Spieletest für das Spiel: KUNSTSTÜCK
Hersteller: Gmeiner Verlag            
Preis: 15 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Sonja Klein
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juni 2009
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Kunststück-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Gmeiner Verlag recht herzlich!

Ausstattung: 119 Karten
Aufmachung: Die Spielkarten lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen. Beim Großteil handelt es sich um Gemälde. Jedes Gemälde besitzt neben der Grafik noch Informationen, in welchem der sechs Museen es sich befindet und zu welchem der sechs Stilrichtungen es gehört. Außerdem haben diese Karten jeweils eine Ziffer für ihren Gemäldewert und ihre Verkäuflichkeit auf dem Schwarzmarkt. In der Summe ergeben beide Werte immer die Zahl 7. Neben den Originalen gibt es auch einige Fälschungen, die besonders gekennzeichnet sind.
Mit Hilfe der Aufträge können die gestohlenen Gemälde an Sammler verkauft werden. Auf diesen Karten steht entweder ein bevorzugtes Museum oder eine Stilrichtung, die gewünscht wird.
Für jeden Spieler gibt es eine Versteckkarte in seiner Farbe. Außerdem gibt es noch drei neutrale Verstecke, die jeder während der Partie benutzen kann, um Gemälde dort unterzubringen. Die Asservatenkammer dient nach Razzien als Lager für überzählige Karten. Schließlich gibt es noch eine Razzia-Karte und eine Großrazzia, mit der das Ende der Partie eingeläutet wird.
Ziel: Jeder Spieler versucht sich als Dieb und engagiert sich, damit seine Kunden und er selbst möglichst viele hochwertige Kunstschätze in die Finger bekommen.
Zu Beginn wählt jeder eine Farbe und nimmt sich eine passende Versteckkarte. Diese werden zusammen mit den neutralen Verstecken und der Asservatenkammer in einer Reihe untereinander auf dem Tisch ausgelegt. Rechts neben die Asservatenkammer kommt die Anzeigekarte „Razzia“.
Dann mischt man die Gemälde und die Aufträge getrennt voneinander. Von jedem Stapel erhalten die Spieler jeweils eine Handkarte. Jeweils ein Gemälde wird offen links an die Verstecke der Spieler gelegt und bildet dort den Grundstock. Außerdem zieht man den obersten Auftrag und legt diesen offen neben den gleichartigen Zugstapel. Schließlich wird die Karte „Großrazzia“ in das untere Drittel des Gemäldestapels eingemischt und man einigt sich, wer die Partie beginnen darf.
Ein Spielzug eines Spielers gliedert sich in drei Abschnitte, die er nacheinander ausführen muss.
Zu Beginn seines Zuges nimmt der Spieler eine neue Handkarte auf. Dabei darf man auswählen, ob man die Karte vom verdeckten Gemäldestapel oder dem verdeckten Auftragsstapel nehmen möchte. Hat ein Spieler bereits drei Handkarten, darf er kein weiteres Gemälde nehmen. Zieht er einen Auftrag, wird dieser offen ausgelegt. Gleiche Aufträge kommen übereinander. In der Auslage dürfen sich aber auch nicht mehr als fünf unterschiedliche Aufträge gleichzeitig befinden. Im späteren Verlauf der Partie kann es dadurch passieren, daß ein Spieler die erste Aktion nicht ausführen darf.
Bei der zweiten Aktion kann man wählen, ob man eine Handkarte spielen möchte, eine Gemäldekarte aufnehmen will, ein Gemälde zwischen Verstecken verschieben möchte oder eine Razzia auslöst. Nur eine dieser Möglichkeiten ist während des Spielzugs erlaubt.
Entscheidet man sich für das Ausspielen einer Gemäldekarte, wird diese rechts neben das eigene Versteck oder neben ein neutrales Versteck gelegt. Auch hier gibt es Limitierungen bezüglich der maximalen Lagerkapazität. Ein Auftrag wird dagegen offen in die entsprechende Reihe gelegt.
Alternativ kann man auch eines der ausliegenden Gemälde auf die Hand nehmen. Dies kann man jedoch nicht aus einem Versteck eines Mitspielers entwenden. Das Gemälde muss sich ganz rechts im eigenen oder im neutralen Versteck befinden. Auch aus der Asservatenkammer ist ein Diebstahl möglich.
