Spieletest für das Spiel: LIMES
Hersteller: Abacus                    
Preis: 15 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 1-2
Erscheinungsjahr: 2014      
noch erhältlich: Ja
Autor: Martyn F.
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juni 2014
Kategorie: 2-Personen-Spiel
Bewertungsbild Limes-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Abacus recht herzlich!

Ausstattung: 14 Spielfiguren, 48 Plättchen
Aufmachung: Die Spielfiguren sind aus Holz und haben die Form kleiner Männchen. Es gibt sie in den zwei Spielerfarben.
Die Figuren werden im Verlauf der Partie in die zu bauenden Landschaften gestellt. Für jeden Spieler gibt es einen Satz mit identischen Plättchen. Diese sind von 1-24 nummeriert. Jedes Plättchen seinerseits besteht aus 2x2 Spielfeldern, die jeweils eine von vier unterschiedlichen Landschaftsformen zeigen. Es gibt Gewässer, Wald, Agrarland und Turmfelder. Auf einer Reihe von Feldern sind außerdem Hütten zu sehen.
Ziel: Jeder Spieler versucht, seine Spielfiguren möglichst optimal in seiner Region aufzustellen.
Am Anfang bekommt jeder die Figuren einer Farbe und ein Set mit Plättchen. Ein beliebiger Spieler wird zum Meisterbauer erklärt. Er mischt seine Landschaftsplättchen gut durch und legt acht Karten unbesehen in die Schachtel. Den Rest legt er als Stapel vor sich ab. Der andere Mitspieler sortiert seine Plättchen dagegen in einem eigenen Stapel.
In den folgenden Spielrunden zieht der Meisterbauer immer zunächst das oberste Plättchen und nennt die dort abgebildete Ziffer, damit der zweite Spieler sich das gleiche Plättchen nehmen kann. Danach entscheidet sich jeder Spieler, wo in seiner Region er das Plättchen anlegen will. Grundsätzlich darf die Region dabei nur aus einem Raster mit 4x4 Feldern bestehen. Das neu angelegte Plättchen muß an ein bereits bestehendes Plättchen waagerecht oder senkrecht angelegt werden. Die Ausrichtung ist dabei frei wählbar.
Nach dem Setzen darf man eine eigene Figur aus dem Vorrat nehmen und auf ein Feld des gerade gelegten Spielplanteils setzen. Alternativ kann man auch eine Figur, die sich bereits auf dem Raster befindet, um eine Landschaftsform in gerader Richtung weiter ziehen lassen. Es können niemals zwei Figuren auf dem gleichen Feld stehen, wohl aber auf dem gleichen Plättchen.
Wenn alle Plättchen gelegt wurden, kommt es zur Auswertung. Dabei erhält man für eine Spielfigur in einem Agrarbereich so viele Punkte, wie der Bereich Felder umfaßt. Eine Figur in einem Wassergebiet bringt pro angrenzender Fischerhütte einen Punkt. Im Wald gibt es für die angrenzenden Regionen Siegpunkte und ein Wächter auf dem Turmfeld bringt Punkte für Waldfelder, die dieser in gerader Richtung waagerecht und senkrecht sehen kann. Gibt es mehrere Figuren im gleichen Bereich, zählt man dieses Gebiet nur einmal.
Spielende: Es gewinnt der Spieler mit der höchsten Gesamtpunktzahl.
Kommentar: „Limes“ ist eine veränderte Neuauflage des bereits früher im Eigenverlag erschienenen Spiels „Cities“ von Martyn F.
Das Legespiel erinnert an eine Mischung aus „Take it Easy“ und „Carcassonne“. Die Spieldauer beträgt 20 Minuten. Dabei ist das Knobeln ein spannendes Element und jede Partie ist anders, da immer ein Teil der Plättchen zu Beginn zufallsbezogen ausgeschlossen wird.
Es gibt keine Interaktion zwischen den Spielern und jeder legt sein eigenes Reich. Dabei sollte man der Fairness halber gerade zu Beginn des Spiels nicht darauf achten, was die Mitspieler machen, damit keine gleichartigen Städte entstehen. Je weiter das Spiel fortschreitet, desto vertrackter wird die Knobelei, was den Spielspaß und den Spannungsbogen steigert.
Natürlich spielt auch das Glück eine kleine Rolle, denn bei 16 zu legenden Plättchen und sieben Figuren kann man nicht oft auf das Einsetzen verzichten und sollte tunlichst vermeiden, mit den Figuren weite Strecken auf dem eigenen Raster zurücklegen zu müssen.
Die Grafiken sind hübsch und gut unterscheidbar. Es gibt immer mal wieder kleine Details zu entdecken. Die Plättchen sind aus stabilem Kartenmaterial und auch die Figuren machen einen guten Eindruck. Das gesamte Spiel ist in einer kleinen Schachtel untergebracht.
Die große Frage, ob sich die Anschaffung für Spieler lohnt, die bereits das Original besitzen, ist nicht so einfach zu beantworten. Bei der Neuauflage sind nur noch zwei Sets vorhanden. Dafür wurden die Wertungsregeln modifiziert und können wegen der Hütten auch nicht mit dem alten Spiel übernommen werden. Die festen Kartonplättchen wurden durch Karten ersetzt, die aber eine gute Qualität aufweisen und auch nach einigen Partien noch keine Abnutzungserscheinungen zeigen. Bei uns jedenfalls ist das Spielmaterial in der Schachtel von Cities untergekommen und verbleibt dort als eigenständige Variante.
Das Solospiel funktioniert nach dem Highscore-Prinzip und ist schnell gespielt. Hier versucht man, möglichst an die 50 Punkte zu kommen.
Fazit: Ein nettes Legespiel in neuer Aufmachung.
Wertung: Gute 4 Punkte kann die Abacus-Neuheit für sich verbuchen. Leider hat man es versäumt, Material für zwei weitere Spieler beizulegen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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