Spieletest für das Spiel: LONGHORN
Hersteller: Blue Orange
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 8-
Anzahl Spieler: 2
Erscheinungsjahr: 2013
noch erhältlich: Ja
Autor: Bruno Cathala
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juli 2015
Kategorie: 2-Personen-Spiel
Bewertungsbild Longhorn-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Huch & Friends recht herzlich!

Ausstattung: 9 Gebietsplättchen, 19 Aktionsplättchen, 2 Steckbriefe, 36 Rinder, 1 Spielanzeiger
Aufmachung: Die Gebietsplättchen zeigen jeweils einen Ort im Wilden Westen. Am Rand jedes Gebietes befindet sich ein Feld für ein Aktionsplättchen und jeder Ort zeigt außerdem, wie viele Rinder dort zu Beginn der Partie aufgestellt werden.
Es gibt sieben unterschiedliche Aktionsplättchen. Einige werden davon zu Beginn der Partie zufällig auf den Orten verteilt.
Jeder Spieler verkörpert einen Ganoven, der in Form eines Steckbriefes vor dem Spieler ausliegt. Auf dem Spielanzeiger, der die Form einer großen Scheibe hat, findet man ebenfalls die Portraits der Viehdiebe.
Die Rinder sind aus Holz gefertigt. Es gibt sie in vier unterschiedlichen Farben.
Ziel: Die Spieler versuchen, durch das Stehlen von Rindern möglichst viel Geld zu erwirtschaften.
Zunächst mischt man die Gebietsplättchen und legt sie offen zu einem 3x3 Raster aus. Ein Spieler mischt danach die Aktionsplättchen und verteilt auf jedem Gebiet eines davon. Sollte darunter der Sheriff sein, wird dieser automatisch auf den Ort „Nugget Hill“ gelegt.
Schließlich verteilt man nach zufälligem Muster noch die Rinder auf die Orte, einigt sich auf den Startspieler und verteilt die Steckbriefe. Der zweite Spieler entscheidet, auf welchem Ort die Spielscheibe zu Beginn liegen soll.
Der aktive Spieler wählt eine Rinderfarbe und nimmt sich alle Tiere des aktuellen Feldes in dieser Farbe. Befinden sich danach keine Rinder mehr auf dem Gebiet, wird das Aktionsplättchen aktiviert.
Nun bewegt der aktive Spieler den Spielstein waagerecht und senkrecht um genau die Anzahl Felder, die der Anzahl an Rindern entspricht, die gerade vom Feld genommen wurden. Auf dem Zielfeld dreht man die Scheibe und der Gegner ist am Zug.
Über die Aktionsplättchen erhält ein Spieler Geld am Spielende, darf zusätzliche Rinder einsammeln, Rinder krank werden lassen, einen weiteren Spielzug durchführen, seinen Mitspieler bestehlen oder man muss Rinder wieder auf Gebiete einsetzen, die man zuvor bereits erfolgreich gestohlen hatte.
Sollte es keine Zugmöglichkeit zu einem Feld mit Tieren mehr geben, endet das Spiel und es folgt die Auswertung. Hat ein Spieler irgendwann im Spiel alle Rinder einer Farbe, endet die Partie vorzeitig und dieser Spieler gewinnt.
Spielende: Bei Spielende zählen die Rinder eines Spielers jeweils genau so viel, wie gleichartige Tiere noch auf den Gebieten stehen. Zusätzlich bringen noch einige Aktionsplättchen weiteres Einkommen.
Kommentar: „Longhorn“ ist ein eher abstraktes Spiel für zwei Personen, bei dem man sich belauert und versucht, den Mitspieler in eine Position zu bringen, bei der er chancenlos wird.
Die Möglichkeit, alle Rinder einer Farbe zu sammeln, funktioniert eigentlich nur bei einem unachtsamen Spiel oder wenn man gezwungen wird, gestohlenes Vieh wieder auf die Gebiete zu stellen. Meistens bringt man jemanden dazu, dass er nicht mehr ziehen kann und sorgt dadurch für die Endwertung.
Schön ist vor allem das Dilemma, möglichst viele Tiere einsammeln zu wollen, andererseits aber auch genügend Tiere auf dem Plan zu halten, damit man am Ende ordentlich punkten kann.
Da von den 19 Aktionsplättchen immer nur neun ins Spiel kommen, gibt es große Abwechslung und diverse Vorgehensweisen in den Partien. Selten verlaufen die Spiele dabei gleichartig. Da die Spieldauer in der Regel unter 30 Minuten bleibt, sind Revanchen kein Problem.
Leider hat man sich bei der Spielregelübersetzung keine besondere Mühe gegeben. Zwar versteht man alles, aber der Satzbau, das Layout und die Zeichensetzung sind schlimm. Hier wäre eine Überarbeitung seitens des Vertriebs wünschenswert gewesen. Zum besseren Mischen ist außerdem ein Stoffbeutel empfehlenswert, der dem Spiel leider auch nicht beiliegt.
Fazit: Ein nettes 2-Personen-Spiel mit redaktionellen Schwächen.
Wertung: In dieser Form schafft „Longhorn“ nur knapp 4 Punkte.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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