Spieletest für das Spiel : HIGH GAMMON
Hersteller: FX Schmid 
Preis: n.b. 
empf.Alter: ?
Anzahl Spieler: 2-4 
Erscheinungsjahr: 1975 
noch erhältlich: Nein 
Autor: Hermann Friedl
Besonderheit: 
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild High Gammon-Foto

Ausstattung: 4 Würfel, 1 Spielfeld, 36 Spielsteine in 4 Farben, 1 Verdopplungswürfel
Aufmachung: Das Spielbrett ähnelt dem von Backgammon etwas. Es gibt hier auf jeder Seite des quadratischen Spielfeldes 6 Felder, die sogenannten Spitzen. An jeder Ecke befindet sich noch ein rundes Rastfeld. Einige der Spitzen sind farbig markiert und zeigen so die Einwürfelposition der Spielfarbe und die drei Spitzen große Endzone, die eine halbe Umdrehung von der Einwürfelposition entfernt ist. Die Spielsteine sind normale farbige Holzscheiben ohne Muster. Der Verdoppelungswürfel ist mit dem bei Backgammon verwendeten üblich und zeigt die 2er-Potenzen an.
Ziel: Jeder Spieler stellt seine 9 Spielfiguren entsprechend einer Startaufstellung auf und versucht, diese als erstes in die Endzone zu bekommen und anschließend aus dem Spiel zu würfeln.
Ein Startspieler beginnt und würfelt mit beiden Würfeln. Gezogen wird bei allen Spielern gegen den Uhrzeigersinn. Mit der Augenzahl erreichte Punkte können nur getrennt gezogen werden. Dabei wird die kleinere Augenzahl immer zuerst gezogen. Ist dies nicht möglich, verfällt der Wurf. Kann nur die niedrigere Zahl gezogen werden, verfällt nur die zweite Zahl, die erste darf man setzen. Es ist erlaubt, beide Zahlen nacheinander für einen Stein zu verwenden.
Ein einzelner Stein auf einem Feld kann von einem gegnerischen Stein geschlagen werden, wenn er auf das Feld kommt. Der geschlagene Stein wird dann in die Mitte gelegt. Ist der Spieler dann am Zug, muß er zuerst seine geschlagenen Steine wieder hereinbringen, bevor er setzen kann. Ist dies mit der kleineren Würfelzahl nicht möglich, verfällt der Wurf.
Sind zwei gleichfarbige Steine auf einem Feld, bilden sie ein Band. Sie können nicht mehr geschlagen werden und andersfarbige Steine dürfen dieses Feld nicht betreten, allerdings darf man es überspringen.
Die großen runden Felder in den Ecken sind Rastfelder, auf denen beliebig viele Steine in allen Farben stehen können, ohne sich zu schlagen. Würfelt man ein Pasch, kann man eine von drei vorher vereinbarten Variationen erspielen:
a) man darf erneut würfeln nach dem Setzen
b) es wird nach dem Setzen die gleiche Augenzahl erneut gesetzt (üblich beim Backgammon)
c) es wird die Augenzahl des Paschs gesetzt und danach jeweils die Unterseite des Würfels (üblich bei Tric Trac, einer Backgammon-Variante).
Hat ein Spieler alle seine Spielsteine auf den 3 Zielfeldern, kann er mit dem Herauswürfeln beginnen. Hierbei wird vom entferntesten Feld angefangen. Herausgenommen werden darf ein Spielstein dann, wenn er auf das folgende Rastfeld gelangt oder es überschreitet.
Spielende: Gelingt es einem Spieler, sämtliche Spielfiguren seiner Farbe herauszubringen, gewinnt er das Spiel und erhält Punkte. Beim Spitzenzählspiel gibt es vier Punkte für jeden gegnerischen Stein, der noch nicht auf seinen Zielfeldern steht und 8 Punkte für jeden Stein im Mittelfeld.
Beim Verdoppelungsspiel ist die Punktwertung etwas anders. Der Würfel kommt ins Spiel, wenn ein Pasch gewürfelt wird und verdoppelt dann bei jedem Pasch. Ist ein Spieler am Zug, so kann er auch den Verdoppelungswürfel erhöhen. Alle Mitspieler können nun diese Verdoppelung annehmen oder ablehnen. Bei einer Ablehnung muß man dem Spieler später den Einsatz an Punkten zahlen, den man zum Zeitpunkt des Aussteigens zahlen muß. Die Spielsteine dieses Spielers kommen dann vom Brett. Gewinnt ein Spieler, bekommt er nun den auf dem Verdoppelungswürfel angegebenen Punktestand.
Als weitere Punktevariante wird die Berechnung der Punkte nach dem Backgammon-System angegeben.
Kommentar: Das Spiel ist Backgammon. Naja, einige kleine Detail-Änderungen sind schon vorhanden, doch im Wesentlichen wurde nur das Spielfeld verändert. Wenn jemand Backgammon mag, bekommt er hier eine Mehrspieler-Version. Diese ist für 2 Spieler jedoch ungenügend, da zu wenig Spielsteine vorhanden sind. Sollte man jedoch vier Spieler haben, erhält man ein recht gutes Denkspiel.
Fazit: Backgammon und Tric-Trac für 2-4 Spieler.
Wertung: Das Spiel bekommt 4 Punkte. Der Hit ist es nicht. Irgendwie fehlt das strategische Element, da man zu wenig eigene Spielsteine besitzt. Trotzdem gelingt es nicht gerade oft, fremde Spielsteine zu schlagen. Dies liegt daran, daß man nicht wie bei Backgammon gegeneinander läuft.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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