Ein Gemälde kann auch von einem eigenen bzw. neutralen Versteck in ein anderes neutrales Versteck oder das eigene Versteck verschoben werden. Auch hier gilt, daß man immer das Objekt ganz rechts in der Reihe nehmen muss.
Die letzte Auswahlmöglichkeit ist eine Razzia. Dazu wird die Razzia-Karte links neben ein neues Versteck gelegt. Es ist nicht möglich, die Razzia-Karte von einem gegnerischen Versteck zu entfernen! Die Razzia findet sofort an dem neuen Ort statt. Gehört das Versteck einem Mitspieler, nimmt dieser nach und nach die Karten aus dem Versteck von rechts nach links und entscheidet sich, ob er die Karte auf die Hand nimmt oder in ein anderes neutrales Versteck legt. Ist beides nicht möglich, landet die Karte in der Asservatenkammer. Wurde die Razzia bei einem neutralen Versteck durchgeführt, darf der aktive Spieler die Umverteilung selbst vornehmen.
Die letzte mögliche Aktion eines Spielers ist das Erfüllen eines Auftrags aus den eigenen Handkarten. Dazu legt er die Auftragskarte offen vor sich aus und muss dazu noch Gemälde mit einem Verkaufswert von mindestens 7 Punkten zusammen bekommen. Die Gemälde können sich dabei auf der Hand befinden oder in den allgemeinen Verstecken bzw. im eigenen Versteck. Der Spieler darf sich aus den Verstecken aber nur die Karten von rechts einzeln herausnehmen, um sie seinem Auftrag hinzuzufügen. Alle benutzten Gemäldekarten und der Auftrag werden zusammen verdeckt vor dem Spieler gestapelt.
Der Auftrag ist sicher, wenn reihum kein Mitspieler ein besseres Gesamtergebnis zustande bringt. Ansonsten dürfen diese Spieler außer der Reihe den Auftrag abgreifen. Wichtig ist jedoch, daß Original und Kopie eines Gemäldes niemals zur gleichen Zeit verkauft werden können.
Spielende: Wird die Großrazzia-Karte aufgedeckt, kommt es zu einem letzten Spieldurchgang für alle Spieler. Danach gewinnt derjenige, der bei seinen gesammelten Werken insgesamt den größten Gemäldewert vorweisen kann.
Kommentar: „Kunststück“ ist schon das zweite Krimi-Kartenspiel des Buchverlags. Wie beim Erstling ist es dem Hersteller gelungen, ein ordentliches Produkt zu fertigen, welches spielerisch durchaus seinen Anspruch hat.
Dabei sollten die Partien aber vornehmlich mit drei oder mehr Personen gemacht werden, denn zu zweit fehlt etwas die Dynamik und man schafft sehr viele Aufträge im Spiel. Die Lager werden zu selten gefüllt und die Asservatenkammer hat hier praktisch keine Bedeutung. Bei mehr Personen wird es dagegen wegen der häufigeren Benutzung der Razzia voller und die Polizei macht dann den einen oder anderen Fund. Das man auch aus dem Polizeigewahrsam noch Gemälde wegnehmen kann, ist zwar thematisch eher zweifelhaft, aber als Meisterdieb schafft man schließlich so einiges.
Die Begrenzung auf drei Handkarten ist böse. Oft möchte man Aufträge so lange wie möglich geheim halten, damit die Mitspieler auch noch gesuchte Gemäldekarten auslegen. Allerdings kann man dann bei der Erfüllung des Auftrags auch nicht auf zusätzliche Karten zurückgreifen, was bei einer Wertung eventuell bedeuten kann, daß ein Mitspieler dem Käufer ein insgesamt besseres Angebot unterbreiten kann.
Die Spieldauer ist gefühlt vor allem bei zwei Personen etwas lang. Trotzdem ist das Spiel weit davon entfernt, langweilig zu sein und je mehr Partien absolviert sind, desto besser wird „Kunststücke“.
Das Material ist von guter Qualität. Die Karten passen gut in die kompakte Schachtel und auch die Regel klärt alle Fragen, die eventuell auftauchen könnten. Schön ist die Verwendung realer Museen und ihrer Exponate.
Fazit: Ein gutes Spiel mit Krimithema, welches Familien und Vielspieler ansprechen wird.
Wertung: Mit guten 4 Punkten gefiel unseren Testkandidaten das Krimispiel des Gmeiner-Verlags gut.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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