Spieletest für das Spiel: GIGANTEN DER LÜFTE
Hersteller: Queen Games               
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2007      
noch erhältlich: Ja
Autor: Andreas Seyfarth
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: September 2008
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Giganten der Lüfte-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 4 Firmentableaus, 18 Luftschiffkarten, 48 Ausbaukarten, 1 Epochenwechsel-Karte, 4 Unternehmer-Karten, 24 Bonus-Chips, 9 Spezialwürfel, 1 Spielfigur
Aufmachung: Der Spielplan ist in drei Bereiche unterteilt. Im ersten Abschnitt sieht man dabei das Luftschiff „Hindenburg“. Zur Fertigstellung muss man vier Bauabschnitte erfolgreich beenden. Die dafür benötigten Würfel und das erforderliche Ergebnis sind beim jeweiligen Bereich angegeben. Außerdem stehen die zu erwartenden Siegpunkte neben jedem Bauabschnitt.
Im zweiten Bereich befinden sich vier Ablagefelder für Luftschiffkarten. Der dritte Abschnitt zeigt dagegen 18 Ablagepositionen für Ausbaukarten. Die Ausbaukarten können dabei nach Bereichen sortiert abgelegt werden.
Jeder Spieler hat ein eigenes Firmentableau. Auf ihm werden die persönlichen Ausbauten aller sechs Bereiche beim Luftschiffbau aufbewahrt. Außerdem plaziert man sein Unternehmer-Kärtchen und die erhaltenen Bonuschips auf dem Tableau.
Die Luftschiffkarten haben drei unterschiedliche Rückseiten. Jede Karte zeigt Würfel und Mindestwerte, um eine Karte zu erstehen. Am unteren Ende der Karte sind die Siegpunkte vermerkt, die man am Schluss für die Karte bekommt.
Mit Hilfe der Ausbaukarten können die Spieler ihre Wurfergebnisse modifizieren oder Ergebnisse ohne Würfeln definieren. Einige dieser Karten geben ebenfalls Siegpunkte. Die Karten haben alle einen Farbrand, der für eine der sechs Rubriken beim Luftschiffbau steht.
Auf den Unternehmer-Kärtchen ist eine Landesflagge zu sehen und zusätzlich je nach Seite ein oder zwei Würfelsymbole. Passend zu den Ländern gibt es kleine Bonuschips, die einen Wurf einmalig erhöhen können.
Es gibt drei Sorten von Spezialwürfeln, die man anhand ihrer Farben voneinander unterscheiden kann. Die Würfel einer Sorte besitzen dabei immer die gleichen Zahlen-Verteilungen.
Das kleine Luftschiff aus Holz zeigt an, wer von den Spielern zuletzt ein Luftschiff gebaut hat. Es bringt dem Besitzer weitere Vergünstigungen im Spiel.
Ziel: Durch den Bau von Zeppelinen versuchen die Spieler, möglichst viele Prestigepunkte zu erzielen.
Zunächst kommt der Spielplan in die Tischmitte. Die Bonuschips und die Würfel kommen in Reichweite daneben.
Dann werden die Luftschiff-Karten nach ihren Rückseiten sortiert und man bildet vier Stapel mit jeweils drei Karten, die offen auf die jeweiligen Ablageplätze des Spielplans kommen. Die nicht verwendeten Luftschiff-Karten kommen in die Schachtel.
Auch die Ausbaukarten sortiert man nach ihren Rückseiten. Die Ausbauten der zweiten Epoche wandern als gemischter Stapel zunächst neben das Brett. Auf diese Karten wird die Epochenwechsel-Karte gelegt. Danach kommen die Ausbaukarten der ersten Epoche oben darauf.
Jeder Spieler bekommt von den sechs verbliebenen Ausbaukarten eine per Zufall zugewiesen. Die nicht verteilten Karten kommen dann offen in die passenden Bereiche der Auslage auf dem Spielbrett. Zusätzlich werden weitere Ausbauten vom Nachziehstapel gezogen und dort ausgelegt.
Jetzt erhält jeder Spieler ein Tableau und eine Unternehmer-Karte, die so ausgelegt wird, daß ein weißer Würfel zu sehen ist. Die erhaltene Ausbaukarte wird an passender Stelle ebenfalls offen abgelegt. Der Startspieler bekommt drei Bonus-Chips, die anderen jeweils vier Chips aus dem allgemeinen Vorrat.
In seinem Spielzug deckt der Spieler zuerst eine weitere Ausbaukarte auf. Die wird dann auf dem Spielplan auf das erste freie Feld der farblich passenden Reihe gelegt. Sind alle Felder bereits besetzt, fliegt die erste Karte aus dem Spiel, während die weiteren Karten nachrücken. Die neue Karte kommt dann auf die letzte Position in der Farbreihe. Erscheint nach dem Ziehen das Kärtchen mit dem Epochenwechsel, drehen alle Spieler ihren Unternehmer um, wodurch sie einen weiteren Bonuswürfel erhalten. Die Epochen-Karte kommt danach aus dem Spiel.
