Spieletest für das Spiel: HEXENDUELL
Hersteller: Haba                      
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 5-99             
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor: Constanze Endlich, Helmut Hecht
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juni 2010
Kategorie: Aktionsspiel
Bewertungsbild Hexenduell-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Habermaaß recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 1 Hexe, 1 Besen, 16 Zaubersteine, 4 Amulette, 3 Zeitwürfel, 1 Beutel
Aufmachung: Der Spielplan besteht aus vier Elementen, die puzzleartig zusammengesetzt werden. Dadurch bildet sich eine Arena mit einem erhöhten Rand und mehreren Einbuchtungen. Im Zentrum der Arena befindet sich der zentrale Hexenkessel, der von einigen Mauern umgeben ist.
Die Hexe und der Besen sind aus Holz gefertigt. Beide besitzen im Innern einen Magneten. Die Figuren stoßen sich ab, wenn sie einander zu nahe kommen.
Bei den Zaubersteinen handelt es sich um kleine Glasnuggets, die man mit Hilfe der Figuren in den Kessel fegen soll.
Die Amulette sind groß und aus dickem Karton gemacht. Mit einer Kordel kann man sich diese um den Hals hängen. Durch die verschiedenen Farben der Amulette kann man erkennen, wem welche Zaubersteine zugeordnet sind.
Die Zeitwürfel wurden speziell für dieses Spiel gemacht. Es handelt sich um sechsseitige Würfel, die auf fünf Flächen Sterne und auf der letzten Fläche eine Sanduhr haben.
Das Material wird im mitgelieferten bedruckten Stoffsack aufbewahrt.
Ziel: Als Hexenmeister versuchen die Spieler, den widerspenstigen Besen zu zähmen und ihre eigenen Zaubersteine möglichst schnell in den Kessel zu bringen.
Zu Beginn der Partie wählt jeder eine Farbe aus und hängt sich das passende Amulett um. Die Zaubersteine werden alle entsprechend ihren Farben auf die dafür vorgesehenen Startpositionen der verschiedenen Einbuchtungen gelegt. Der Besen kommt schließlich in den Startbereich und man einigt sich auf den Startspieler.
Dieser sagt einen bestimmten vorgegebenen Satz und nimmt sich die Hexenfigur. Dann schiebt er diese zum Besen und versucht damit, den Feger so zu lenken, daß dieser die eigenen Zaubersteine mitnimmt und in Richtung Kessel schubst. Die Hexe darf den Besen oder die Glassteine dabei zu keiner Zeit selbst berühren und auch nicht angehoben werden.
Die Mitspieler erhalten je nach Anzahl zwei oder drei Zeitwürfel und teilen diese untereinander auf. Der linke Nachbar des aktiven Spielers fängt mit dem Würfeln an, wenn der Besen sich bewegt. Er würfelt so lange, bis das Sanduhr-Symbol fällt und damit der folgende Mitspieler werfen darf. Sobald alle ausgegebenen Würfel die Sanduhr zeigen, wird laut „Stop“ gerufen und der Zug des aktiven Spielers ist beendet. Er sammelt nun alle eigenen Zaubersteine, die er in den Kessel geschoben hat ein und legt sie auf seinem farbigen Sammelfeld am Spielfeldrand ab. Danach wird die Hexenfigur an den Nächsten übergeben, der seinerseits den Zeitwürfel überreicht.
Spielende: Wenn vier Zaubersteine eines Spielers im Kessel waren, endet die Partie.
Kommentar: Bei „Hexenduell“ sind immer alle Spieler irgendwie involviert, sei es durch das Schieben oder durch Würfeln. Somit kommt eigentlich keine Langeweile bei den Kindern auf. Ständig fiebert man mit dem würfelnden Spieler mit und hofft, daß dieser schnell das passende Symbol schafft, damit man weiterkommt und der Mitspieler daran gehindert wird, zu viele Steine in den Kessel zu bringen.
Das Hineinschieben der Steine ist dabei nicht immer ganz einfach. Erst muß man diese vorsichtig aus den Ausbuchtungen bringen, um sie dann an den Wänden vorbei in den Kessel zu lotsen. Durch den Magneten wird der Besen zwar einigermaßen steuerbar, aber ganz so einfach ist das Bewegen auch nicht. Oft ist das Gelächter groß, wenn ein Erwachsener elendig scheitert und mit dem Besen zwar überall hinfegt, den Glasstein aber nicht durch die „Tür“ beim Kessel bugsiert.
Das Spiel fördert die Feinmotorik, ohne daß es den Anschein eines Lernspiels erweckt. Durch die hohe Randbegrenzung fliegen die Glassteine eigentlich nie vom Spielbrett. Selbst kleinere Kinder, die mit stärkerem Elan vorgehen, sind so gut wie nie frustriert, auch wenn sie es nicht immer auf Anhieb schaffen, einen Stein im Kessel unterzubringen.
Die Ausstattung des Spiels ist traumhaft. Der Spielplan ist robust, die Figuren ebenfalls. Die leuchtenden Glassteine runden das Material ab. Warum der Hersteller allerdings noch die großen Einlegeböden für den Innenteil bedruckt und dem Spiel beigelegt hat, konnten wir nicht ganz nachvollziehen. Sie werden für das Spiel nicht benötigt und machen den Karton unnötig schwer. Bei unserem Exemplar war sogar eines dieser Teile mit dem Unterteil leicht verklebt und ließ sich nur mit einer kleinen Beschädigung des Spielplans lösen. Als Schutz für die Innenbahn braucht man diese Elemente jedenfalls nicht!
Der Glücksfaktor ist natürlich bei diesem Spiel sehr hoch. Wenn es einem Spieler gelingt, den Besen fast zwei Minuten zu bewegen, während anderen nur ein paar Sekunden bleiben, weil die Sanduhren auf den Würfeln sofort fallen, ist da schon ein deutliches Ungleichgewicht. Überraschenderweise waren aber nur ganz selten Kinder beleidigt, denn über kurz oder lang gleicht sich alles aus.
Fazit: Ein ordentliches Geschicklichkeitsspiel nach bekanntem Muster.
Wertung: Mit guten 4 Punkten ähnelt „Hexenduell“ von der Art her den Dunkelspielen „Vampire der Nacht“ und „Die Nacht der Magier“. Trotzdem kann man das Spiel in der angebotenen Zielgruppe empfehlen, weil es vom Aufbau und Handling her einfacher zu benutzen ist.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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