Spieletest für das Spiel: JOHN SILVER
Hersteller: Eggert Spiele             
Preis: 9 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Martin Schlegel
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juni 2007
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild John Silver-Pressefoto

Ausstattung: 39 Spielkarten, 5 Joker, 3 Kategorie-Karten, 8 Spielfiguren, 4 Aufsteller
Aufmachung: Auf den Spielkarten findet man Schatztruhen, Matrosen oder Schiffe mit Zahlenwerten. Einige Karten zeigen außerdem schwarze Flecken oder eine Reihe von Apfel- bzw. Gold-Symbolen. Passend zu jedem Kartentyp gibt es jeweils eine Kategoriekarte.
Als Spielfiguren dienen Karten, die man in Aufsteller steckt. Jede Spielfigur ist doppelt vorhanden. Mit den Kategorie-Karten und den überzähligen Spielfiguren bildet man ein Raster, in das während des Spielverlaufs die Karten gelegt werden.
Ziel: Alle Spieler versuchen, möglichst viele Punkte durch Gold und Äpfel zu erzielen.
Zu Beginn der Partie wählt jeder eine Spielfigur und stellt sie vor sich ab. Dann werden die Kategorie-Karten und der zweite Kartensatz mit Spielfiguren so ausgelegt, daß ein Raster entsteht. Bei zwei Spielern bekommt jeder zwei Spielfiguren.
Die Spielkarten und die Joker werden gründlich gemischt. Dann bekommt jeder sechs Karten auf die Hand. Hat man keine Apfelsymbole auf seiner Hand, darf man neue Karten aufnehmen. Schließlich einigt man sich auf die Spielreihenfolge.
In seinem Spielzug muß der Spieler eine Handkarte auslegen. Durch die Kategoriekarten ist die Reihe, in der die Karte abgelegt werden muß, bereits vorgegeben. Eine Karte kann immer nur auf einen freien Platz in der passenden Reihe abgelegt werden. Joker können als Schatztruhen, Matrosen oder Schiff genutzt werden. Nach dem Spielzug ergänzt der Spieler seine Kartenhand.
Wurde eine Karte mit Äpfeln ausgespielt, darf der Spieler wählen, ob er eine Karte vom Nachziehstapel nimmt oder eine Karte aus der Auslage wieder entfernt und zu seinen Handkarten legt. In letzterem Fall darf die aufgenommene Karte allerdings keine Äpfel zeigen.
Sobald der Nachziehstapel verbraucht ist, gibt es keine neuen Handkarten mehr. Nur durch das Ausspielen weiterer Apfelkarten kann man seine Kartenhand nun wieder auffüllen.
Nach dem Legen und Aufnehmen einer Karte wird überprüft, ob eine Reihe komplett mit Karten belegt ist. In diesem Fall wird die Reihe gewertet. Die Karte mit dem zweithöchsten Wert kommt zur Karte mit dem höchsten Wert. Der Spieler, bei dem die beiden Karten liegen, erhält sie und legt sie verdeckt vor sich ab. Die zweitniedrigste Karte wandert zur niedrigsten Karte und der Besitzer dieser Karte muß ebenfalls beide Karten als verdeckten Stapel vor sich ablegen. Nur Karten, auf denen schwarze Flecke zu sehen sind, müssen offen nebeneinander ausliegen.
Sobald alle Karten gespielt wurden, ist die Partie vorbei. Noch nicht vervollständigte Reihen werden nicht gewertet.
Jeder Spieler ordnet nun seine erbeuteten Karten nach Äpfeln und Goldmünzen. Die Apfelkarten müssen dem linken Nachbarn geschenkt werden. Jeder Apfel und jede Münze bringen anschließend einen Siegpunkt. Dann erhalten die beiden Spieler, die die meisten schwarzen Flecken besitzen, einige Minuspunkte. Im Spiel zu zweit zählt jeder schwarze Fleck einen Minuspunkt.
Spielende: Es gewinnt, wer die meisten Siegpunkte sammeln konnte.
Kommentar: Das kleine Kartenspiel von Eggert-Spiele kann durchaus gemein gespielt werden, wenn man in sicher geglaubte Reihen noch Karten mit schwarzen Flecken legt oder durch Ausspielen einer Apfelkarte dafür sorgt, daß sich die Kartenverteilung einer Reihe eventuell drastisch ändert, weil man eine Karte daraus entfernt. Besonders pfiffig ist das Ausspielen der Apfelkarten auch deshalb, weil sie im Endeffekt immer für den linken Nachbarn zählen und man daher eine Art Solidargemeinschaft mit seinem rechten Nachbarn bilden muß.
Beim Spiel zu dritt gibt es eine neutrale Farbe. Diese bekommt häufig die unliebsamen Karten, wodurch das Spiel etwas an seinem Reiz verliert. Gleiches gilt für das 2-Personen-Spiel, da hier sowieso nur ein Gegenspieler vorhanden ist, gegen den man vorgehen muß. Am besten funktioniert „John Silver“ zu viert.
Das Kartenspiel macht durchaus Spaß, aber nach einigen Spielen läßt die Motivation auch etwas nach. Die Einflußnahme auf das Spielgeschehen ist doch stark eingeschränkt und bis man wieder an der Reihe ist, kann sich viel geändert haben. Um dann noch Einfluß zu nehmen, bedarf es einiger Kopfarbeit im eigenen Zug, gepaart mit der Hoffnung, daß durch nachfolgende Spieler nicht alles wieder zunichte gemacht wird.
Fazit: Ein Kartenspiel mit ungewöhnlichen Mechanismen.
Wertung: Mit 4 Punkten ist „John Silver“ bei uns ein gern gesehener Gast, aber immer werden wir ihn auch nicht unbedingt einladen. Man sollte durchaus mal eine Probepartie versuchen, bevor man das Kartenspiel erwirbt, um zu sehen, ob es einem selbst liegt.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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