Spieletest für das Spiel: LADY LUCK
Hersteller: Silver Bear 
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 10-99 
Anzahl Spieler: 3-6
Erscheinungsjahr: 1989 
noch erhältlich: Ja
Autor: Trevor Pepperell
Besonderheit: 
Veröffentlichung des Berichtes: September 2005
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Lady Luck-Foto

Ausstattung: 1 Spielbrett, 2 Würfel, 6 Spielfiguren, 162 Besitzmarken, 1 Kartenspiel, 54 Spielkarten, 5 Schuldscheine, 1 Geldverleiherlizenz, 45 Spielchips, 38 Geldscheine
Aufmachung: Das Spielbrett zeigt einen großen Rundkurs durch eine Stadt. Die einzelnen Felder bestehen dabei aus Häusern, in denen man vielfältigen Glücksspielen nachgeht. Im Zentrum befinden sich Ablagefelder für die verschiedenen Kartentypen.
Neben zwei normalen Sechsseitern gibt es für jeden Spieler ein kleines Kunststoffauto als Spielfigur. In den passenden Spielerfarben hat jeder flache Plastikchips, mit denen man seine Besitztümer während des Spiels anzeigen kann.
Beim Kartenspiel handelt es sich um ein Standardblatt von 2-As in den vier Farben Karo, Herz, Pik und Kreuz. Zusätzlich sind noch einige Joker dabei. Die anderen Spielkarten lassen sich in Glückskarten, Lotteriekarten, Pferderennkarten, Casinokarten und "Finde die Dame"-Karten einteilen.
Auf den Schuldscheinen steht ein Betrag, den man sich geliehen hat und zurückzahlen muß. Die Spielchips ähneln den aus Casinos bekannten stabilen Kunststoff-Jetons. Für größere Geldwerte gibt es großformatige Geldscheine.
Ziel: Man versucht die Bank bankrott zu kriegen und der reichste Spieler zu sein.
Zunächst werden die Karten nach Kategorien sortiert, getrennt gemischt und verdeckt auf die einzelnen Ablagefelder in der Mitte des Spielplans gelegt.
Jeder Spieler wählt eine Farbe aus und stellt seinen Wagen auf das Startfeld. Dazu erhält man die Besitzmarken seiner Farbe. Reihum würfelt man, um den Geldverleiher im Spiel zu ermitteln. Dieser bekommt 1.4 Millionen Dollar und muß am Ende des Spiels 3.5 Millionen zurückzahlen. Ein anderer Spieler wird mit der Bank bedacht.
Der Geldverleiher gibt nun jedem Spieler 1 Million aus dem allgemeinen Geldvorrat und dazu einen Schuldschein.
Nun darf jeder Spieler einen Lotteriestand mit einem seiner Marker belegen. Die restlichen Lotteriestände gehören dem Geldverleiher. Dieser darf schließlich die Partie beginnen.
Vor dem Werfen der Würfel kann ein Spieler bis zu vier Spielhäuser vom Geldverleiher kaufen. Diese kosten 150000 Dollar pro Stück. Man kann den Kauf nicht ablehnen. Nach der Bezahlung werden die Gebäude mit den entsprechenden Besitzmarken versehen. Die Gebäude können später für 100000 Dollar wieder an den Geldverleiher verkauft werden oder man verhandelt den Kaufpreis frei unter den Mitspielern.
Nach dem Wurf mit beiden Würfeln setzt der Spieler seinen Wagen entsprechend viele Felder vorwärts. Bei einem Pasch darf man sofort eine Lotteriekarte aufdecken.
Erreicht man am Ende des Zuges ein Casino, muß man gegen den dortigen Besitzer spielen. Wenn das Haus noch nicht verkauft wurde, gehört es dem Geldverleiher. Der erforderliche Einsatz kommt ins Zentrum der Spielfläche. Verliert der Besucher, erhält der Besitzer den Einsatz. Gewinnt er dagegen, muß der Besitzer des Casinos den Wetterlös bezahlen und der Sieger kann seinen Einsatz wieder aufnehmen. Sollte man auf sein eigenes Casino treffen, müssen alle Mitspieler der Reihe nach einmal spielen. Bei Lotterien gilt dies genauso, allerdings zahlt hier der Bankspieler das Geld aus.
