitarbeiter in der Warteschlange vor dem Schloss hat. In diesem Fall rücken die Mitarbeiter um eine Position weiter.
Als Aktion kann der Spieler einen Bergmann ins Bergwerk einsetzen oder bewegen, Salz abbauen und fördern, den Bergleuten eine Pause geben, einen Bergmann als Gehilfen in ein Gebäude stellen, ein Gebäude nutzen oder passen. Wählt man die Pause, endet der Spielzug nach dessen Auswirkungen sofort.
Beim Einsetzen eines Bergmanns muss man beachten, daß dieser in Kontakt zu einem anderen Bergmann sein muss und es eine ununterbrochene Kette von Personen bis zum Anfang des Schachtes gibt. Gleiches gilt für die Bewegung innerhalb des Bergwerkes. Der Bergmann darf aus einem anderen Teil des Bergwerkes, einem der Gebäude oder aus dem eigenen Vorrat stammen. Nur aus der Warteschlange vor dem Palast kann keine Person entfernt werden.
Bewegt man einen Arbeiter auf ein verdecktes Schachtfeld, wird dieses umgedreht und mit den passenden Salzquadern belegt.
Um Salz zu fördern, berechnet man die eigene Arbeitskraft in einer Kammer. Diese errechnet sich durch die eigenen Figuren und wird verringert durch jeden Wasserquader. Durch Werkzeug kann dieser Wert erhöht werden. Entsprechend viele Salzquader kann der Spieler dann aus dem Schacht entfernen. Dabei muß bei jedem Feld im Bergwerk jedoch Geld gezahlt werden, wenn es dort keine eigene Figur gibt, die beim Tragen hilft.
Alle an der Ausgrabung beteiligten Bergleute in der Kammer werden nun müde und auf das Feld gelegt. Sie können erst einmal nichts mehr fördern und helfen nur noch beim Transport von Salzkristallen.
Um die Personen wieder fit zu bekommen, kann man eine Pause einlegen. Alle hingelegten Spielfiguren werden dann an Ort und Stelle wieder aufgerichtet.
Gerade zu Anfang eines Durchgangs benutzt man seine Arbeitskräfte sehr häufig dazu, in die verschiedenen Gebäude zu gehen und dort zu arbeiten. In jedem Gebäude kann immer nur eine Person arbeiten. Nutzen andere Personen das Gebäude, müssen sie dafür dem Arbeiter Geld geben.
Im Wirtshaus kann ein Spieler eine neue Arbeitskraft erwerben. Der Markierungsstein gibt dabei an, wie hoch der Lohn dieses Bergmanns ist. Nach dem Kauf wandert der Markierungsstein um eine Position weiter. Erreicht er das letzte Feld, können danach keine weiteren Personen in diesem Durchgang eingestellt werden.
In der Werkstatt können die offen ausliegenden Werkzeuge gekauft werden. Der Preis steht dabei jeweils auf dem Feld. Danach rücken teurere Karten auf und es wird eine weitere Karte vom Stapel aufgenommen. Sind die sieben Karten des aktuellen Durchgangs vergeben, geht man leer aus.
An der Pumpe kann ein Spieler einen Wasserwürfel kostenfrei aus einer Kammer entfernen, in der er eine eigene Figur stehen hat. Möchte man noch weitere Wasserwürfel loswerden, muß man dafür zahlen.
Auf dem Markt können Salze gekauft oder verkauft werden. Zwei Transaktionen sind zulässig. Beim Kauf und Verkauf gibt es Limits gemäß den abgebildeten Feldern.
Der Rathausplatz bringt dem Spieler ein Geldstück.
Wenn man das Schloss wählt, stellt man einen Gefolgsmann auf das erste Feld des Schlosspfades. Dadurch reiht er sich in die Warteschlange ein.
