Spieletest für das Spiel : HEUCHEL & MEUCHEL
Hersteller: Franckh-Kosmos
Preis: 32 DM 
empf.Alter: 12- 
Anzahl Spieler: 3-6
Erscheinungsjahr: 1990
noch erhältlich: Nein
Autor: Rudi Hoffmann 
Besonderheit: 
Kategorie: Taktisches Denkspiel 
Bewertungsbild Heuchel und Meuchel-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 36 Spielkärtchen, 1 Würfel
Aufmachung: Der Spielplan zeigt ein Haus aus 13 Stockwerken, wobei in jedem Stockwerk 6 Fenster zu sehen sind. Diese Fenster in einer Ebene sind alle gleich tapeziert und geben die Ränge der Gesellschaftsformen im Spiel (Fürst, Bischof, Patrizerin, Quacksalber, Spielmann und Feuerschlucker) an. Je höher der Rang einer Spielfigur, desto höher ist deren Startfeld im Haus und desto höher ist auch deren Zielfeld. Die Spielkärtchen zeigen die 6 Gesellschaftsformen nebst deren Starthintergrund an. Jede Karte besitzt ferner noch eine Zahl von 1-6, die den Rang innerhalb der gleichen Kaste anzeigt. Der Würfel ist ein normaler Sechsseiter und wird nur in der Variante benötigt.
Ziel: Es gilt, mit seinen Spielfiguren schnell ins Ziel zu kommen und dabei möglichst viele Punkte mitzunehmen. Zu Beginn legen die Spieler den Spielplan aus und suchen sich jeweils eine Spalte aus, von der aus sie mit ihren Figuren starten wollen. Jeder Spieler bekommt 6 Spielfiguren, die vorher gründlich gemischt wurden, und stellt diese auf die jeweiligen Startfelder seiner Spalte. Hat er mehrere Figuren eines Ranges gezogen, stapelt er diese und legt sie danach ab. Er darf sich aussuchen, welches Kärtchen dabei nach oben kommen soll. Man einigt sich schließlich auf einen Startspieler.
Ist man an der Reihe, zieht man mit einer seiner Figuren oder einem Kartenstapel bzw. Teilen daraus. Ziehen kann man nur in ein höheres Stockwerk seiner Spalte. Ist das nächsthöhere Stockwerk frei, so landet die Spielfigur dort. Ist es jedoch besetzt, springt man so viele Etagen höher, bis man das nächste freie Feld erreicht hat. Das Grundmuster der Tapete spielt hierbei keinerlei Rolle mehr. Es ist möglich, mit einer Figur oder einem Stapel mehrmals zu springen, wenn das nächsthöhere Feld zum Zielfeld des Zuges auch besetzt ist. Der Mehrfachsprung ist jedoch freiwillig. Es besteht nur ein Zugzwang mit einem Zug oder Sprung.
Nach dem Zug schaut man, ob man heucheln & meucheln kann. Befinden sich auf der Ebene, auf der die Spielfigur schlußendlich gelandet ist, andere Figuren von Mitspielern, werden diese auf Wunsch des aktiven Spielers unter seine Fittiche genommen, wenn deren Rang in der Gesellschaft niedriger ist als der Rang der gezogenen Spielfigur. Bei Figuren gleichen Ranges entscheidet hier die aufgedruckte Zahl über die höherwertige Figur.
In einem Zug können mehrere Figuren geschlagen und damit unter die Fittiche des aktiven Spielers kommen. Man kann allerdings auch wohlwollend auf das Schlagen einzelner Figuren oder Teilen von Stapeln verzichten, wenn man dies möchte.
Schlägt man eine oder mehrere Figuren, darf man gleich ein weiteres Mal mit einer beliebigen eigenen Figur ziehen.
Im oberen Teil des Hauses findet man in jedem Stockwerk wieder eine Tapete in den Rangfarben. Erreicht eine Spielfigur oder ein Stapel mehrerer Figuren die Farbe des Hintergrundes, wird die Figur bzw. der Stapel umgedreht auf das jeweilige Zielfeld gestellt und kann von dort nicht mehr geschlagen werden. Überschreiten darf eine Figur ihr Zielfeld nur, wenn sie innerhalb eines Stapel nicht mehr sichtbar ist.
Spielende: Das Spiel endet, wenn nur noch ein Spieler Figuren auf dem Spielplan bewegen kann. Jede Karte, die ihr Zielfeld erreicht hat und umgedreht wurde, zählt die Anzahl aufgedruckter Punkte. Die Werte von den Karten, die sich noch auf dem Spielplan befinden, zählen als Minuspunkte. Wer die höchste Gesamtpunktzahl besitzt hat gewonnen.
Kommentar: "Heuchel & Meuchel" ist mit drei oder vier Personen recht langweilig und kann allenfalls ab 5 Personen Spaß machen. Viel hängt hier jedoch von der Kartenverteilung zu Beginn ab, denn wenn ein Spieler hochwertige Karten besitzt, kann er fast alle anderen Spielfiguren schlagen. Nett ist es dann natürlich, wenn dieser Spieler zu viele Figuren schlägt und dadurch nur wenige Figuren ins Ziel bringen kann, bevor der vorletzte Spieler seine letzte Karte umdreht, denn dann können die Minuspunkte schmerzhaft sein. Im Allgemeinen reichen sie jedoch nicht aus, den Vorteil der hohen Karten zu negieren.
Fazit: Ein leichtes Spiel für 5 oder besser 6 Personen.
Wertung: 3 Punkte. Ich hatte mir vom Spiel deutlich mehr erwartet. Eines der schlechtesten Spiele im Franckh-Kosmos-Programm.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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