Bevor ein Spieler ein Casinospiel macht, können die Mitspieler untereinander noch Nebenwetten abhalten. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Je nach Casino-Art kann man eine Runde Poker oder Black Jack spielen. In den Spielhöllen muß ein vorgegebener Würfelwurf erreicht werden, um erfolgreich zu sein, während man bei "Findet die Dame" aus drei ausliegenden Karten die richtige wählen muß. Bei "Highlow" wird vor dem Spiel festgelegt, ob die höhere oder die tiefere Karte gewinnt. Dann ziehen Casino-Besitzer und Herausforderer jeweils eine Karte aus dem Standardblatt und vergleichen sie.
Beim Roulette muß sich der Spieler entweder für eine Ziffer oder eine Farbe entscheiden. Anschließend wird eine Casinokarte aufgedeckt und mit der Wette verglichen.
Das Pferderennen ist ähnlich einfach. Hier wählt der Spieler zu Beginn eines von acht Pferden aus. Danach werden die Pferdekarten gemischt und die oberste Karte offenbart. Handelt es sich um das gesuchte Pferd, dann hat der Spieler gewonnen. Bei Lotterien zieht man die entsprechende Karte und hofft auf einen Gewinn.
Sollte ein Spieler kein Bargeld und keine Häuser mehr besitzen, muß er sofort zu seinem Lotteriestand. Jeder Mitspieler kauft nun ein Los für 20000 Dollar bei ihm und erhält eventuelle Gewinne. Danach beginnt der Geldverleiher die nächste Spielrunde.
Durch bestimmte Karten und Gebäude, sowie bei einer gewürfelten 7, kann es zum Wechsel des Geldverleihers kommen. Der aktive Spieler fordert dann automatisch den Geldverleiher heraus und zahlt diesem 50000 Dollar. Es gewinnt der Spieler, der die höhere Spielkarte zieht. Ist dies der Geldverleiher, passiert nichts weiter. Ansonsten muß der Verleiher seinem Kontrahenten Gebäude und Geld im Gesamtwert von 3.5 Millionen Dollar übergeben. Den verbleibenden Rest darf der Spieler behalten. Reicht das Geld nicht aus, verliert der Geldverleiher alles und zieht sofort auf seinen Lotteriestand.
Spielende: Wenn die Bank pleite ist, kommt es zur Endphase. Hier werden die Schulden der Spieler eingelöst und bekommen für ihre verbliebenen Gebäude vom Geldverleiher noch 200000 Dollar pro Haus. Nachdem das Geld kassiert wurde, werden alle Geldjetons aus dem Spiel genommen. Kann der Geldverleiher seinerseits die Schulden von 3.5 Millionen zahlen, muß er dies nun tun. Dann hat er die Partie gewonnen. Ansonsten spielen alle Personen mit Geld noch um die Position des Geldeintreibers.
Kommentar: Das große Brettspiel von Silver Bear ist leicht konfus. Die Macht des Geldeintreibers ist sehr hoch und bei permanentem Wechseln dieser Person ist der Rechenaufwand enorm, den man jedes Mal machen muß. Die Casino-Spiele sind alle durchweg einfach gehalten und nicht besonders spannend.
Dies ist auch das große Manko im Spiel. Es macht einfach keinen Spaß, durch die Stadt zu fahren und immer nur verschiedene Spielchen zu machen. Die meiste Zeit ist man sowieso immer dabei, gegen den aktuellen Geldeintreiber zu spielen. Spannung kommt da keine auf und man weiß eigentlich während des ganzen Spiels nicht so recht, wer nun führt und wer hinten liegt. Das Material ist abschreckend häßlich, wenn man einmal von den Casinochips absieht und die Anleitung ist auch nicht gerade gut strukturiert und sorgt öfters für fragende Gesichter.
Fazit: Eine Sammlung von dümmlichen Casino-Spielchen, um die man ein Laufduell gestrickt hat.
Wertung: In dieser Form kann man das Spiel wirklich nicht empfehlen. Mit 2 Punkten ist es definitiv kein Hit, sondern sterbenslangweilig.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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