Spieletest für das Spiel: FISCHMARKT
Hersteller: Clementoni                
Preis: 20 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 3-5
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Mario Papini
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2006
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Fischmarkt-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Clementoni recht herzlich!

Ausstattung: 1 Anleger, 102 Karten, 110 Münzen, 1 Wertungstafel, 10 Eisblöcke, 5 Sichtschirme, 5 Bootstafeln, 10 Kontoanzeiger
Aufmachung: Der Anleger zeigt sechs Schiffe. Am unteren Ende werden die Fischkarten abgelegt und zeigen damit, welches Schiff was gefangen hat.
Auf jeder Fischkarte ist eine Fischart abgebildet. Dazu gibt es zwei Hintergrundfarben, die angeben, ob es sich um einen höherwertigen Speisefisch oder Massenware handelt.
Neben verschiedenen Fischsorten und Hummern gibt es noch zwei weitere Kartenarten. Die Preistafeln zeigen, wieviel man für hochwertigen Speisefisch und normale Fischsorten bekommt. Die Preise variieren auf jeder Karte. Außerdem gibt es einige Nachfragekarten, auf denen angegeben ist, welche Sorten die Händler in einer Spielrunde aufkaufen wollen.
Bezahlt wird in Münzen. Hierbei handelt es sich um dicke Papp-Plättchen mit unterschiedlichen Wertigkeiten. Auf der Wertungstafel wird der Kontostand der Spieler mit Hilfe der Kontoanzeiger aus Holz vermerkt. Bei der Wertungstafel handelt es sich um eine einfache Zählleiste.
Kleine weiße Holzquader symbolisieren Eisblöcke. Mit ihnen kann ein Spieler seinen erworbenen Fisch für eine Spielrunde frisch halten. Geld und Preistafel jedes Spielers werden hinter einem Sichtschirm vor den neugierigen Blicken der anderen Spieler geschützt. Mit Hilfe der Bootstafeln und dem Sichtschirm werden auch die Gebote auf den Fang der Fischer vorbereitet.
Ziel: Jeder Spieler versucht, durch den geschickten Ein- und Verkauf von Fisch möglichst viel Geld zu erwirtschaften.
Zu Beginn der Partie kommt der Anleger in die Tischmitte. Die Spielkarten werden nach Kartensorten getrennt und einzeln gemischt. Jeder Spieler bekommt eine Spielfarbe und stellt seine beiden Kontoanzeiger auf den Startwert des Kontos. Außerdem nimmt sich jeder einen Sichtschutz, eine Bootstafel, zwei Eisblöcke und eine gewisse Anzahl an Münzen.
Eine Runde gliedert sich in verschiedenen Phasen. In der ersten Phase deckt man so viele Nachfrage-Karten auf, wie Spieler beteiligt sind. Die Karten geben an, was die Kunden am Nachmittag des Tages von den Zwischenhändlern erwerben wollen. Jeder Spieler zieht eine Preistafel, die er sich heimlich anschauen kann. Diesen Preis kann der Spieler beim späteren Verkauf pro passendem Fisch erzielen.
Als nächstes legt man drei (später sogar vier) Fischkarten unter die Fischerboote beim zentralen Anleger. Grundsätzlich gibt es immer ein Fischerboot mehr als Spieler, die einen Fang anbieten. Boote ohne Fang werden im weiteren Spielverlauf nicht mehr beachtet.
Um die Fische zu erwerben, benutzt jeder Spieler seinen Sichtschirm und eine Bootstafel. Auf den Bootstafeln darf der Spieler beliebig seine Münzen verteilen oder sie neben der Tafel ansparen. Sobald jeder seine heimlichen Gebote plaziert hat, werden die Sichtschirme beiseite gelegt und die Gebote miteinander verglichen.
Der Spieler, der das meiste Geld für einen Fang geboten hat, erhält die Fischkarten dieses Bootes. Das eingesetzte Geld kommt in die Bank. Die unterlegenen Bieter dürfen ihr eingesetztes Geld wieder in den eigenen Vorrat legen. Bei einem Gleichstand bleibt das Geld zunächst liegen und nach Auswertung des letzten Bootes folgt eine neue Bietrunde unter diesen Spielern, bei dem man wieder auf sein gesamtes noch vorhandenes Münz-Geld zurückgreifen darf.
