Spieletest für das Spiel: KUHHANDEL MASTER
Hersteller: Ravensburger              
Preis: 11 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-6
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor: Rüdiger Koltze
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juli 2010
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Kuhhandel Master-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Ravensburger recht herzlich!

Ausstattung: 44 Tierkarten, 66 Geldkarten, 10 Prämienkarten
Aufmachung: Bei den Tierkarten gibt es elf verschiedene Tiere, die jeweils viermal vorhanden sind. Jede Tierart besitzt dabei einen Punktwert zwischen 10 und 1000. Eine Ausnahme bilden dabei die Ratten, die keinen Zahlenwert haben. Die Geldkarten haben dagegen Werte zwischen 0 und 500. Sie sind durch eine andere Rückenfarbe von den Tier- und Prämienkarten leicht zu unterscheiden.
Zu jeder Tierart gibt es eine Prämienkarte. Diese gibt am Ende des Spiels noch einen besonderen Bonus.
Ziel: Jeder Spieler versucht, möglichst viele wertvolle Quartette zu ersteigern.
Am Anfang werden die Tierkarten mit den Prämienkarten gut gemischt und als Stapel bereit gestellt. Jeder Spieler erhält eine gewisse Anzahl an Geldkarten auf die Hand, der Rest wird nach Werten getrennt am Tischrand aufbewahrt.
Wer an der Reihe ist, hat immer die Möglichkeit, eine Tierkarte zu versteigern oder einen Kuhhandel anzubieten. Zu Beginn des Spiels kann man nur Tiere versteigern, da man für einen Kuhhandel zwei gleiche Tiere benötigt, die bei unterschiedlichen Spielern sein müssen.
Nachdem für die Versteigerung die oberste Karte des Stapels aufgedeckt wurde, schaut man nach, ob es sich um eine Tierkarte, eine Prämienkarte oder eine Ratte handelt. Bei einer Tierkarte dürfen alle Spieler beliebig oft und durcheinander einen Betrag für das Tier bieten. Jedes Gebot muß dabei natürlich das vorhergehende Gebot übertreffen. Der Versteigerer selbst darf nicht mitbieten.
Hat nun ein Spieler das Tier ersteigert, kann er gegen Abgabe des Betrages an den Versteigerer die Tierkarte nehmen und offen vor sich auslegen. Der Versteigerer hat jedoch das Recht, auf das Geld zu verzichten und seinerseits den höchsten gebotenen Betrag an den Ersteigerer zu zahlen, um sich die Karte selbst zu sichern.
Das Spielgeld wird nicht gewechselt, also muß man unter Umständen auch mehr bezahlen, als man eigentlich wollte. Möchte niemand für das Tier steigern, erhält es der Versteigerer umsonst.
Der Esel zeigt an, daß es neues Geld für jeden Spieler gibt. Bei jeder Versteigerung dieses Tieres gibt es vorab einen bestimmten neuen Geldbetrag für alle Spieler.
Prämienkarten werden nach einem anderen System versteigert. Hierbei ist die Anzahl der zu zahlenden Geldkarten im Fokus. Der Versteigerer zählt langsam von 10 bis 1 herunter und sobald ein Spieler mit der Hand auf den Tisch schlägt, endet die Versteigerung bei der zuletzt genannten Ziffer. Entsprechend viele Geldkarten müssen dann an den Versteigerer abgegeben werden. Auch hier hat der aktive Spieler das Vorkaufsrecht.
Die dritte Art der Versteigerung findet bei den Rattenkarten ihre Anwendung. Hier beginnt der linke Nachbar des Versteigernden und kann sich entscheiden, entweder die Ratte zu nehmen oder eine Geldkarte verdeckt vor sich abzulegen, wodurch dann der nachfolgende Spieler zum Zug kommt. So geht es reihum, wobei der Versteigerer mit eingebunden ist. Derjenige, der schließlich die Ratte nimmt und vor sich auslegt, bekommt auch alle Geldkarten, die auf dem Tisch liegen. Nach einer Ratte wird sofort eine neue Karte vom Versteigerer gezogen und angeboten.
Sobald zwei Spieler gleiche Tiere ausliegen haben, können sie anstelle der Versteigerung auch einen Kuhhandel machen. Der aktive Spieler macht dann dem Gegenspieler ein verdecktes Angebot an Geldscheinen und sagt, um welche Tierkarte es diese Runde geht. Diese Scheine darf sich der Gegner nicht anschauen. Er muß sich nun entscheiden, ob er das Angebot annehmen möchte oder ob er selbst ein Gegenangebot unterbreiten will.
Bei der Annahme wechseln Geld und Tier den Besitzer. Wird ein Gegenangebot auf den Tisch gelegt, wechseln beide Geldbeträge ihren Besitzer. Der Spieler, der den höheren Wert ausgegeben hat, erhält außerdem die umworbene Tierkarte seines Gegenspielers. Die Höhe der Geldsummen wird aber niemandem verraten. Haben beide Spieler mehr als eine Karte des umworbenen Tiers, geht der Kuhhandel immer um beide Tierkarten. Der Kuhhandel funktioniert auch bei Ratten, allerdings wird derjenige seine Ratten los, der mehr geboten hatte.
Wenn der Zugstapel aufgebraucht wurde, werden nur noch Kuhhandel durchgeführt, bis alle Quartette verteilt sind. Der Spieler mit dem Rattenquartett muß ein weiteres seiner Quartette mit den Ratten zusammen in die Schachtel geben.
Dann werden die Werte der Tierquartette addiert. Dabei werden auch die passenden Prämienkarten mit einem festen Wert eingerechnet. Diese Summe wird danach mit der Anzahl der eigenen Tierquartette multipliziert. Nicht passende Prämienkarten, zu denen man die Quartette nicht sammeln konnte, kommen schließlich nach der Multiplikation mit ihrem festen Wert dazu.
Spielende: Es gewinnt der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme.
Kommentar: Für das Spiel zu zweit gibt es eine Reihe von Sonderregeln. So werden in den Tier- und Prämienstapel noch zusätzliche Geldkarten eingemischt und anstelle einer Versteigerung wird eine Verteilung durchgeführt. Hierbei zieht der aktive Spieler die oberste Karte vom Stapel und entscheidet sich dann, ob er diese dem Mitspieler schenkt oder selbst behält. In jedem Fall bekommt danach der andere Spieler die Folgekarte.
Das Spiel von Rüdiger Koltze ist auch nach 20 Jahren noch pfiffig und macht vor allem in großen Gruppen Spaß. Trotzdem kann eine Partie auch mit drei Personen unterhaltsam sein. Gerade der Kuhhandel ist eine nette Idee und bringt auch schwächere Spieler in den Genuß von guten Karten, wenn sie entsprechend viel bieten oder gut bluffen können.
Die Variante zu zweit funktioniert auch, da aber die Versteigerungen als wesentlicher Bestandteil fehlen, ist das Spiel im Duell bei weitem nicht so spannend.
Im Vergleich zum Original wurde das Versteigerungssystem deutlich aufgebohrt. Die neuen Kartenarten „Prämien“ und „Ratten“ sorgen für weitere Abwechslung und bringen auch geübte Kuhhandel-Spieler dazu, ihre Spielweise zu überdenken und entsprechend anzupassen. Die Grafiken wurden neu gezeichnet und sehen noch hübscher aus.
Fazit: Eine gute Neuauflage, die das alte Spiel überflüssig macht.
Wertung: Mit guten 5 Punkten sollten Spieler, die gerne Kuhhandel spielen, in jedem Fall auf diese Version umschwenken.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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