Erreicht ein Bergmann das Schloss, muss er einen der ausliegenden Aufträge erfüllen und gibt das geforderte Salz ab. Das Plättchen kommt zum Spieler und man erhält sofort die angegebene Summe aus der Bank. Außerdem wird der Markierungsstein auf der Skala um eine Position verschoben.
Schließlich wird ein weiteres Auftragsplättchen umgedreht. Kann man keinen Auftrag erfüllen, zahlt man eine Strafe. Der Bergmann kommt auf jeden Fall zum Spieler zurück.
Sobald eine gewisse Zahl an Aufträgen erfüllt wurden, endet der aktuelle Durchgang, wenn alle gleich oft an der Reihe waren. Die Spieler nehmen ihre Figuren vom Spielplan herunter und alle eingesetzten Werkzeugkarten können wieder auf die aktive Seite gedreht werden. Dann gibt es neue Aufträge und weitere Werkzeugkarten aus dem allgemeinen Vorrat. Man stellt die beiden Markierungssteine wieder auf ihre Startpositionen und wechselt den Startspieler. Vor dem nächsten Durchgang wird gegebenenfalls auch noch eine Marktregulierung vorgenommen, um neue Produkte auf den Markt zu bringen bzw. zu entfernen.
Spielende: Nach drei Durchgängen endet die Partie. Überzählige Salzwürfel können nun noch für Geld verkauft werden. Außerdem zählen Werkzeugkarten gemäß einer Tabelle. Es gewinnt der reichste Spieler.
Kommentar: „Magnum Sal“ ist gut ausgestattet und auch optisch sicherlich ansprechend. Es bringt das Thema der Salzgewinnung gut herüber. Die deutschen Regeln sind gut und führen mit vielen Beispielen in das Spielgeschehen ein.
Die Durchgänge verlaufen alle nach dem gleichen Schema ab. Die wichtigsten Plätze sind für die ersten Spieler mit Sicherheit die Werkstatt, um schnell an Geld zu kommen und die günstigen Felder bei der Anstellung neuer Bergleute. Aber auch die Pumpe sollte nicht vernachlässigt werden. Der Markt dagegen ist eher von untergeordneter Bedeutung, denn zumindest in den ersten beiden Durchgängen wird man kaum gezwungen sein, bestimmte Salze zur Erfüllung von Aufträgen kaufen zu müssen. Ein Verkauf andererseits lohnt auch nicht unbedingt, wenn man nicht chronisch unter Geldmangel leidet. Da kann man besser direkt auf den Rathausplatz gehen.
Der letzte Durchgang hat naturgemäß die teuersten Aufträge, die aber auch ordentlich Gewinn versprechen. Leider gibt es im Bergstollen dann nur noch wenig zu entdecken und abzubauen.
Beim Abbau ist man immer darauf bedacht, alles selbst fördern zu können. Nichts ist schlimmer, als wenn man selbst das Wasser beiseite schafft und ein Mitspieler dann in die Kammer kommt und sich ein Salzklötzchen unter den Nagel reißt.
Geiz ist bei diesem Spiel auf jeden Fall angesagt. Man sollte immer versuchen, den Mitspielern möglichst niedrige Einnahmen zu geben, denn am Ende zählt jede Münze.
Auch wenn sich das Ganze spannend anhört, ist es bei unseren Spielern eher zu Langeweile gekommen. Man arbeitet so vor sich hin, setzt seine Arbeiter ein und hofft, beim Aufdecken einer Kammer genau die Salze vorzufinden, mit denen ein oder zwei Aufträge zu erfüllen sind. Dann beobachtet man die Spielsituation und setzt im richtigen Moment einen Angestellten auf den Pfad zum Schloss.
Die Spieldauer bei uns war immer jenseits von 90 Minuten. Das empfanden viele Spieler als zu lang.
Fazit: Ein ordentliches Einsetzspiel, dem allerdings das gewisse Etwas fehlt.
Wertung: Mit gerade 4 Punkten ist das aktuelle Spiel von Gry Leonardo kein Flop, aber andererseits auch kein Hit.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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