Nachdem die Fische an die Spieler verteilt wurden, mischt ein Spieler die Nachfragekarten gründlich durch und zieht noch eine verdeckte Karte vom Reststapel nach, die in den kleinen Stapel mit eingemischt wird. Jeder bekommt eine Nachfrage-Karte, die er hinter seinen Sichtschirm legt und sich dort anschauen kann. Die übriggebliebene Nachfragekarte kommt verdeckt auf den Stapel zurück.
Nun folgt die Tauschrunde. Dazu können die Spieler untereinander Fische und Geld miteinander tauschen. Dabei darf man allerdings nur mit Geld arbeiten, welches in Form von Münzen vor dem Spieler liegt.
Sobald die Tauschvorgänge abgeschlossen sind, kommt es zum Verkauf. Reihum zeigen die Spieler ihre Nachfragekarten und ihre Preiskarten vor. Für jeden Fisch dieser beiden Sorten erhält der Spieler das entsprechende Geld aus der Bank. Hummer und Heringe können zusätzlich verkauft werden, da sie immer den gleichen Preis einbringen. Verkaufte Fischkarten wandern in die Schachtel zurück.
Haben die Spieler nun noch Fischkarten übrig, können sie diese abwerfen, müssen dafür aber eine Müllgebühr bezahlen. Alternativ kann man beliebig viele Fischkarten einer Sorte auch einfrieren, wenn man einen seiner Eisblöcke abgibt.
Am Ende der Spielrunde zählen die Spieler ihre Münzen. Sie dürfen 50 Geldeinheiten hinter dem Sichtschirm behalten, der Rest wird auf das Konto eingezahlt. Hat ein Spieler weniger als 50 Geldeinheiten, darf er nun den fehlenden Restbetrag von seinem Konto abbuchen.
Spielende: Nach vier Durchgängen ist das Spiel beendet. Das gesamte Bargeld wird eingezahlt und es gewinnt der reichste Spieler.
Kommentar: Mit „Fischmarkt“ hat Clementoni ein nettes und unterhaltsames Spiel auf den Markt gebracht, welches durch ungewöhnliche Mechanismen hervorsticht.
Am Anfang jeder Spielrunde sieht man, welche Fische angelandet und verkauft werden. Auch die Nachfrage nach den verschiedenen Fischarten ist zum größten Teil schon vorgegeben. Trotzdem muß man als Händler quasi blind auf Fische bieten und dann hoffen, die dazugehörige Nachfragekarte zu erwischen. Das klingt jetzt hart und sehr zufällig, durch die anschließende Tauschphase kann man den unliebsamen Fisch aber durchaus auch wieder einigermaßen gewinnbringend an Mitspieler verkaufen und sich die Sorten holen, die man selbst benötigt. Trickreich wird es dann, wenn man sich eine Sorte holt, die bei keinem Händler beliebt ist. Diese kann zwar in dieser Runde nicht verkauft werden, aber durch die Abgabe eines Eisblocks zumindest für eine Spielrunde ins Lager kommen. Wenn dann in der Folgerunde die passende Nachfragekarte kommt, brechen rosige Zeiten an. Sollte man selbst nicht der glückliche Besitzer der Nachfragekarte werden, kann man die Fische bestimmt auch gut weiterverkaufen.
Wichtig ist es, daß man immer bei einem Boot als Höchstbieter auftritt. Ansonsten schaut man bei der nachfolgenden Versteigerung meist in die Röhre und muß sich den Fisch teuer dazukaufen. Allenfalls bei unbeliebten Fischsorten kann man eventuell noch ein vermeintliches Schnäppchen machen. Jeder Fisch, der nicht eingelagert wird, kostet schließlich viel Müllgebühren.
Das Spiel funktioniert in jeder Besetzung in etwa gleich gut. Die Handelsphase ist bei fünf Personen allerdings deutlich länger, wodurch die Gesamtspielzeit angehoben wird. Das Material ist gut und auch die Regel läßt keine Fragen offen.
Fazit: Ein gelungenes Handelsspiel mit hohem Unterhaltungswert und einem nicht zu unterschätzenden Glücksfaktor.
Wertung: Mit guten 4 Punkten gefiel unseren Testern das Clementoni-Spiel, obwohl das Kartenglück manche Nerven arg strapazieren kann.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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