Spieletest für das Spiel: LOCH NESS
Hersteller: Hans im Glück             
Preis: 24 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-5 Spieler
Erscheinungsjahr: 2010     
 noch erhältlich: Ja
Autor: Ronald Wettering
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Mai 2011
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Loch Ness-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hans im Glück recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 60 Karten, 10 Spielfiguren, 1 Reporter, 21 Kameras, 2 Nessie-Figuren
Aufmachung: Der Spielplan zeigt einen See. Es gibt am Rand mehrere Hügel, auf denen bis zu drei Kameras plaziert werden können. Jeweils zwei oder drei Hügel gehören zu einer Landschaftsgruppe. Um den See verläuft eine Punkteleiste. Außerdem gibt es am unteren Rand noch sechs Aktionsfelder und einen reservierten Platz für eine spezielle Karte.
Jeder Spieler besitzt einen Satz mit Zugweite-Karten, deren Werte zwischen 1 und 5 betragen. Dazu kommen noch einige neutrale Zugweite-Karten, deren Werte zwischen 0 und 7 liegen.
Auf den Fotokarten sieht man immer einen Teil von Nessie. Drei Fotos ergeben ein Set. Eine Sonderkarte zeigt eine weitere Aktion und wird in der Variante eingesetzt.
Die Spielfiguren haben die Form kleiner Fotographen. Sie sind wie die modellierten Nessie-Figuren und der große Reporter aus Holz gemacht.
Die Spieler haben jeweils ein Set mit Kameras. Dabei handelt es sich um bedruckte Scheiben mit Ziffern. Außerdem gibt es noch eine neutrale Kamera.
Ziel: Die Spieler sind als Fotographen in Schottland unterwegs und versuchen, möglichst viele Sichtungen von Nessie zu dokumentieren.
Jeder wählt zunächst eine Farbe und bekommt die Spielfiguren, die Kameras und die Zugweite-Karten in der gleichen Farbe.
Eine Nessie-Figur kommt auf die Punkteleiste, während die zweite Figur direkt ans Ufer eines beliebigen Beobachtungshügels gestellt wird. Nachdem die Fotos gemischt wurden, deckt man drei davon auf. Der neutrale Zugweite-Stapel kommt neben den Spielplan, die neutrale Kamera ebenfalls. Spielt man die Einstiegsversion, bleibt das Kartenfeld bei den Aktionen leer und jeder gibt eine bestimmte Kamera aus seinem Vorrat in die Schachtel zurück. Schließlich einigt man sich auf den Startspieler, der den großen Reporter bekommt.
Die erste Runde ist im Gegensatz zu den weiteren Runden leicht verändert im Spielablauf. Die ersten drei Spieler wählen eine Zugweite-Karte aus und legen sie verdeckt vor sich ab. Danach legen die Spieler reihum ihre Kameras auf die Beobachtungsposten der Hügel. Schließlich werden die Karten aufgedeckt und ihre Zahlenwerte zusammengerechnet. Entsprechend viele Positionen zieht Nessie im Uhrzeigersinn um den See. Auch die kleine Nessie-Figur auf der Zählleiste wird entsprechend bewegt.
Gewertet wird immer der Bereich im See, wo Nessie steht. Alle Spieler, die auf den angrenzenden Hügeln Kameras positioniert haben, erhalten Siegpunkte. Spieler mit Kameras direkt am Hügel mit der Nessie-Figur bekommen zusätzlich noch eine oder zwei Fotokarten. Die gespielten Karten werden anschließend wieder aufgenommen und der Startspieler wechselt.
Ab der zweiten Runde setzen die Spieler zunächst immer ihre zweite Spielfigur auf ein beliebiges freies Aktionsfeld. Danach werden erst die Handkarten gespielt. Bevor man diese jedoch aufdeckt, muß jeder eine Kamera versetzen und darf auf Wunsch noch eine zweite Kamera auf eine andere Position bringen. Nun wird Nessie wieder gezogen und es erfolgt die nächste Wertung.
Ist der Stapel der Fotokarten leer, gibt es eine Zwischenwertung für alle Spieler und die gesammelten Fotos werden abgegeben und bilden einen neuen Fotostapel.
Über die Aktionen kann ein Spieler die Nessie-Figur um ein Feld weiterbewegen, eine neutrale Kamera in seinem Namen einsetzen, den Zahlenwert einer Kamera verändern, eine weitere Kamera versetzen, neutrale Zugweite-Karten statt der eigenen nutzen oder sich eine der verdeckten Karten der Mitspieler anschauen.
Das Spiel wird beendet, wenn die umlaufende Nessiefigur auf der Punkteleiste ein bestimmtes Feld überschreitet. Es folgt noch einmal eine Abrechnung der gesammelten Fotos.
Spielende: Der Spieler mit dem höchsten Gesamtwert gewinnt.
Kommentar: In der Variante gibt es ein Aktionsfeld mehr. Über dieses Feld erhält man seine ausgespielten Karten zurück auf die Hand. Ansonsten bleiben die ausgewählten Zugweite-Karten vor dem Spieler liegen, bis er seine letzte Karte ausgelegt hat. Außerdem kann jeder eine weitere eigene Kamera erwerben. Es gibt an bestimmten Stellen im Spiel Auktionen und man bezahlt die Kamera mit Siegpunkten.
Die Geschichte um Loch Ness und das angeblich darin befindliche Ungeheuer ist schon mehrfach Thema von Brettspielen gewesen. Beim vorliegenden Fotographie-Wettbewerb geht es vor allem darum, die Mitspieler richtig einzuschätzen, um die Zugweite von Nessie zu erahnen und entsprechend Fotos und Siegpunkte zu machen. Je öfter man das Spiel in gleicher Besetzung spielt, desto besser kann man die Gegenüber einschätzen. Hier kommt dann ein zusätzliches Bluff-Element ins Spiel, wenn ein Spieler eine Kamera absichtlich falsch setzt und hofft, daß die anderen ihre wertvollen Kamerachips entsprechend anpassen.
Die Aktionen sind unterschiedlich begehrt, was sich auch bei unterschiedlicher Spielerzahl nicht besonders ändert. Um „Loch Ness“ zu zweit zu spielen, gibt es einige Sonderregeln. Am meisten Spaß hat man jedoch in voller Besetzung.
Die Grafiken sind farbenfroh, aber durchaus gelungen. Auch das restliche Material ist von guter Qualität.
Das Spiel konnte unsere Spieleexperten nicht überzeugen. Das Raten der Position von Nessie nutzt sich schnell ab und oft kommt wegen des hohen Zufallsanteil das Gefühl auf, gespielt zu werden und keinen besonderen Einfluss auf das Spielgeschehen zu haben.
Der Startspieler einer Runde wird häufig als Gradmesser genommen. Da er selbst eine Zugweite-Karte auslegt und über das entsprechende Aktionsfeld noch eine weitere Karte anschauen kann, besitzt er die besten Informationen zum Verbleib von Nessie. Gerade in den ersten Spielrunden benutzt man außerdem häufig hohe Zahlenwerte, was zu einem recht schnellen Spielende ohne große Fotosammlungen führt.
Fazit: Ein seichtes Einschätzspiel.
Wertung: Mit 3 Punkten ist „Loch Ness“ leider schnell langweilig und für den Verlag und seine anspruchsvollen Spiele vollkommen untypisch.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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