Spieletest für das Spiel: LIBERTAS
Hersteller: Hexagames 
Preis: n.b.
empf.Alter: 10- 
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 1985 
noch erhältlich: Nein
Autor: Roland Siegers
Besonderheit: 
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Libertas-Foto

Ausstattung: 50 Karten, 16 Kartenhalter, 12 Markierungssteine, 1 Spielplan
Aufmachung: Der Spielplan besteht aus einem Gitter mit 7x7 Feldern. An jeder Kantenleiste gibt es eine Zählleiste mit Einteilungen in Zehner, Hunderter und Tausender-Schritten. Zum Anzeigen des aktuellen Punktestandes verwendet man die Markierungssteine aus Holz. Auch die Kartenhalter sind aus Holz gemacht. Es gibt unterschiedliche Kartenarten. Am häufigsten vertreten sind die Flaggenkarten, die jeweils eine Fahne in einer von vier Farben anzeigen und die einen Zahlenwert besitzen. Dann gibt es weiterhin einige Libertas-Karten als Joker und Ocupante-Karten, die als Blockade dienen. Die Grafik der Karten ist schlicht und nicht gut gelungen. Die Schachtel wirkt angesichts des Materials etwas überdimensioniert.
Ziel: Je nach Spielerzahl spielt man entweder auf allen Spielfeldern (3 bis 4 Spieler) oder man benutzt nur die inneren 25 Felder zum Spielen. Entsprechend der Spieleranzahl werden dann Flaggen-, Ocupante- und Libertas-Karten verdeckt gut gemischt und dann offen ausgelegt. Jeder Spieler erhält drei Markierungssteine und vier Kartenbänke. Man setzt sich vor eine der Zählleisten und ermittelt auf beliebige Weise einen Startspieler.
Der Startspieler nimmt sich eine beliebige Flaggenkarte und legt sie zunächst offen vor sich aus. Der nachfolgende Spieler muß sich dann eine Flaggenkarte nehmen, die entweder die gleiche Farbe oder die gleiche Ziffer besitzt. Während der Startspieler seine Karte nun in einen Kartenhalter stecken kann, liegt die Karte des vormals aktiven Spieler so lange aus, bis der nächste Spieler seinerseits eine weitere Karte nach den obigen Regeln genommen hat.
Siegpunkte kann man schon während der Partie bekommen, wenn man durch Wegnehmen eines Kärtchens ein Quadrat aus 2x2 Feldern freigelegt hat (240 Punkte) oder gar eine Reihe leer machen kann (960 Punkte). Es ist durchaus möglich, mehrere Boni durch das Wegnehmen einer Karte zu erhalten.
Die Libertas-Karte darf nur dann aufgenommen werden, wenn dadurch eine Gerade oder ein Quadrat freigelegt wird. Der nachfolgende Spieler orientiert sich in seinem Zug an der zuletzt aufgenommenen Fahnenkarte.
Die Ocupante-Karte kann als Blockade dienen. Nimmt man diese Karte, darf man sie an eine andere Stelle legen. Gleichzeitig verzichtet man jedoch auf das Ziehen einer weiteren Karte.
Spielende: Die Partie endet, wenn keine Karte mehr vom Spielplan genommen werden kann. Nun erhalten die Spieler noch Punkte gemäß ihren gesammelten Kartenwerten. Grundsätzlich gibt es dabei erst Punkte bei mindestens drei Fahnen einer Farbe. Je nach Anzahl steigert sich der Wert beträchtlich. Eine dazugelegte Libertas-Karte bringt weitere Bonuspunkte. Sollten die Flaggen gleicher Farbe noch aufeinanderfolgende Werte besitzen, verdoppelt sich deren Punktwert.
Die weitaus lukrativeren Summen gibt es jedoch bei mindestens drei Karten mit gleicher Ziffer. Hier steigern sich die Punktwerte recht schnell und eine Libertas-Karte bringt zusätzliche Boni.
Kommentar: In der Spielvariante werden die eigenen Karten nach der Wertung für ein zweites Spiel benötigt, bei dem man die Kärtchen wieder auf den Spielplan legt. Der Spieler mit der höchsten Punktzahl beginnt die Rückrunde mit dem Legen einer Flaggenkarte. Die Legeregeln entsprechen dem ersten Spiel.
Beim Besetzen des letzten freien Feldes eines Quadrates oder einer Geraden gibt es wiederum Punkte nach einem anderen Schlüssel, diesmal werden sie jedoch von der bereits erreichten Summe abgezogen. Setzt man dort eine Libertas-Karte ein, braucht man nichts zahlen. Kann ein Spieler nicht setzen, muß er die Ocupante-Karte bewegen. Die dadurch verlorenen Punkte werden verdoppelt. Die Partie endet, wenn kein Spieler mehr eine Karte setzen kann.
Zu zweit macht eine Partie keinen Spaß. Das Spiel entfaltet erst mit vier Personen einen Reiz, aber selbst dann ist es nicht mehr als durchschnittliche Spielekost. Das schlichte Material lädt zudem zu keinen weiteren Partien ein.
Fazit: Ein durchschnittliches Spiel von Hexagames.
Wertung: Wir haben uns für 3 Punkte entschieden.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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