Spieletest für das Spiel : LONG SHORT
Hersteller: Hexagames 
Preis: 60 DM
empf.Alter: 12- 
Anzahl Spieler: 2-6
Erscheinungsjahr: 1994
noch erhältlich: Nein 
Autor: Th. Stamm 
Besonderheit: 
Kategorie: Kartenbrettspiel 
Bewertungsbild Long Short-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 2 Spezialwürfel, Spielgeld, 44 Action-Karten, 16 Day-Trade-Karten, 84 Kursveränderungs-Karten, 6x18 Markierungssteine
Aufmachung: Der Spielplan zeigt ein sechseckiges Spielfeld, auf dem sich sechs Kursleisten für Waren befinden. Jede Kursleiste zeigt in der Mitte des Feldes den Warenwert an und bietet rechts und links davon Platz für Markierungssteine. Beim rechten Anlegen spekuliert man auf eine Kurssenkung, beim linken Anlegen auf eine Kurssteigerung. Ein Spezialwürfel zeigt Ereignisse an, die in einer Spielphase auftreten, während der andere Würfel eine der sechs Waren anzeigt. Dieser Würfel hat jedoch nur bei bestimmten Aktionen eine Aussagekraft. Das Spielgeld gibt es in sechs verschiedenen Werten in ausreichender Menge. Die Action-Karten bilden die Ereigniskarten im Spiel. Sie sind dreisprachig. Die Day-Trade-Karten sind alle identisch und ermöglichen einen Verkauf von Waren, wenn man nicht am Zug ist. Mit den Kursveränderungskarten werden die Kurse von zwei oder mehr Waren beeinflußt. Zum Markieren der gekauften Anteile benutzt man die sechseckigen Markierungssteine. Dabei gibt es in jedem Satz drei große Steine, die den Wert von fünf kleinen Steinen haben. Das Material ist reichlich vorhanden und auch von der Papierqualität her ist das Spiel hervorragend. Störend wirkt jedoch der mehrsprachige Aufdruck auf den Karten und der englische Text des Spielfeldes. Grafisch gibt es nichts außergewöhnlich schönes in diesem nüchternen Wirtschaftsspiel.
Ziel: Am Anfang erhält jeder Spieler die Markierungssteine einer Farbe. Die sechs neutralen Steine werden als Kursmarkierer auf die Anfangspreise der sechs Waren gestellt. Dann erhält jeder 10000 $ als Startkapital. Die Day-Trade-Karten kommen auf ein Kartenablagefeld, ebenso wie die gemischten Action-Karten. Die Kursveränderungskarten sortiert man nach Farben und gibt jedem Spieler Karten nach einem bestimmten Muster, bis er 10 Karten auf der Hand hält. Die restlichen Karten kommen aus dem Spiel. Der Spielverlauf ist im Uhrzeigersinn.
Ist man am Zug, kann man zunächst beliebig Kontrakte kaufen oder verkaufen. Beim Kauf eines Kontraktes zahlt man eine festgelegte Sicherheitsleistung (Margin) an die Bank und nimmt einen Spielstein. Diesen legt man dann entweder links oder rechts vom aktuellen Kurs der Ware. Man darf mehrere Kontrakte in seinem Zug kaufen.
Beim Verkauf kann man seine Kontrakte wieder in Geld umwandeln. Ist der Kurs der Ware gestiegen und man hat dies vorausgesagt, dann erhält man den Differenzbetrag zwischen damaligem Kurs (dargestellt durch den eigenen Spielstein) und aktuellem Kurs (auf der Kursleiste) an Geld. Natürlich bekommt man die gezahlte Sicherheitsleistung ebenfalls zurück. Das gleiche Prinzip gilt auch bei fallenden Kursen und richtiger Voraussage.
Lag man mit seiner Prognose falsch, muß man den Differenzbetrag beim Verkauf an die Bank zahlen. Dabei wird die vorab gezahlte Sicherheitsleistung verrechnet.
Als zweites muß man eine seiner Kursveränderungskarten ausspielen. Die Kurse werden dann entsprechend den Zahlenwerten verändert. Sollte ein Kurs über oder unter den äußersten Wert gehen, werden sofort alle Waren zum entsprechenden Preis verkauft. Danach kommt der Kursstein wieder auf das Startfeld der Leiste.
Die dritte Aktion eines Spielers besteht im Würfeln. Man muß mit beiden Würfeln würfeln. Zeigt der schwarze Würfel "Day Trade" an, erhält man eine entsprechende Karte. Bei "action card" zieht man eine Action-Karte und befolgt die Anweisungen. "Limit up" oder "Limit down" verändern den Kurs einer Ware um 2 Punkte nach oben bzw. unten. In diesem Fall ist der rote Würfel von Bedeutung, der die Ware angibt, die steigt oder fällt. Nach diesen Aktionen ist der nächste Spieler am Zug.
Die "Day-Trade"-Karten kann man immer dann einsetzen, wenn ein Spieler seinen Zug beendet hat. Gegen Abgabe einer Karte kann der Spieler nun zwischendurch Kontrakte verkaufen.
Spielende: Nach 10 Spielrunden oder wenn die Action-Karte "Spielende" gezogen wurde, endet die Partie. Es gewinnt der Spieler, der das meiste Geld besitzt, nachdem alle Waren verkauft wurden.
Kommentar: "Long Short" ist ein gewöhnungsbedürftiges Spiel. Die Anleitung, die mehrsprachigen Karten und der Spielplan machen einen Zugang für viele Spieler unnötig schwer. Das Spiel an sich funktioniert tadellos.
Fazit: Ein gutes Wirtschaftsspiel.
Wertung: Aufgrund der Mängel erhält "Long Short" nur 3 Punkte, obwohl es sicherlich kein schlechtes Wirtschaftsspiel ist. Die Anleitung ist jedoch so ziemlich das Letzte.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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