Spieletest für das Spiel: HOLZWEG
Hersteller: Grubbe Media              
Preis: 15 Euro
empf.Alter: 4-               
Anzahl Spieler: 1-
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor:
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: November 2010
Kategorie: Spielesammlung
Bewertungsbild Holzweg-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Grubbe Media recht herzlich!

Ausstattung: 60 Stäbchen, 1 Würfel, 34 Aufgabenkarten, 1 Stoffbeutel
Aufmachung: Die Stäbchen sind aus Holz und haben alle die gleiche Farbe und Länge. Beim Würfel handelt es sich um einen normalen Sechsseiter. Die Aufgabenkarten sind durchnumeriert. Auf einer oder zwei Seiten werden die Spielregeln für verschiedene Spiele bzw. Rätsel beschrieben. Die Karten sind mit einem Loch versehen und werden mit einer Schnur zusammengehalten.
Ziel: Die Spielesammlung umfaßt eine Reihe von kleineren Spielen.
Beim „Hölzchen verstauen“ erhält jeder eine Reihe von Stäben und auf ein Kommando hin müssen die Spieler die Hölzchen irgendwo an ihrem Körper befestigen. Ein Einstecken in eine Tasche oder den Ärmelaufschlag ist nicht gestattet.
Beim „Hölzchen auswürfeln“ liegen alle Stäbe in der Mitte. Reihum würfeln die Kinder und nehmen sich entsprechend viele Stäbe aus dem Zentrum. Liegen dort weniger als sechs Stück, erhält man die restlichen Stäbe nur, wenn man die genau passende Augenzahl wirft.
Das Spiel „Pyramide“ verlangt ein gewisses Maß an Geschicklichkeit. Hier legen die Spieler nach und nach Stäbchen aus und bauen damit eine senkrechte Pyramide. Es verliert derjenige, der das Gebilde zum Einsturz bringt.
Für den „Balance-Wettlauf“ erhält jeder drei Stäbchen. Es wird ein Parcours festgelegt, den die Spieler absolvieren müssen. Jeder nimmt jeweils ein Stäbchen in seine Hand, das dritte wird mit den beiden anderen balanciert. Auf ein Startkommando hin laufen die Spieler gleichzeitig um den Parcours, ohne daß das balancierte Stäbchen herunter fällt.
Das nächste Spiel trägt den Titel „Chinesische Mauer“. Nacheinander versuchen die Spieler, mit allen Stäbchen eine möglichst lange Mauer zu errichten, die eine Höhe von fünf Hölzchen hat. Am Ende entscheidet die Gesamtlänge der Mauer über den Sieger der Partie.
Die Regeln des „Hölzchen Mikado“ sind mit dem klassischen Geschicklichkeitsspiel identisch.
Ein weiteres einfaches Würfelspiel ist das „Hölzchen Karussell“. Hier hat jeder zu Beginn eine Reihe von Stäben. Im Zug wird gewürfelt und die entsprechende Anzahl an Stäben an den rechten Nachbarn weiter gegeben. Hat man weniger als sieben Stäbchen, muß man die genaue Augenzahl werfen, um seine restlichen Hölzchen loszuwerden.
Beim „Nimm-Spiel“ baut man eine flach auf dem Tisch liegende Pyramide auf. Dieses Spiel ist nur für 2 Personen gedacht. Ist man an der Reihe, darf man entweder ein einzelnes Hölzchen aus einer Reihe entfernen oder alternativ beliebig viele aus einer Reihe der Pyramide wegnehmen. Es gewinnt hier derjenige, der das oder die letzten Stäbe entfernen kann.
Das „Hölzchen Picken“ ist wieder ein Geschicklichkeitsspiel, bei dem die Spieler mit beiden kleinen Fingern auf ein Kommando hin versuchen, immer ein Stäbchen aufzunehmen und dieses als geordnetes Muster vor sich abzulegen.
Der „Hölzchen Turm“ dürfte fast allen Spielern bekannt sein, da es sich um eine Variante des Jenga-Spiels handelt. Man würfelt in seinem Spielzug und muß dann entweder ein waagerechtes oder ein senkrechtes Hölzchen aus dem aufgeschichteten Turm entfernen. Stürzt das Gebäude ein, hat der Verursacher verloren.
Auch das „Hölzchen-Domino“ lehnt sich an einen Klassiker an. Hier müssen die Spieler reihum versuchen, gleichzeitig und mit ruhiger Hand möglichst viele Stäbe in Domino-Manier aufzustellen.
Für das „Hölzchen Schleudern“ benötigt man einen flachen Teller. Jeder hat einige Stäbe und versucht diese, mit einer vorgegebenen Bewegung aus einiger Entfernung auf den Teller zu schleudern.
Das letzte Spiel trägt den Titel „Hölzchen Handel“. Hier würfeln die Spieler zunächst und nehmen sich entsprechende Stäbchen aus dem Vorrat. Dann dürfen sie untereinander jeweils mit einem Stäbchen handeln. Es wird erneut gewürfelt und weitere Stäbe kommen nun in die Hand. Danach schaut man, ob die Mehrheit der Spieler eine ungerade oder eine gerade Anzahl besitzt. Die Mehrheit gewinnt und diese Spieler dürfen sich ein Stäbchen als Siegpunkt nehmen und vor sich ablegen. Wer nach 5 Runden die meisten Siegpunkte hat, gewinnt das Spiel.
Die restlichen Karten handeln von Aufgaben, bei denen ein vorgegebenes Muster ausgelegt wird und man durch Umlegen von einem oder zwei Stäbchen eine Aufgabe erfüllen kann.
Spielende: Nach Absolvierung der Aufgaben bzw. dem Erreichen des Spielziels endet die Partie.
Kommentar: „Holzweg“ ist eine kleine Spielesammlung, wie man sie auch in vielen größeren Standard-Schachteln finden kann. Die Spiele selbst sind dabei alles einfache Klassiker, die allenfalls kleine Kinder kurzzeitig in ihren Bann ziehen können. Dafür ist das Material dann allerdings zu klein geraten.
Die mitgelieferten Aufgaben sind nicht besonders schwer zu lösen und stellen wenig Herausforderung für einen Erwachsenen dar. Größere Kinder müssen allerdings schon ein wenig nachdenken, bevor sie zu einer Lösung kommen. Haben sie jedoch das Prinzip erst einmal verstanden, gelingt die Lösung der restlichen Aufgaben recht schnell. Hier wären mehr Aufgaben mit höherem Schwierigkeitsgrad wünschenswert gewesen.
Das Spiel ist in der Länderreihe erschienen, mit denen für SOS Kinderdörfer geworben werden soll. Dabei soll „Holzweg“ typische deutsche Spiele aufweisen. Warum dann allerdings in der Schachtel ein Flyer ist, der über Projekte der Kinderdörfer in Österreich berichtet, weiß wohl nur der Hersteller.
Fazit: In der vorliegenden Form nicht besonders interessant.
Wertung: Mit 2 Punkten fällt „Holzweg“ bei unseren Spielern durch. Zu uninspiriert, zu langweilig und nicht fordernd genug. Mit diesem Spiel wird keine gute Werbung für die Kinderdörfer gemacht.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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