Spieletest für das Spiel: LETTER
Hersteller: Theta/Piatnik             
Preis: 60 Euro/30 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-6
Erscheinungsjahr: 2008/2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Michael Sohre, Werner Falkhof
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Mai 2009
Kategorie: Kommunikationsspiel
Bewertungsbild Letter-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Theta recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielbrett, 60 Spielsteine, 1 Sanduhr, 1 Würfel
Aufmachung: Das Spielfeld besteht aus einem Gitter mit einer Reihe von quadratischen Feldern. Die Spielsteine zeigen jeweils einen Buchstaben. Sie sind unterschiedlich groß und belegen zwischen ein und neun Felder auf dem Spielbrett. Außerdem gibt es noch einige Blanko-Spielsteine, auf denen kein Buchstabe zu finden ist. Die Spielsteine sind aus einem steinähnlichen Material gemacht.
Die Sanduhr hat eine Laufzeit von ca. 30 Sekunden und dient als Zeitmesser während eines Spielzugs. Den Standardwürfel benötigt man nur, wenn es einen Gleichstand aufzulösen gilt.
Ziel: Jeder Spieler versucht, möglichst viele Siegpunkte zu erzielen.
Am Anfang einigt man sich darauf, ob man mit oder ohne Zeitlimit spielen möchte. Außerdem regelt man die Punktvergabe am Ende der Partie. Man kann die einzelnen gefundenen Wörter abrechnen, die Buchstaben der gefundenen Wörter zählen oder ein System mit Prämien für lange Wörter benutzen.
Je nach Anzahl der Spieler gibt es pro Person eine gewisse Anzahl an Buchstabensteinen, die man verdeckt zieht und dann offen vor sich ablegt. Dazu erhält jeder Spieler noch einen Blanko-Spielstein. Dann bekommt jeder einen Stift und ein Blatt Papier zum Notieren der genannten Wörter.
In der ersten Spielrunde wählt man einen beliebigen Buchstaben und plaziert diesen auf freien Feldern der Spielfläche.
Ab der zweiten Runde kann ein Spieler nur dann einen Spielstein auf das Spielbrett legen, wenn dieser direkt an einen anderen Spielstein angrenzt. Alle Spielsteine müssen so gelegt werden, daß die Leserichtung eingehalten wird. Nach dem Legen des Buchstabens kann der aktive Spieler beliebig viele Wörter nennen, die er aus den ausliegenden Buchstaben bilden kann. Dabei müssen die Buchstaben eines Wortes immer direkt benachbart zueinander sein und der gleiche Spielstein kann nicht zweimal in dem gleichen Begriff verwendet werden. Eines der genannten Worte muss den gerade gelegten Buchstaben beinhalten.
Nachdem die Zeit abgelaufen ist, notiert sich der Spieler seine genannten Begriffe. Es zählen nur die Wörter, die zuvor noch nicht genannt wurden und die sich im deutschen Wörterbuch befinden. Ortsnamen, Landmarkierungen und Flüsse sind ebenfalls erlaubt, Abkürzungen dagegen nicht.
In der Zwischenzeit dürfen die Mitspieler auf den Tisch klopfen, wenn sie der Meinung sind, daß es weitere Wörter gibt, die der aktive Spieler nicht genannt hat. Bei mehreren Spielern wird ausgewürfelt, wer zuerst 30 Sekunden Zeit hat, um weitere Begriffe zu nennen.
Kann ein Spieler keinen Begriff innerhalb des Zeitlimits finden, muss er einen Buchstabenstein neben den Spielplan legen oder alternativ seinen Blanko-Stein auslegen. Sobald ein Stein neben dem Spielplan liegt, darf ihn ein aktiver Spieler jederzeit in seinem Spielzug alternativ oder zusätzlich zu einem eigenen Spielstein auf den Plan bringen. Aber auch dabei gilt, daß der gelegte Buchstabe in einem Wort zu finden sein muss.
Spielende: Sobald in einer Spielrunde alle Spieler passen, weil sie kein Wort mehr entdecken oder keinen Buchstaben mehr ablegen können, ist die Partie vorbei. Es gewinnt der Spieler mit der höchsten Zahl an Siegpunkten.
Kommentar: „Letter“ besitzt auch Regeln für ein Solospiel, bei dem man versucht, aus einer bestimmten Anzahl von Buchstaben möglichst viele oder möglichst lange Wörter zu basteln.
Das Wortspiel kann frustrierend oder spannend sein, je nach gezogenen Buchstaben. Gibt es einigermaßen viele Vokale bei den Spielern, können meistens auch viele Worte gebildet werden und es entstehen spannende Kämpfe um die Positionen. Bei wenigen Vokalen dümpelt das Spiel dagegen eher vor sich hin und man ist darauf angewiesen, daß ein Mitspieler einen Vokal plaziert, damit man ebenfalls punkten kann.
Die Idee mit dem Klopfen gefiel unseren Spielern nicht besonders. Meistens hatten die Personen das gleiche Wort im Kopf und nur der Wurf des Würfels entscheidet dann, wer es sich aufschreiben kann. Hier wäre eine alternative Regel sinnvoller gewesen.
Durch die unterschiedlich großen Buchstaben ist das Lesen anfangs gewöhnungsbedürftig. Bei unserem Exemplar ist die Farbe der Buchstaben dabei in einem besonderen Muster aufgetragen, was die Konzentration nicht unbedingt vereinfacht. Dies ist allerdings nach etwas Eingewöhnungszeit kein Problem mehr. Andererseits fällt die Ausrichtung der Buchstaben selbst auf dem Gitter nicht immer leicht. Ein C kann dann schnell einmal zu einem U werden. Diese Unklarheiten sollte man vor dem Legen der ersten Spielsteine kurz abklären, was leicht fällt, denn die Buchstaben der Spieler sind ja jederzeit sichtbar.
Die Steine selbst sind schwer und stabil. Das Spiel wird in der vorliegenden Erstauflage in einem hohen Karton aufbewahrt. Die Kartonversion, die von Piatnik vertrieben wird, kostet im Handel ca. die Hälfte.
Die Regeln sind etwas unstrukturiert geschrieben, weil die verschiedenen Varianten schon teilweise in der Hauptregel mit eingebettet sind.
Fazit: Ein ordentliches Wortspiel, welches vor allem wegen der unterschiedlich großen Buchstabensteine eine Herausforderung ist.
Wertung: Mit ordentlichen 4 Punkten kann man sich als Fan von Wortspielen durchaus mit „Letter“ einmal näher beschäftigen.
Letter Piatnik-Pressefoto

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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