Spieletest für das Spiel: HERR DER ZIEGEN
Hersteller: Amigo                     
Preis: 20 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2008      
noch erhältlich: Ja
Autor: Günter Burkhardt
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: September 2008
Kategorie: Legespiel
Bewertungsbild Herr der Ziegen-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!

Ausstattung: 121 Karten, 5 Spielfiguren, 50 Markierungssteine, 5 Ziegenställe
Aufmachung: Der überwiegende Teil der quadratischen Karten besteht aus Sets von Ziegen mit den Zahlenwerten von 1 bis 5. Daneben gibt es noch einige Hundekarten und Milchflaschen. Die Milchkarten haben dabei entweder die 1 oder die 2 als Ziffer aufgedruckt.
Jeder Spieler hat eine große Holzziege zum Ziehen und zehn kleinere Ziegen zum Markieren von Spielkarten. Die Ziegenställe aus Pappe dienen zur Aufbewahrung der Markierungssteine und zum Anzeigen der Spielerfarbe.
Ziel: Man versucht, Ziegenkarten mit möglichst hohen Punktwerten zu sammeln.
Zunächst werden je nach Spielerzahl eventuell einige Sets mit Ziegen aussortiert und in die Schachtel gegeben. Dann werden die restlichen Karten gut gemischt und man legt ein Raster aus 7x7 Karten offen aus. An einigen Stellen werden dabei die Ställe der Spieler eingearbeitet. Jeder Stall bekommt alle passenden kleinen Markierungsziegen. Die gleichfarbige große Spielfigur wird an die Außenkante des Stalls gestellt. Bevor das Spiel beginnt, darf sich jeder noch zwei Handkarten nehmen. Sollten Hunde dabei auftauchen, werden diese wieder eingemischt und man bekommt Ersatz.
Der aktive Spieler muss in seinem Spielzug zunächst eine Handkarte ausspielen und offen vor sich auslegen. Ziegen werden dabei nach Motiven sortiert abgelegt. Danach wird die Spielfigur im Uhrzeigersinn entsprechend viele Kantenseiten an der Außenseite des Rasters weitergezogen. Die Reihe oder die Spalte, an der die eigene Ziege nun steht, ist der Bereich, aus dem man dann eine Karte auf die Hand nehmen darf. Die aufgenommene Karte darf nicht bereits mit einem Markierungsstein belegt sein. Die entstandene Lücke wird schließlich mit einer neuen Karte vom Nachziehstapel geschlossen.
Durch eine ausgelegte Karte kann vom aktiven Spieler eine Wertung ausgelöst werden. Es gibt dabei zwei unterschiedliche Möglichkeiten, wie es zur Wertung kommt.
Hat ein Spieler Ziegenkarten eines Motivs mit der Gesamtsumme von 8 oder mehr, dann darf der Spieler alle Ziegen dieser Art, die sich auf dem Spielraster befinden, mit einem eigenen Markierungsstein belegen. Ziegen dieser Sorte, die bei den Mitspielern liegen, sind dagegen wertlos und kommen in die Schachtel zurück. Erscheinen später im Spiel weitere Ziegen dieser Art, werden sie sofort vom Mehrheitsbesitzer markiert.
Alternativ kommt es zur Wertung, sobald die vierte Ziegenkarte einer Art vor einem Spieler abgelegt wird. Wer nun die größte Summe besitzt, darf die letzte verbliebene Ziegenkarte mit einem Markierungsstein kennzeichnen, wenn sie auftaucht. Die ausgespielten Ziegenkarten dieser Sorte von den Verlierern der Auswertung werden wieder in die Schachtel gegeben.
Wer eine Sonderkarte mit dem Hund ausspielt, bewegt seine Spielfigur nicht und darf stattdessen eine beliebige Ziegenkarte mit eigener Markierung in der Reihe oder Spalte auf eine andere Position versetzen. Die dortige Karte kommt dafür auf das Ausgangsfeld. Wenn die Tauschkarte ebenfalls über einen Markierungsstein verfügt, muss dessen Besitzer allerdings zustimmen.
Milchkarten sammelt man separat. Eine Wertung findet erst beim Spielende statt.
Wurde die letzte Karte aus einer Reihe des Rasters genommen, endet die Partie. Gleiches gilt, wenn alle verbliebenen Karten einer Reihe mit Markierungssteinen belegt sind.
In der Auswertung bringen alle markierten Karten den Besitzern die entsprechenden Punktwerte. Sind die Karten außerdem waagerecht oder senkrecht mit dem eigenen Stall verbunden, verdoppeln sich diese Punkte sogar. Der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme an Milchkarten erhält diese Summe als Siegpunkte, der Zweitplazierte bekommt die Hälfte seines Ergebnisses dazu.
Spielende: Es gewinnt derjenige, der das höchste Gesamtergebnis vorzeigen kann.
Kommentar: Die Grundidee der Bewegung wurde vom Autor bereits vor einigen Jahren bei „Kupferkessel Co.“ verwendet und hier etwas aufgebohrt. Am Anfang des Spiels sind die Bewegungen noch relativ beliebig, da man fast immer an gute Karten kommt und erst nach und nach die eigene Auslage entsteht. Planungen funktionieren dann besonders gut im mittleren Spielabschnitt, wenn die ersten Markierungssteine gelegt werden können und die Jagd auf die begehrten Hundekarten beginnt. Im Allgemeinen ist es profitabler, wenn man sich alleine auf bestimmte Ziegensorten stürzt, da bei Kämpfen meist viele Karten vor den Spielern ausliegen und die Beute selbst bei einem Sieg nur mager ist. Da lohnt es sich dann eher, auf die zunächst verschmähten Milchkannen zu setzen und durch diese einige Punkte einzuheimsen.
Die durch die Punktevergabe bedingte fehlende Interaktivität oder Aggressivität gegenüber den Mitspielern ist ein Mangel, den viele Tester bei uns nicht besonders schätzten.
Je mehr Spieler mitmachen, desto eher kommt man sich ins Gehege. Eine Partie zu zweit oder zu dritt kommt dagegen mit wenig Reibungspunkten aus.
Das Material ist gut, auch wenn die Ställe etwas klein geraten sind. Zwar passen die kleinen Markierungsziegen alle hinein, doch kann man sie mit etwas dickeren Fingern anfangs nicht leicht wieder herausbekommen. Die Grafiken der Karten sind hervorragend und zeigen die Huftiere in den unterschiedlichsten Stellungen und Outfits.
Fazit: Ein ordentliches Lege- und Sammelspiel, was aber nicht jedem Spieler gefällt.
Wertung: Insgesamt gesehen gab es von unseren Testspielern 4 Punkte. In der richtigen Runde macht es durchaus Spass.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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