Dann wählt der aktive Spieler eine der ausliegenden Ausbau- oder Luftschiffkarten aus, die er sich nehmen möchte und benennt die Karte. Bei den Luftschiffen kann man immer nur die obersten Karten eines Stapels auswählen.
Durch Würfeln versucht man nun, die ausgesuchte Karte zu erhalten. Das Würfelergebnis und die benötigten Würfel, um das Ergebnis zu erzielen, sind dabei auf der Karte vorgegeben. In der eigenen Auslage sieht der Spieler, wie viele und welche Würfel er verwenden kann. Es ist erlaubt, mehr Würfel zu benutzen, als man für das Ergebnis eigentlich braucht. Mehr als drei Würfel einer Farbe kann man allerdings nicht benutzen.
Nach dem Wurf wählt der Spieler die Würfel aus, die er verwenden möchte. Erreicht er mindestens den Wert, den er benötigt, bekommt er die Ausbau- oder die Luftschiffkarte. Eine Ausbaukarte wird dabei auf das eigene Tableau an passender Stelle abgelegt. Befindet sich dort bereits eine Karte, kommt diese aus dem Spiel. Nach dem erfolgreichen Bau eines Luftschiffes darf sich der Spieler die Spielfigur nehmen.
Ist die erzielte Summe allerdings zu niedrig, hat man Pech gehabt. Man darf maximal einen Bonuschip einsetzen, um das Ergebnis noch weiter zu modifizieren. Als Besitzer des Luftschiffes bekommt man außerdem noch einen Bonus auf die Summe. Einige Ausbaukarten bringen ebenfalls Boni. Als Trost für ein Versagen darf sich der Spieler einen Bonus-Chip nehmen. Setzt man drei Bonus-Chips ein, kann man einen zusätzlichen kompletten Spielzug machen.
Sobald ein Stapel mit Luftschiffkarten aufgebraucht ist, dürfen die Spieler sich auch an der Hindenburg versuchen. Dabei müssen die Bauabschnitte in der festen Reihenfolge von links nach rechts erfolgreich absolviert werden. Gelingt es, den Auftrag zu erfüllen, markiert man das Feld mit einem seiner Bonus-Chips aus dem allgemeinen Vorrat. Auch hier gibt es die Spielfigur für den Abschnitt. Von nun an wird die Spielfigur nur dann weitergegeben, wenn ein Spieler bei der Hindenburg erfolgreich war.
Die Partie ist vorbei, sobald auf den vier Luftschiff-Feldern jeweils höchstens noch eine Karte liegt oder wenn die Hindenburg vollendet ist.
In der Wertung erhalten die Spieler Siegpunkte für ihre gefertigten Luftschiffe. Einige Ausbaukarten bringen ebenfalls Siegpunkte. Außerdem erhalten die Spieler, die an der Hindenburg gearbeitet haben, Punkte. Die Höhe hängt allerdings davon ab, ob das Luftschiff bei Spielende fertiggestellt wurde oder noch Bauabschnitte offen sind.
Spielende: Der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme gewinnt die Partie.
Kommentar: „Giganten der Lüfte“ ist ein nettes Würfelspiel, bei dem man seine eigene Werft langsam aufrüsten muss, um sich an immer größere und punkteträchtige Luftschiffe und die Hindenburg zu wagen.
Viel ist dabei natürlich vom Würfelglück abhängig. Doch die Ausbauten und die Bonus-Chips sorgen dafür, daß der Frustfaktor gering ist und man weiterhin das Gefühl hat, im Spiel zu sein.
Je mehr Personen mitmachen, desto länger sind die Wartezeiten zwischen den Spielzügen. In der Regel ist dies allerdings kein Problem und man fiebert bei den Würfen der Konkurrenz mit und hofft dabei auf schlechte Werte. Bei einer Partie in Minimalbesetzung hat man mehr Muße, kann seine Werft besser ausbauen und erhält zwangsläufig durch den Bau von mehr Luftschiffen auch höhere Punktewerte am Ende.
Die Hindenburg sorgte in unseren Partien nur selten für das Spielende, da ihre Bereiche nicht gerade einfach fertig zu stellen sind. Gerade für die letzten beiden Ausbauten benötigt man die seltenen schwarzen Würfel, die man unter den Ausbauten erst am Ende der Partie vorfindet. Im Allgemeinen ist es leichter, sich um die kleinen Luftschiffe zu kümmern und diese zu fertigen.
Die Grafiken und das Spielmaterial sind von guter Qualität. Auch die Spielregel ist relativ ordentlich geschrieben, auch wenn sie nicht eindeutig beschreibt, was mit Lücken in den Ausbaureihen des Spielplans geschieht und ob die dahinterliegenden Karten sofort nachrücken oder nicht.
Fazit: Ein gutes Würfelspiel für Familien, die keine taktischen Spielereien mögen.
Wertung: Mit guten 4 Punkten gefällt uns „Giganten der Lüfte“ sehr gut. Leider endet das Spiel meist, wenn die eigene Werft gerade richtig in Fahrt gekommen ist.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite